Krefeld: Flickernde Lichter im Haus Lange bleiben dauerhaft

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Krefeld: Flickernde Lichter im Haus Lange bleiben dauerhaft

Im Zentrum von Krefeld ist ein besonderes Lichtphänomen für Aufsehen gesorgt. Im Haus Lange, einem der bekanntesten Museen der Stadt, sind flickernde Lichter zu sehen, die aufgrund ihrer Einzigartigkeit für Furore sorgen. Die Lichtinstallation, die ursprünglich nur als zeitlich begrenztes Projekt geplant war, wird aufgrund der großen Nachfrage und des positiven Feedbacks der Besucher nun dauerhaft im Haus Lange bleiben. Die Stadtverwaltung und die Museumsleitung haben sich dazu entschieden, die Lichtinstallation als Dauerexhibition zu etablieren. Wir freuen uns, Ihnen mehr über diese einzigartige Attraktion in Krefeld zu berichten.

Krefeld: Flickernde Lichter im Haus Lange bleiben dauerhaft

Neben den Werken in der Ausstellung Museum grenzenlos ist nun ein weiteres wichtiges Werk eines der bedeutendsten französischen Künstler der Gegenwart in Haus Lange eingezogen – diesmal auf Dauer. Bei der Arbeit mit Referenz auf einen Bauhaus-Designklassiker handelt es sich um eine Schenkung an die Kunstmuseen Krefeld.

Ein wichtiger Neuzugang in der Sammlung

Ein wichtiger Neuzugang in der Sammlung

Die Arbeit Flickering Lights (Marianne Brandt) (2018) des französischen Künstlers Philippe Parreno bereichert seit kurzem die Sammlung der Kunstmuseen Krefeld. Die Arbeit des Franzosen wurde vergangenes Jahr im Rahmen einer Auktion der LEAP Art Foundation mit Unterstützung der Dr. Fischer KG (Hamburg) erworben: Dass wir als Ergebnis der Benefizauktion 2023 erneut in der Lage sind, eine wichtige Arbeit an die Kunstmuseen Krefeld zu übergeben, ist einem wichtigen Unterstützer unserer Förderidee zu verdanken, erklärt Bettina Böhm, Gründerin und Direktorin der LEAP Art Foundation.

Wir sind überaus glücklich und dankbar für diesen großartigen Neuzugang, der nicht nur eine so pointierte Ergänzung in Haus Lange bildet, sondern auch die Vision und Großzügigkeit und das bürgerschaftliche Engagement des Schenkers eindrucksvoll widerspiegelt, freut sich Katia Baudin, Museumsdirektorin.

Flickernde Lichter im Treppenhaus von Haus Lange

Die Arbeit des Künstlers kann nicht nur jederzeit von Außen bestaunt werden. Zu sehen ist es während der Öffnungszeiten von Haus Lange, Wilhelmshofallee 91-97, Dienstag bis Donnerstag sowie Sonntag in der Zeit von 11 bis 17 Uhr, Freitag und Samstag von 11 bis 18 Uhr.

Weitere Informationen unter kunstmuseenkrefeld.de

Philippe Parrenos Formzitat einer Bauhaus-Designikone von Marianne Brandt

Philippe Parrenos Formzitat einer Bauhaus-Designikone von Marianne Brandt fügt sich wie selbstverständlich in die Architektur Ludwig Mies van der Rohes ein. Die Irritation, die das permanent flackernde Licht hervorruft, ist charakteristisch für die multidisziplinäre Praxis von Parreno, mit der er das Erlebnis von Ausstellungen ganz neu definiert hat, ergänzt die Museumsdirektorin.

Das Werk zitiert die Kugelleuchte DMB 26 der berühmten deutschen Designerin Marianne Brandt, die sie 1926 während ihrer Zeit als Leiterin der Metallwerkstatt am Bauhaus in Dessau entwarf. Parreno reproduzierte das Modell mithilfe der Stereolithographie, einem Laser-3D-Druckverfahren, in durchscheinendem Kunstharz. Die Halogenleuchte im Inneren flackert in einem vom Künstler programmierten Rhythmus.

