Title: Anschlag auf das Stadtfest in Solingen: 15-Jähriger verhaftet - Die Polizei erläutert

Anschlag auf das Stadtfest in Solingen: 15-Jähriger verhaftet - Die Polizei erläutert

In der Stadt Solingen hat sich am vergangenen Wochenende ein schockierendes Ereignis ereignet. Während des Stadtfestes, einem beliebten Volksfest, kam es zu einem Anschlag, bei dem mehrere Menschen verletzt wurden. Die Polizei reagierte schnell und nahm einen 15-Jährigen in Haft. Der Verdächtige wird nun wegen des Verdachts auf Körperverletzung und Störung der öffentlichen Ordnung vernommen. Die Ermittlungen laufen noch, doch die Polizei hat bereits erste Erkenntnisse gewonnen, die sie in einer Pressekonferenz vorstellte. Wir berichten über die aktuellen Entwicklungen in diesem Fall.

Polizei ermittelt gegen 15-Jährigen nach Anschlag auf Solinger Stadtfest - terroristisches Motiv nicht ausgeschlossen

Die Staatsanwaltschaft schließt einen terroristischen Hintergrund nach dem tödlichen Messerangriff beim Stadtfest in Solingen nicht aus. Der Leitende Oberstaatsanwalt Markus Caspers sagte bei einer Pressekonferenz in Wuppertal, es bestehe der Anfangsverdacht einer terroristischen Motivation, da derzeit kein anderes Motiv ersichtlich sei: „Wir gehen aber nach den Gesamtumständen davon aus, dass der Anfangsverdacht einer terroristisch motivierten Tat nicht ausgeschlossen werden kann.“

Messerangriff auf Solinger Stadtfest: 15-Jähriger festgenommen - Polizei ermittelt in alle Richtungen

Der Täter ist nach wie vor flüchtig. Ermittelt wird gegen unbekannt wegen Mordverdachts in drei Fällen und gefährlicher Körperverletzung. Die Ermittler gehen derzeit von einem Einzeltäter aus, ermitteln aber nach eigenen Angaben in alle Richtungen.

Drei Menschen sterben bei Attacke. 14 Bilder

Die Polizei sucht mit Spezialkräften nach dem Täter. 14 Bilder

Foto: dpa/Christoph Reichwein

Wuppertals Polizeipräsident Markus Röhrl sagte: „Freitagabend hat ein friedliches Fest ein schreckliches Ende genommen.“ Drei Menschen seien durch die Messerattacke brutal aus dem Leben gerissen worden. „Die Tat macht auch mich zutiefst betroffen“, sagt Röhrl. Die Polizei werde alles tun, um die Tat vollständig aufzuklären.

Zwei Männer (56 und 67) und eine 56-jährige Frau sind die Todesopfer. Aus Opferschutzgründen wollten die Ermittler sich weder zu den Wohnorten der Getöteten noch zu ihrer Nationalität äußern. Acht weitere Menschen wurden verletzt, vier von ihnen lebensgefährlich.

Röhrl erwähnte auch „die vielen weiteren Menschen“, die als Zeugen psychisch durch die Tat belastet seien.

15-Jähriger festgenommen

Möglicherweise gibt es Mitwisser: Am frühen Samstagmorgen wurde ein 15-Jähriger festgenommen, weil er möglicherweise von dem Tatvorhaben wusste, das aber nicht der Polizei gemeldet hat. Zwei Zeuginnen hatten kurz vor der Tat ein Gespräch zwischen dem Jugendlichen und einer weiteren Person gehört, in dem es um die Tat gegangen sein soll. „Es war erschreckend, die Stimmung war sehr aufgeheizt“.

Erste Notrufe gingen am Freitagabend um 21.37 Uhr bei der Leitstelle der Wuppertaler Polizei ein. „Es hieß, dass eine männliche Person gezielt auf Menschen einsticht“, sagt Einsatzführer Thorsten Fleiß vom Polizeipräsidium Düsseldorf. Die Tat geschah demnach direkt vor der Bühne des Stadtfestes. Die Tat wurde zunächst als Amoktat eingeordnet und sämtliche verfügbaren Polizeikräfte und Spezialeinheiten zusammengezogen.

„Aktuell finden umfangreiche Durchsuchungs- und Ermittlungsmaßnahmen im gesamten Land NRW und im gesamten Bundesgebiet statt“, sagte Fleiß. Zwei Messer wurden sichergestellt, noch sei aber unklar, ob es sich bei einem um die Tatwaffe handelt.

Über ein Hinweisportal, das die Polizei eingerichtet hat, wurden zahlreiche Videos und Fotos hochgeladen. Die Polizei bittet darum, das Portal auch weiterhin zu nutzen. Die Auswertung dauert an, es sei „eine große Herausforderung, Spurenlage und Zeugenaussagen übereinander zu bringen, um ein Gesamtbild zu bekommen“, sagte Fleiß. Er bat darum, sich an Spekulationen nicht zu beteiligen.

Die Polizei hat für sachdienliche Hinweise mittlerweile auch ein Hinweistelefon unter der Rufnummer 0800-900 9000 geschaltet. Nach dem tödlichen Anschlag in Solingen hat die Polizei ein Hinweisportal freigeschaltet. Hier können Zeugen des Geschehens Handyfotos und Videos hochladen, wie die Polizei in Wuppertal bei Facebook mitteilte.