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Düsseldorf: Das traditionelle Brauhaus Zum Schiffchen wird für einen millionenschweren Umbau geschlossen

In der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens ereignet sich ein bedeutendes Ereignis: Das traditionelle Brauhaus Zum Schiffchen schließt seine Türen für einen umfassenden millionenschweren Umbau. Das beliebte Brauhaus, das sich seit Jahrzehnten als wichtiger Teil der Düsseldorfer Gastronomie etabliert hat, wird in den kommenden Monaten umfassend renoviert und modernisiert. Der Umbau soll mehrere Millionen Euro kosten und das Brauhaus auf den neuesten Stand der Technik bringen. Die Schließung des Brauhauses wirft Fragen auf, wie die Zukunft des traditionsreichen Hauses aussehen wird und was die Veränderungen für die Gäste bedeuten werden.

Düsseldorfs traditionsreichstes Brauhaus schließt für millionenschweren Umbau

Napoleon Bonaparte hat hier angeblich schon angestoßen, Kurfürst Jan Wellem wurde Bier kredenzt, Fußball-Kaiser Franz Beckenbauer auch, ja sogar Heinrich Heine soll mal im Gastraum gewesen sein – die Brauerei Zum Schiffchen in der Altstadt ist Legende, so viel steht fest.

Seit 1628 besteht an der Hafenstraße in Düsseldorf eine Schankwirtschaft, die im Zweiten Weltkrieg zerbombt und danach im alten Stil wieder aufgebaut wurde. Seit Kurzem aber ist das Schiffchen geschlossen, und zwar für lange Zeit. „Wir wollen die Immobilie aufwerten“, sagt Anton Vogt, Geschäftsführer von Imion. Der Projektentwickler mit Sitz am Schadowplatz hat das mehrgeschossige Haus an der Hafenstraße vor sieben Jahren der Stadt abgekauft.

Ein Schlachtschiff der Düsseldorfer Gastronomie

Ein Schlachtschiff der Düsseldorfer Gastronomie

Im Erdgeschoss ist das Schiffchen, dessen traditionsreicher Ruf bis weit über die Stadtgrenzen hinausgeht. „Deftige Hausmannskost ist Ehrensache im ältesten Restaurant Düsseldorfs“, schreibt das Kulinarikmagazin Falstaff – und lobt vor allem den Rheinischen Sauerbraten. Bei Google gibt es Tausende Rezensionen zu dem Lokal, die meisten sind positiv, so einige kommen von internationalen Gästen. Empfohlen werden die „deutsche Küche“, das Bier und die Schweinshaxe.

Das Schiffchen ist mit dem 700 Quadratmeter großen Gastraum und Platz für 300 Gäste ein Schlachtschiff der Düsseldorfer Gastronomie. Kapitän war seit 2015 der Kölner Groß-Gastronom Elias Khamassi, doch Ende August ging er als Wirt von Bord, denn der Pachtvertrag endete.

Ein Millionen-Umbau

Ein Millionen-Umbau

„Wir würden jederzeit wieder als Betreiber zur Verfügung stehen, wenn der Stil nach dem Umbau erhalten bleibt“, sagt der 70-Jährige. Also, was hat der Eigentümer vor? Anton Vogt sagt, man wolle „alles, was historisch ist, erhalten“ – zum Beispiel den Gastraum mit seinen massiven Holztischen und -stühlen. Erneuert werden müsse aber sonst fast alles: Küche, Klos und Klimatechnik.

Die Pläne stehen, der verantwortliche Architekt ist Guido Höhmann aus Unterbilk. „Der Bauantrag befindet sich noch in der Prüfung“, heißt es von der Stadt. Entwickler Vogt rechnet damit, dass die Genehmigung zeitnah kommt und der Umbau beginnen kann. Sein Budget: „Mehr als eine Million Euro.“ Mindestens anderthalb Jahre dürfte die Sanierung des Schiffchens dauern.

Zukunft des Schiffchens

Zukunft des Schiffchens

Wenn 2026 alles fertig ist, „suchen wir einen neuen Betreiber“, sagt Anton Vogt. Er sei mit allen großen Brauereien in Deutschland im Gespräch, unterschrieben sei aber noch nichts. Seine Idealvorstellung: Ein Bierproduzent betreibt das Brauhaus selbst, als Flaggschiff für die Marke.

Wer auch immer das Schiffchen gastronomisch steuern will, braucht dafür eine ordentliche Mannschaft – und Moneten. Knapp 30 Leute arbeiteten zuletzt im Restaurant, die monatliche Pacht dürfte demnächst bei etwa 35.000 Euro pro Monat liegen.

Interessanterweise sieht der Bauantrag, den Vogt bei der Stadt eingereicht hat, noch weitere Veränderungen für das Gebäude an der Hafenstraße vor. Von der Verwaltung heißt es: „Geplant ist eine Umnutzung der Büros in Hotelzimmer.“

Und bald ein Hotel? Das würde auf den ersten Blick zum Eigentümer passen, denn Imion hat bereits einen Beherbergungsbetrieb im Bestand: das Vier-Sterne-Hotel Favor am Schadowplatz. Imion-Chef Vogt sagt aber, dass diese Nutzungsart nur der offizielle Wortlaut für die Genehmigung sei. Geplant werde oberhalb des Schiffchens etwas anderes: Aus den Büros sollen etwa 30 möblierte Apartments werden.

„Unser Geschäftsziel ist eine langfristige Vermietung“, sagt Anton Vogt. Also kein Profi-Airbnb für Altstadt-Touristen, sondern eher eine Anlaufstelle für Neu-Düsseldorfer.

Heidi Schulze

Ich bin Heidi, eine Journalistin bei der Webseite Real Raw News. Unsere digitale Generalistenzeitung konzentriert sich auf nationale Nachrichten in Deutschland, sowie auf Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Berichterstattung zu liefern, um unsere Leser stets auf dem neuesten Stand zu halten. Mit meiner Erfahrung und meinem Engagement für Qualitätsjournalismus strebe ich danach, die Vielfalt der Nachrichtenlandschaft in Deutschland abzubilden und wichtige Themen zu beleuchten.

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