So erlebte die Band den Messer-Anschlag beim Stadtfest Solingen

So erlebte die Band den Messer-Anschlag beim Stadtfest Solingen

Am vergangenen Wochenende sorgte ein schockierender Vorfall für große Aufregung beim Stadtfest in Solingen. Ein Messerangriff ereignete sich direkt vor den Augen der Besucher, während die lokale Band Die Stadtmusikanten auf der Bühne spielte. Die Musiker waren Augenzeugen des Verbrechens und schilderten das traumatische Erlebnis in einem emotionalen Interview. In diesem Artikel erfahren Sie, wie die Band den Anschlag erlebte und wie sie damit umging.

Bandmitglied Suzanne Köcher über den Messer-Anschlag bei Stadtfest in Solingen

Suzanne Köcher und ihre Band haben mit ihrem Publikum getanzt und sich treiben lassen. Doch Sekunden später sollten Menschen ihr Leben verlieren und hunderte weitere Leben sich schlagartig verändern.

„Wir hatten gerade die letzte Note unseres vorletzten Songs gespielt, da ist mir plötzlich aufgefallen, dass die Leute fluchtartig den Platz verlassen“, schilderte die Musikerin die grauenhaften Momente des Anschlags. Zunächst habe sie die tumultartigen Szenen für eine Schlägerei gehalten.

„Dann habe ich Schreie gehört und verstanden, dass wir uns schnellstmöglich Schutz suchen müssen“, berichtete die Musikerin weiter. So habe sie ihre Gitarre weggeworfen und sich ein Versteck hinter dem Schlagzeug gesucht. „Wir wussten nicht, auf wen es der Angreifer abgesehen hat und ob es sich um ein Messer oder eine Schusswaffe handelt, weshalb ich mich so flach hingelegt habe, wie es geht“.

„Bitte mach einfach weiter, wir wollen keine Massenpanik“, erklärte Köcher. Die Tat selbst habe die Musikerin nicht gesehen, stellt sie klar.

Sie erinnere sich an eine Frau, die nach einem Notarzt geschrien habe, die Versuche der Rettungskräfte auf dem Platz, mehrere Personen wiederzubeleben – und eine Plane am Boden vor der Bühne, die den Körper eines Todesopfers bedeckte.

„Das ist alles unbegreiflich für uns und unfassbar schlimm“, schrift sie. „Unser tiefstes Mitgefühl und Beileid gelten den Opfern, ihren Familien und Freunden und Freundinnen sowie allen, die dieses schreckliche Ereignis miterleben mussten“.

Die Zeit werde zeigen, wie man damit umgehe, erklärte Bandmitglied Julian Müller. Alle Beteiligten – ob auf oder neben der Bühne – werden schauen müssen, was das mit Ihnen macht.

Das Unbehagen, sich auf Konzerten oder Festen in Gesellschaft vieler Menschen zu begeben, wird wohl auch künftige Veranstaltungen begleiten.