Parreno schuf Flickering Lights (Marianne Brandt) in einer Auflage von 50 anlässlich seiner ersten großen Einzelausstellung in Deutschland, die 2018 im Gropiusbau in Berlin stattfand. Mit Flickering Lights (Marianne Brandt) zitiert er die Lampen im Gropiusbau, die auf Brandts Entwurf zurückgehen.

Jede Lampe der Edition habe Unikatcharakter, unterscheide sich in der Gestaltung der Arme, der Textur des Lampenschirms sowie durch verschiedene Licht-Programmierungen. Die Lichtarbeit ist nun dauerhaft im Treppenhaus von Haus Lange installiert, sodass sie nicht nur für die Besucher der Ausstellungen, sondern auch von außen sichtbar ist.

Die Arbeit füge sich ideal in den Kontext der aktuellen Ausstellung ein, die mehr als 100 Werke von rund 65 Künstlern und Designern aus der Sammlung des FRAC Grand Large – Hauts-de-France in den Mies-Villen und im öffentlichen Raum präsentiert.

Gezeigt werden viele interaktive, ephemere und veränderliche Kunstwerke sowie experimentelles Design aus Frankreich und den Benelux-Ländern. Katia Baudin, die das FRAC in Dünkirchen 1997 bis 2004 leitete, präsentiere mit dieser Auswahl einen bedeutenden Ausschnitt aus der einflussreichen frankophonen Kunst- und Designszene der 1990er und 2000er Jahre, die zu großen Teilen unter dem Begriff der Relationalen Ästhetik zusammengefasst werden könne.

Der Kunstkritiker Nicolas Bourriaud erfand den Begriff (im Französischen Esthétique relationelle) für die damals neuen Praktiken, die oftmals auch provokativ das pralle Leben des Alltags in sterile Kunsträume wie Museen brachten – dazu gehören auch Werke von Künstlern wie Philippe Parreno.

Haus Lange beherbergt eine lange Tradition raumgreifender, installativer Kunstausstellungen. So zum Beispiel auch von wichtigen Franzosen wie Yves Klein in 1961. Trotzdem fanden Parreno und andere Künstler dieser Richtung – wie beispielsweise Sylvie Fleury, Bruno Peinado und Rirkrit Tiravanija – in den 1990ern und 2000ern wenig Beachtung in Krefeld.

Nun können Besuchende gleich zwei Werke des einflussreichen französischen Künstlers Philippe Parreno in den Häusern erleben – im ehemaligen Herrenzimmer von Haus Esters schweben seine Speech Bubbles aus dem Jahr 1997 als Leihgabe des FRAC.

Bekannt wurde Parreno in den 1990ern durch Kollaborationen mit anderen Kreativen aufgrund seines extrem kontextuellen, ortsspezifischen Kunstverständnisses. Seine Ausstellungen, von ihm in ihrer Gesamtheit als künstlerisches Medium verstanden, umfassen unterschiedliche Medien, vor allem auch Film und sind wie Analogien zu Filmen und musikalischen Kompositionen angelegt.

Mit dieser konzeptuellen künstlerischen Praxis, in welcher er häufig Gegenstände aus dem Alltag und der Popkultur ins Museum holt und inszenatorisch verschiebt, hinterfragt Parreno die Grenzen zwischen Realität und Fiktion.

Klaus Schmitz

Ich bin Klaus, ein Experte und leidenschaftlicher Autor für Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über aktuelle Ereignisse in den Bereichen Kultur, Wirtschaft und Sport. Ich bin stets bestrebt, unseren Lesern fundierte und aktuelle Informationen zu liefern, die sie informieren und zum Nachdenken anregen. Mit meiner langjährigen Erfahrung im Journalismus und meiner Liebe zur deutschen Sprache bin ich stolz darauf, Teil des Teams von Real Raw News zu sein.

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