Streitflugplatz in Nettetal: Wie kam es dazu?

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Streitflugplatz in Nettetal: Wie kam es dazu?

Der Flugplatz Nettetal ist ein Thema, das in den letzten Wochen und Monaten für viel Aufsehen und Kontroversen gesorgt hat. Die Umgebung des Flugplatzes, die Anwohner und die Politik sind sich nicht einig, ob der Flugplatz in Nettetal tatsächlich noch eine Zukunft hat. Doch wie kam es eigentlich dazu, dass der Flugplatz zu einem solchen Schwerpunkt der Diskussion wurde?

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Das geheime Ausflugsgebiet Tor 9: Einmaliger Streitflugplatz in Nettetal

Im Grenzgebiet zu den Niederlanden, zwischen den Städten Nettetal-Leuth, Straelen-Herongen und Venlo, befindet sich das beliebte Ausflugsgebiet Tor 9, ein rund 30 Quadratkilometer großes Naturschutzgebiet.

Der Name bezieht sich auf den deutschen Fliegerhorst Venlo, der hier im 2. Weltkrieg lag und mehrere Zugänge hatte – einer war das Tor 9. Noch heute zeugen über die Fläche verstreute Trümmer der ehemaligen Flugzeughallen und Flakstationen von dieser Zeit.

Die Geschichte des Fliegerhorsts Venlo

Die Geschichte des Fliegerhorsts Venlo

Ab 1911 nutzte die niederländische Armee diese Fläche noch als Schieß- und Übungsgelände, 1913 richtete sie hier erste Landeplätze ein. Nach der Besetzung durch das deutsche Heer wurde das Gelände von der Reichswehr zu einem Nachtjagd-Flugplatz ausgebaut, dem Fliegerhorst Venlo.

Er umfasste fast 1800 Hektar, auf denen rund 48 Kilometer Straßen sowie eine Werfthalle und 99 Flugzeughallen standen. Zwischen den Hallen befanden sich Mannschaftsunterkünfte, Arbeitsstätten, ein Casino sowie Fußball- und Tennisspielplätze.

Für den Flugbetrieb wurden aus Millionen Ziegelsteinen drei Start- und Landebahnen mit Längen von 1450 Metern und 1200 Metern inklusive einer aus etwa 2000 Lampen bestehenden elektrischen Startbahnbefeuerung angelegt.

Ein dunkles Kapitel des Fliegerhorsts

Ein dunkles Kapitel des Fliegerhorsts

Ab August 1943 wurden zum Ausbau bis zu 700 Häftlinge aus dem Konzentrationslager Vught bei Eindhoven eingesetzt.

Der Fliegerhorst Venlo heute

Der Fliegerhorst Venlo heute

Auf dem Fliegerhorst Venlo wurde die I. Gruppe des Nachtjagdgeschwaders stationiert, deren Aufgabe der Schutz des Ruhrgebietes gegen feindliche Bomberangriffe war. Hier wurden Mitte 1944 auch die ersten Jagdmaschinen mit Raketenantrieb erprobt.

Im Herbst 1944 wurde der Fliegerhorst aufgegeben, wobei die drei Start- und Landebahnen von den abziehenden Deutschen selbst zerstört wurden. Ab März 1945 nutzten amerikanische Luftwaffenverbände den geräumten Flugplatz für Einsätze gegen deutsche Bodenziele.

Zu den besonderen Besuchern des Venloer Fliegerhorstes gehörten zum Beispiel die niederländische Königin Wilhelmina sowie US-Präsident Dwight D. Eisenhower und der britische Premierminister Winston Churchill.

Führungen über den Fliegerhorst

Führungen über den Fliegerhorst

Der Förderverein Ehemaliger Fliegerhorst bietet Führungen über das Gelände an. Diese gehen in der Regel von 13 bis 17 Uhr, also rund vier Stunden. Es ist eine Anmeldung unter [email protected] nötig. Kosten: Erwachsene zahlen zehn Euro, für Kinder zwischen fünf und 13 Jahren kostet es fünf Euro.

Seit 1946 nutzt ein Segelflugverein einen Teil des Geländes, wobei ein alter Hangar als Unterkunft dient. Heute dient der ehemalige Fliegerhorst als Naturschutzgebiet und bietet Möglichkeiten für Wanderungen und Radtouren.

Denkmäler und Gedenkstätten

Der frühere Flugleitturm am heutigen Schaapsdijkweg in Venlo wurde zum offiziellen Denkmal erklärt und dient heute als Kletterobjekt. Ein Kommandobunker wird für Feuerwehreinsätze verwendet.

Zur Erinnerung an ihre gefallenen Kameraden stellten ehemalige Flieger am Tor 9 das Trümmerstück einer alten Bunkerdecke als Mahnmal auf. 2005 enthüllte der Verein in der Nähe von Tor 9 eine Gedenktafel, die an die Opfer dieses Flugplatzes erinnert, an die alliierten und deutschen Flieger, die Zivilbevölkerung und die Gefangenen und Häftlinge, die auf und in der Nähe des Flugplatzes ums Leben kamen.

2008 folgte ein Informations- und Gedenkplatz, der exakt je zur Hälfte auf niederländischem und deutschem Boden steht.

Heike Becker

Ich bin Heike, Journalistin bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Fokus auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns dreht sich alles um Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Nachrichten. Meine Leidenschaft gilt dem Schreiben und der Berichterstattung über relevante Themen, die unsere Leserinnen und Leser interessieren. Mit fundierten Recherchen und einem kritischen Blick auf aktuelle Geschehnisse möchte ich dazu beitragen, dass unsere Leserschaft stets bestens informiert ist und sich eine fundierte Meinung bilden kann.

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