„Fluchtraum“ im Tierpark: So entkommen Aalen aus Raubfisch-Magen

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„Fluchtraum“ im Tierpark: So entkommen Aalen aus Raubfisch-Magen

In einem sensationellen Experiment im Tierpark hat ein Team von Wissenschaftlern einen revolutionären Durchbruch erzielt. Es gelang ihnen, Aalen aus dem Magen von Raubfischen zu befreien. Diese spektakuläre Rettungsaktion könnte immense Auswirkungen auf die Artenschutz und die Meeresökologie haben. Die Forscher haben einen Fluchtraum geschaffen, in dem die Aalen sich vor den Raubfischen schützen können. Dieser innovative Ansatz könnte dazu beitragen, den Bestand der Aalen zu erhöhen und das Ökosystem der Meere zu stabilisieren.

Junger Japanischer Aal entdeckt Ausweg aus dem Magen eines Raubfisches

Junger Japanischer Aal entdeckt Ausweg aus dem Magen eines Raubfisches

Forschende der japanischen Universität Nagasaki haben ein einzigartiges Verhaltensmuster bei jungen Japanischen Aalen (Anguilla japonica) entdeckt. Die Tiere können sich mit ihrer dünnen Schwanzspitze voraus zurück in die Speiseröhre schlängeln und von dort weiter rückwärts durch die Kiemen in die Freiheit entkommen.

Videoröntgenaufnahmen dokumentierten das Verhalten erstmals. Laut Forschungsteam-Mitglied Yuuki Kawabata handelt es sich um eine einzigartige Verteidigungstaktik. Diese Studie ist die erste, die die Verhaltensmuster und Fluchtprozesse von Beutetieren im Verdauungstrakt von Raubtieren beobachtet.

In einer früheren Studie hatte das Team bereits gezeigt, dass die jungen Japanischen Aale aus den Kiemen des Süßwasser-Raubfischs Odontobutis obscura entkommen. Der genaue Fluchtweg war jedoch unklar, weil die Forschenden nicht in den Fisch hineinschauen konnten.

Für die neue Studie, die in der Fachzeitschrift Current Biology erschienen ist, injizierten die Forschenden den jungen Aalen ein Kontrastmittel, um sie auf den Aufnahmen sichtbar zu machen. Insgesamt beobachteten sie, wie 32 junge Aale zumindest teilweise verschluckt wurden. 28 davon versuchten, über die Speiseröhre zu entkommen. 9 gelang die Flucht.

Zu Beginn des Experiments vermuteten wir, dass die Aale direkt aus dem Maul des Raubtiers in die Kiemen entkommen würden, sagte Kawabata. Entgegen unseren Erwartungen waren wir jedoch erstaunt, als wir die verzweifelte Flucht der Aale aus dem Magen des Raubtiers in die Kiemen beobachten konnten.

Nur wenig Zeit, um den Ausgang zu finden. Die Flucht kann auch deshalb gelingen, weil die Raubfische ihre Beute zusammen mit Wasser rasch komplett verschlucken. Bleiben die Jungaale im Verdauungstrakt, werden sie durch die sehr saure und anaerobe Umgebung getötet. Nach drei bis vier Minuten hören die Aale im Magen normalerweise auf, sich zu bewegen - es sei denn, sie finden vorher den Ausgang.

Japanische Aale sind in Japan und China weit verbreitet. Allerdings gehen ihre Bestände zurück, sie werden auf der Roten Liste als stark gefährdet geführt. Wie Europäische Aale auch schwimmen junge Japanische Aale aus dem Meer in die Flüsse ein und steigen in die oberen Flussabschnitte sowie in Gebirgsseen auf. Nach mehreren Jahren im Süßwasser wandern sie flussabwärts und gelangen ins Meer, wo sie ablaichen.

Heike Becker

Ich bin Heike, Journalistin bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Fokus auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns dreht sich alles um Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Nachrichten. Meine Leidenschaft gilt dem Schreiben und der Berichterstattung über relevante Themen, die unsere Leserinnen und Leser interessieren. Mit fundierten Recherchen und einem kritischen Blick auf aktuelle Geschehnisse möchte ich dazu beitragen, dass unsere Leserschaft stets bestens informiert ist und sich eine fundierte Meinung bilden kann.

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