50 Jahre Jubiläum der Stahlhuth-Orgel in der Ev. Kirchengemeinde Hückeswagen

Die Stahlhuth-Orgel in der Evangelischen Kirchengemeinde Hückeswagen feiert ihr 50-jähriges Jubiläum mit einer besonderen Feier. Seit einem halben Jahrhundert erfüllt die Orgel die Kirche mit ihrem kraftvollen Klang und ihrer beeindruckenden Präsenz. Die Orgel, ein kulturelles Juwel der Gemeinde, wird von Orgelbauern und Musikliebhabern gleichermaßen geschätzt. Das Jubiläum wird mit einem festlichen Konzert und einer Ausstellung über die Geschichte und Bedeutung der Orgel gefeiert. Die Veranstaltung wird von organisierten Führungen und Vorträgen begleitet, die Einblicke in die künstlerische und handwerkliche Meisterleistung hinter der Stahlhuth-Orgel bieten.

Index

Jubiläum der StahlhuthOrgel: Ein halbes Jahrhundert voller wunderbarer Klänge!

Mitten in der Corona-Pandemie sitzt Inga Kuhnert inmitten der Pauluskirche. Die aufwendige Sanierung der Orgel ist im März 2021 fast abgeschlossen, da muss Orgelbauer Stefan Peters das Instrument noch intonieren. Und der Klang begeistert schon jetzt: Die Stahlhuth-Orgel, Baujahr 1974, sei wundervoll intoniert, versichert die Kantorin, die normalerweise selbst an den Tasten sitzt und nun erstmalig die Orgel wie die Gottesdienst- und Konzertbesucher hören kann. „Sie ist viel runder und ausgeglichener in den Tönen.“ Der Klang sei einfach wunderbar. Begeistert ist Inga Kuhnert von „ihrer“ Orgel auch noch drei Jahre später. In diesem Jahr besteht das Instrument der Orgelbauanstalt Georg Stahlhuth & Co mbH aus Aachen seit 50 Jahren. Das Unternehmen, das Georg Stahlhuth als 23-Jähriger in Hildesheim gegründet und das seit dem Umzug 1864 in der Stadt von Karl dem Großen beheimatet ist, hatte die Orgel 1974 über dem Altar der Pauluskirche eingebaut. „Die Vorgängerorgel von 1887 war einfach nicht mehr zu reparieren gewesen“, berichtet die Kantorin. InfoBernhard Nick spielt beim Gottesdienst „Kantate“Rückblick Das erste Orgelkonzert zum Jubiläum der Stahlhuth-Orgel in der Pauluskirche gab es am 10. März, als die Kreiskantorin aus Altenkirchen, Hyejoung Choi, Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy, Johann Sebastian Bach, Sigfrid Karg-Elert und anderen Komponisten in der Pauluskirche spielte.

Die Pauluskirche feiert  Jahre StahlhuthOrgel: Ein Fest für die Sinne

Die Pauluskirche feiert Jahre StahlhuthOrgel: Ein Fest für die Sinne

Ausblick Zum Abschluss eines Chorprojekts erklingt auch die Stahlhuth-Orgel mit dem früheren Regionalkantor Bernhard Nick an den Tasten und Pedalen: Geprobt wird aktuell für den Gottesdienst „Kantate“ am Sonntag, 28. April. Auf dem Programm steht festliche Chormusik für Chor und Instrumente von Christopher Tambling, Daniel Moore und Audrey Snyder. Die hatte zu diesem Zeitpunkt bereits 87 Jahre hinter sich und besonders unter dem Verlust der Prospektpfeifen gelitten: Die großen, vom Kirchenraum aus sichtbaren Pfeifen waren im Ersten Weltkrieg demontiert und für Munition oder Waffen eingeschmolzen worden. Als die Pauluskirche 1969/70 saniert worden war, hatten die Verantwortlichen festgestellt, dass die Orgel ihre beste Zeit eindeutig hinter sich hatte und bei der Aachener Orgelbauanstalt eine neue geordert, die vier Jahre nach Sanierungsende eingebaut wurde. Sie ist damit die zweite Stahlhuth-Orgel in Hückeswagen, denn auch die katholische Pfarrkirche hat eine. Diese war 1895 vom Kirchenvorstand in Auftrag gegeben worden. Ein halbes Jahrhundert alt ist die Stahlhuth-Orgel der Pauluskirche. 1974 war sie von der renommierten Orgelbauanstahlt Stahlhuth aus Aachen konzipiert und gebaut, 2020/21 dann aufwendig generalüberholt worden. Foto: Jürgen Moll Die Firma Stahlhuth ist ein renommiertes Unternehmen. Was die Orgelbauer vor 50 Jahren aber nicht daran hinderte, die „falschen“ Materialien einzubauen. „Das haben in den 70ern viele Orgelbaufirmen gemacht“, nimmt Inga Kuhnert Stahlhuth in Schutz. „Viele distanzieren sich heute von den Orgeln, die sie damals gebaut haben.“ So wurde auch in dem neuen Instrument der Pauluskirche viel Kunststoff, Aluminium, Stahlblech und vor allem Sperrholz eingebaut – weil’s günstiger war. „Das sind aber fragwürdige Materialien“, macht die Expertin deutlich. Gehörten doch in eine Orgel ausschließlich Holz, Eisen und Leder.

Orgelbaukunst seit  Jahren: Die StahlhuthOrgel begeistert mit neuem Klang

Orgelbaukunst seit Jahren: Die StahlhuthOrgel begeistert mit neuem Klang

Der Verschleiß hatte dem Instrument an vielen Stellen zugesetzt, dazu kam Materialermüdung. Das betraf vor allem die Mechanik, die sich dank der ungewöhnlichen Materialien als deutlich störungsanfälliger erwies. Zuletzt waren die Tasten der Orgel unterschiedlich zu spielen, auch bei den Pedalen gab es Probleme. Daher wurde die Mechanik 2020/21 durch Orgelbauer Stefan Peters, Inhaber einer Klavier- und Orgelmanufaktur bei Osnabrück, elektrifiziert. Seither kommt der Impuls von der Taste zu den Pfeifen eben elektrisch und nicht mehr, wie bis dato, mechanisch. Das war durchaus ein großer Eingriff in ein solches Instrument. Zudem erhielt die Orgel der Pauluskirche eine neue Setzeranlage, mit deren Hilfe und mittels Knopfdrucks die Musiker die Klangfarbe verändern können. Die Hilfe des Registranten, der die Register ziehen muss, ist nun nicht mehr vonnöten. Darüber hinaus wurden die Registerzüge komplett erneuert und die Elektrik neu abgesichert. Schließlich wurde auch noch das beschädigte Material durch Vollholz oder durch Multiplexplatten ausgetauscht. Mit Erfolg: „Der Klang ist sehr voll“, erläutert Inga Kuhnert. „Voluminös, strahlend und nicht schreiend.“ So wie sich eine Orgel der Orgelbauanstalt Stahlhuth aus Aachen eben anhören sollte.

Heike Becker

Ich bin Heike, Journalistin bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Fokus auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns dreht sich alles um Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Nachrichten. Meine Leidenschaft gilt dem Schreiben und der Berichterstattung über relevante Themen, die unsere Leserinnen und Leser interessieren. Mit fundierten Recherchen und einem kritischen Blick auf aktuelle Geschehnisse möchte ich dazu beitragen, dass unsere Leserschaft stets bestens informiert ist und sich eine fundierte Meinung bilden kann.

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