Krefelder Einzelhandel erhält Ministerin Neubauer für Heimat-Einkauf

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Krefelder Einzelhandel erhält Ministerin Neubauer für Heimat-Einkauf

Die Stadt Krefeld kann sich über einen wichtigen Besuch freuen. Die Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen, Ina Scharrenbach, wird am Donnerstag, den 22. Oktober 2020, in Krefeld erwartet. Im Fokus ihres Besuchs steht die Förderung des Einzelhandels in der Stadt. Die Ministerin wird sich mit Vertretern des Krefelder Einzelhandels treffen, um Möglichkeiten zur Stärkung des lokalen Handels zu diskutieren. Ziel ist es, die Attraktivität der Innenstadt zu erhöhen und den Heimat-Einkauf zu fördern. Die Stadtverwaltung und die lokalen Händler setzen große Hoffnungen in den Besuch der Ministerin und hoffen auf konkrete Hilfen und Unterstützung.

Ministerin Neubauer besucht Krefelder Einzelhandel für HeimatEinkauf

Die Innenstadt lebt nicht zuletzt von Kundenfrequenz. Diese habe jüngst massiv nachgelassen, sagt unter anderem der Vorsitzende der Werbegemeinschaft Krefeld, Christoph Borgmann. „Besonders durch die Kaufhofschließung ist das viel schlimmer geworden. In anderen Städten in NRW ist die Frequenz in den Innenstädten durchschnittlich um fünf Prozent zurückgegangen. Ich habe ein Frequenzmessgerät, bei dem ich sehen kann, wie viele Menschen vorbeikommen. Und ich stelle fest, dass wir einen Rückgang von zehn Prozent verbuchen, das ist dramatisch“, erläutert der eigentlich für Optimismus bekannte Einzelhändler.

Abhilfe soll unter anderem das Heimatshoppen schaffen. Die vom Land geförderte Veranstaltung, die jetzt unter neuem Logo neu aufgesetzt wurde, findet im ganzen IHK-Bezirk am kommenden Wochenende statt. Krefeld ist hier aber die Ausnahme, denn das Krefelder Heimatshoppen findet am Wochenende darauf, am 20. bis 22. September, statt.

Heimatshoppen feiert Jubiläum

Heimatshoppen feiert Jubiläum

Heimatshoppen wurde im Jahr 2014 von der IHK Mittlerer Niederrhein initiiert. Hier im Bezirk ist es damit bereits die zehnte Ausgabe. Vorbild Mittlerweile haben sich viele andere Bezirke angehängt. Nach Auskunft der IHK hätten 47 Kammerbezirke in ganz Deutschland das Format mittlerweile adaptiert.

Zur Vorstellung des Termins finden sich dann auch viele Entscheider aus Krefeld und dem Umland ein und sogar NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur ist vor Ort. Sie nutzt den Termin auch, um Eindrücke zu sammeln. „Wir haben alle gemeinsame Interessen. Ob Händler, Gastronomie, Bürger, Kommunen oder wir in der Landespolitik: Wir alle wollen, dass die Innenstädte leben und nicht bloße Kulissen sind“, sagt Neubaur und erhält dabei viel Zuspruch von den Anwesenden vor Ort.

Neubaur unterstützt Krefelder Einzelhandel bei HeimatEinkaufAktion

Neubaur nutzt den Termin auch, um Anregungen aus der lokalen Wirtschaft zu sammeln. Die kommen dann auch. Bürokratieabbau, Fachkräftemangel oder die Onlinekonkurrenz: Die Anmerkungen sind vielfältig. „Wichtig ist, dass solche Dinge wirklich konkret adressiert werden“, betont die Ministerin. „Wenn man uns meldet, es sei zu viel Bürokratie, dann können wir im Prinzip nur sagen ‚Jo, sehen wir genauso‘, aber eine konkrete Handlung können wir daraus nicht ableiten. Wenn Sie aber sagen ‚Im Fall X besteht das Problem Y‘, dann können wir sinnvoll aktiv werden“, betont sie.

Eine solche Kritik äußert Borgmann: „Mit dem Phänomen des Onlinehandels müssen wir alle umgehen, und das ist auch okay so. Aber dass Anbieter wie Temu oder Shein auf dem Markt aktiv sein dürfen, ohne jedwede Verbraucherrechte einzuhalten, das kann nicht sein. Ich muss für alles Nachweise erbringen, stehe für alles gerade. Bei denen aber verweisen sie an den Hersteller, und dann darf der Kunde sich im Beschwerdefall mit einer Fabrik in Südchina auseinandersetzen. Das geht nicht“, betont er.

Neubaur stimmt zu. „Konkurrenz ist gut und richtig, aber es muss ein ‚level playingfield‘ mit gleichen Bedingungen für alle sein. Da müssen wir Regelungen finden. Aber das können wir auf Landesebene nicht tun, das muss auf Bundes- oder EU-Ebene geschehen. Da geht es auch um Dinge wie Steuergerechtigkeit“, sagt sie.

Heimatshoppen in Krefeld: Ministerin Neubauer macht sich ein Bild

Auch einen anderen Punkt hat Borgmann. „Die Immissionsschutzgesetze sind auch nicht immer sinnvoll. Wenn wir ein Fest haben, wie jetzt ,Krefeld Pur‘, und dann die Auflage haben, um 22 Uhr müsse die Musik aus sein, das ist weltfremd“, betont er.

Auch hier stimmt die Ministerin zu. „Ich muss sagen, dass ich bei der Thematik nicht voll im Thema bin. Aber ich denke, hier werden sich auch Ausnahmeregelungen finden lassen. Hier muss es in Abstimmung mit der Kommune Wege geben, das muss ich aber erst prüfen“, betont sie.

Für das Heimatshoppen und das damit verbundene „Krefeld Pur“ löse dies das Problem aber nur bedingt. „Bislang war es eher so, dass die Stadt einfach ein Auge zudrückt. Aber echte Rechtssicherheit sieht natürlich anders aus“, sagt Borgmann.

Generell sei, so betonen alle Anwesenden, das Heimatshoppen eine tolle Einrichtung. „Handel, Gastronomie oder Dienstleistung machen eine aktive, lebhafte Innenstadt aus. All das zu stärken, ist unser aller Ansporn. Umso mehr freue ich mich, dass wir jetzt mit dem zehnten Heimatshoppen auch Jubiläum feiern“, sagt Steinmetz und Neubauer betont: „Lebendige Innenstädte funktionieren, wenn alle Akteure, Handel, Politik, Verwaltung, positiv zusammenarbeiten. Daran arbeiten wir und dazu soll auch Heimatshoppen einen Beitrag leisten.“

Holger Peters

Ich bin Holger, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Durch meine fundierten Recherchen und mein Gespür für relevante Themen trage ich dazu bei, unseren Lesern stets aktuelle und informative Inhalte zu präsentieren. Mein Ziel ist es, die Vielfalt und Tiefe der deutschen Nachrichtenlandschaft abzubilden und unseren Lesern einen umfassenden Überblick über das Geschehen im Land zu bieten.

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