Der VRR beseitigt 500 Tarife und Abonnement-Optionen - Kurzstreckentarife werden abgeschafft.

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Der VRR beseitigt 500 Tarife und Abonnement-Optionen - Kurzstreckentarife werden abgeschafft.

Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) hat einen umfassenden Tarifumbau angekündigt. Ab sofort werden 500 Tarife und Abonnement-Optionen vom Markt genommen. Die Reform soll zu einer Vereinfachung des Tarifsystems führen und den Fahrgästen eine bessere Übersicht über die verschiedenen Tarifangebote bieten. Ein wichtiger Aspekt dieser Änderung ist die Abschaffung der Kurzstreckentarife, die bisher für Fahrten unter 5 Kilometern galten. Durch diese Maßnahme will der VRR die Tarifstruktur vereinheitlichen und die Fahrgäste zu längeren Fahrten anregen.

VRR bringt Tarifreform: Tarife fallen weg, Kurzstreckentarife werden abgeschafft

Ein Jahr und acht Monate nach Einführung des Deutschlandtickets im Mai 2023 startet der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) den nächsten Umbruch in der Tarifwelt. Das Bezahlsystem beim größten Verkehrsverbund Deutschlands wird zum 1. März 2025 stark vereinfacht. 500 der rund 650 Tarifoptionen fallen dann weg.

Alle 33 Nahverkehrsfirmen im Verbund unterstützen die Reform, erklärte am Montag Oliver Wittke, Vorstandschef des VRR. Sie alle seien sich einig, dass das Deutschlandticket das Abo für immer größere Teile der Bevölkerung sein solle, während der Rest des Tarifsystems entschlackt werde.

Statt bisher sieben Preisstufen wird es nur noch drei geben: die Stufe A für Fahrten innerhalb einer Stadt, die Stufe B für eine Stadt und ihr Umland sowie Fahrten im ganzen Verbund. Sensibel an der Änderung ist, dass Kurzstreckentarife wegfallen sollen und auch der Zwei-Waben-Tarif.

„Da wird es Ärger geben“, meint Lothar Ebbers, Sprecher des Fahrgästeverbandes Pro Bahn. Denn mit Kurzstreckenkarten machten immer wieder Bürger eine Gelegenheitsfahrt zum Arzt oder Einkaufen, mit dem Wabentarif wären günstige Touren zwischen direkt angrenzenden Städten möglich.

Neun-Euro-Ticket: teuer und ineffizient

Neun-Euro-Ticket: teuer und ineffizient

Das im Sommer 2022 eingeführte Neun-Euro-Ticket hat den Autoverkehr in Deutschland nur um vier bis fünf Prozent verringert. Da es den Bund 2,5 Milliarden Euro gekostet habe, sei es „eine teure und ineffiziente Klimaschutzmaßnahme gewesen“, sagte Sarah Necker, Leiterin des Ludwig Erhard Ifo Zentrums für Soziale Marktwirtschaft in Fürth.

Fast 430.000 Personen pro Tag mehr mit dem Zug gefahren, hieß es. Bei den klassischen Pendelzeiten unter der Woche sei der Rückgang der Autofahrten jedoch gering gewesen.

Oliver Wittke meint dagegen, 90 Prozent der Fahrgäste würden durch die Reform Geld einsparen, wenn sie das richtige Ticket nutzen. Der VRR will mehr dafür werben, dass Gelegenheitskunden das Abrechnungssystem Eezy nutzen, das per Smartphone-App nur die tatsächlich zurückgelegten Luftlinienkilometer abrechnet.

„Wir wollen Eezy deutlich mehr promoten“, sagt Wittke, früher mal CDU-Verkehrsminister in NRW. Gleichzeitig fallen viele Tickets für Gelegenheitskunden wie das vergünstigte Happyhourticket, das 10-er-Ticket und Abos wie das Bärenticket für Bürger ab 60 Jahren weg.

Hauptgrund: Das in ganz Deutschland gültige Deutschlandticket (kostet aktuell 49 Euro im Monat) ist so erfolgreich und günstig, dass die anderen Abos nur noch wenig Sinn ergeben.

Politiker begrüßen die Reform

„Die Tarifreform ist wegen der Vereinfachung eine vernünftige Sache“ sagt Norbert Czerwinski, Vertreter der Grünen beim VRR, „auch wenn wir über Details noch nachdenken können.“

Vergleichbar sieht dies Frank Heidenreich von der CDU-Fraktion beim VRR: „Gerade die weitere Digitalisierung ist sinnvoll, um Vertriebskosten zu sparen und um kundenfreundlicher zu werden.“

Auch NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) findet die Reform gut: „Ich begrüße grundsätzlich, dass die Verkehrsverbünde den Tarifdschungel weiter lichten. Mit dem Deutschlandticket und Eezy.nrw haben wir bereits zwei einfache Ticketmodelle. Gerade im Bereich der Einzeltickets bietet Eezy.nrw sowohl verbundintern als auch -übergreifend einen komfortablen Zugang zum ÖPNV - mit einer Preissystematik, die sich etwa von Preisstufen löst.“

Der VRR wirbt dafür, dass Firmen das Deutschlandticket stärker verteilen. Etwa 1,6 Millionen Deutschlandtickets seien verteilt worden, sagte Wittke, was einer Bevölkerungsabdeckung von knapp 18 Prozent im Bereich des VRR entspreche. Doch während fast alle Studenten und sehr viele Schüler die Abos zu Sonderkonditionen erhielten, wurden bisher nur rund 110.000 Abos über die Arbeitgeber verteilt. „Da ist noch viel Luft nach oben“, meint Wittke.

Klaus Schmitz

Ich bin Klaus, ein Experte und leidenschaftlicher Autor für Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über aktuelle Ereignisse in den Bereichen Kultur, Wirtschaft und Sport. Ich bin stets bestrebt, unseren Lesern fundierte und aktuelle Informationen zu liefern, die sie informieren und zum Nachdenken anregen. Mit meiner langjährigen Erfahrung im Journalismus und meiner Liebe zur deutschen Sprache bin ich stolz darauf, Teil des Teams von Real Raw News zu sein.

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