Die Stadt Solingen hat ein wichtiges Signal gesetzt, indem sie das Festival der Vielfalt in diesem Jahr abgesagt hat. Dieser Schritt erfolgt aus Respekt vor den Opfern des Solingen-Anschlags von 1993, bei dem fünf Menschen ums Leben kamen und viele weitere verletzt wurden. Die Erinnerung an dieses tragische Ereignis bleibt in der Stadt präsent und die Absage des Festivals soll dazu beitragen, die emotionale Lage in der Stadt nicht zu belasten. Die Stadtverwaltung will damit auch zeigen, dass sie die Bedeutung dieses Jahrestages nicht unterschätzt und sich solidarisch mit den Angehörigen der Opfer zeigt.
Shock und Trauer in Solingen: Festival der Vielfalt nach Anschlag abgesagt
Das Festival der Vielfalt, das am Freitagmorgen mit dem Auftritt von mehreren hundert Schülern so fröhlich begann, ist nach der Messerattacke eines Unbekannten auf Teilnehmer des Stadtfestes von den Organisatoren abgesagt worden.
Das Festival wird abgebrochen. Wir haben gerade alle Künstler und Standbetreiber informiert, so zitiert das Solinger Tageblatt Mit-Organisator Philipp Müller, der mit dieser Nachricht kurz nach Mitternacht an die Öffentlichkeit ging. Das gebiete die Pietät, so Müller weiter. Hinzu komme die Bedrohungslage, weil sich der mutmaßliche Täter auf der Flucht befindet.
Menschen werden gebeten, die Innenstadt zu meiden. Wir alle sind in Schock, Entsetzen und großer Trauer, reagierte Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach auf den Anschlag.
Terror in der Stadt: Nach Messerattacke auf Stadtfest in Solingen Festival der Vielfalt abgebrochen
Bei der Messerattacke auf der 650-Jahr-Feier der Stadt Solingen hatte es am Freitagabend während eines Konzertes der Band Suprafon drei Tote und fünf Schwerverletzte gegeben. Der Täter sei flüchtig, sagte eine Polizeisprecherin in Düsseldorf. Dem Täter sei es gelungen, im Tumult und in der sich anfangs ausbreitenden Panik nach der Tat zu entkommen, sagte ein Sprecher des NRW-Innenministeriums.
Bitte mach einfach weiter, wir wollen keine Massenpanik, rief Solinger DJ Topic in einer emotionalen Ansprache auf.
Der Angreifer habe sehr gezielt auf den Hals seiner Opfer eingestochen. Bei ihnen handele es sich um Besucher des Festes. Die Toten lägen noch am Tatort und seien bislang nicht identifiziert. Tatort ist der Fronhof – ein Marktplatz in der Innenstadt von Solingen.
Ein Polizeisprecher riet: Wer Verdächtiges beobachte, solle nicht eigeninitiativ handeln, sondern den Notruf 110 wählen. Die Polizei in Wuppertal rief via Facebook dazu auf, die Solinger Innenstadt zu meiden.
Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach reagierte erschüttert. Heute Abend sind wir alle in Solingen in Schock, Entsetzen und großer Trauer, schrieb der SPD-Politiker auf der Facebook-Seite der Stadt. Es zerreißt mir das Herz, dass es zu einem Attentat auf unsere Stadt kam. Ich habe Tränen in den Augen, wenn ich an diejenigen denke, die wir verloren haben. Ich bete für alle, die noch um ihr Leben kämpfen.
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