Radevormwalder Musikschule zögert noch bei Preissteigerung
Die Radevormwalder Musikschule steht aktuell vor einer wichtigen Entscheidung. Im Zentrum der Diskussion steht die mögliche Preissteigerung für die Musikunterrichtsstunden. Während viele Musikschulen in der Region bereits ihre Preise erhöht haben, zögert die Radevormwalder Musikschule noch mit einer solchen Maßnahme. Die Verantwortlichen der Musikschule müssen abwägen, ob die Qualität des Angebots aufrechterhalten werden kann, wenn die Preise nicht angepasst werden. Für die vielen Schüler und Eltern, die von der Musikschule profitieren, ist dies eine wichtige Frage, die in den kommenden Wochen geklärt werden muss.
Radevormwalder Musikschule zögert bei Preissteigerung
Die Musikschule in Radevormwalde zählt aktuell knapp 730 Schüler, ein erfreulicher Anstieg im Vergleich zu den 570 Schülern im Mai 2021. Doch die Freude über den Aufwärtstrend wird schnell getrübt, wenn man die vielen anderen Baustellen betrachtet, die der Verein stemmen muss.
Leitungsteam im Umbruch
Als Bert Fastenrath im Frühjahr 2022 als langjähriger Leiter in den Ruhestand trat, schien die Nachfolge mit Michael Borner und Kati Majorek als stellvertretende Leiterin gesichert. Doch Majorek zog sich aus gesundheitlichen Gründen aus dem Leitungsteam zurück und verließ die Schule. Als Stellvertreterin konnte Theresia Kammann, Leiterin der Tanzabteilung, im September 2023 gewonnen werden.
Neue Herausforderungen
Die Musikschule sucht aktuell nach einem neuen Chorleiter für den Rock-On-Chor, nachdem Timo Deitz die Schule im September verlassen wird. Die Schule muss auch eine Lösung für die steigenden Kosten finden, die durch das Urteil von Herrenberg von 2022 entstanden sind. Durch die sozialversicherungspflichtige Anstellung von Honorarkräften sind die Kosten für Gehalt und Honorare drastisch gestiegen.
Finanzielle Herausforderungen
Um die zusätzlichen Kosten von 30 bis 40 Prozent zu stemmen, müssten die Musikschulgebühren drastisch angehoben werden. Doch die Musikschule will keine elitäre Einrichtung werden und weiterhin für alle Kinder und Familien, auch mit geringerem Einkommen, zugänglich sein. Wir müssen die Gebühren künftig irgendwie erhöhen, weil wir auch über die Honorare sprechen wollen, aber wir wollen keine elitäre Einrichtung sein, sagt Theresia Kammann.
Raumsituation
Die Raumsituation bereitet der Musikschule Probleme. Der Probenraum am Theodor-Heuss-Gymnasium ist nicht tragbar und die Sekundarschule, in der die meisten Probenräume der Musikschule untergebracht sind, braucht künftig mehr Platz für immer mehr Schüler.
Positive Entwicklung
Trotz aller Schwierigkeiten hebt Theresia Kammann die positive Entwicklung der Schülerzahlen hervor. Besonders der Tanzbereich hat an Zuspruch gewonnen. Klavier, Gesang und Schlagzeug sind nach wie vor die stärksten Säulen der Schule. Ein großes Problemkind ist die Gitarre, hier sind die Schülerzahlen merklich rückläufig.
Stärkung von Angeboten an Grundschulen
Die Musikschule will sich auch auf die Stärkung von Angeboten an Grundschulen konzentrieren. Diese haben zuletzt nicht nur aufgrund von Corona gelitten, sondern auch aufgrund von Personalmangel.
Finanzielle Aussichten
Trotz aller Schwierigkeiten und der knappen Finanzlage wird die Musikschule auch in diesem Haushaltsjahr wieder einen knappen Überschuss von 7500 Euro erwirtschaften, prognostizierte Schatzmeisterin Ina Imo. Dieser fließe, wie schon die Jahre zuvor, in die Rücklagen, die dann erneut Mitte des Folgejahres bereits aufgebraucht sein werden.
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