- Schwierige Wasserlage in Mittel-Europa - Deutschland bereitet sich auf Überschwemmungen vor.
- Hochwasserwarnungen in Polen, Tschechien und Österreich
- Deutschland rüstet sich vor den Fluten aus den Nachbarländern
- Brandenburg rechnet mit Hochwasser
- Höchste Alarmstufe in Tschechien
- Polen und Rumänien kämpfen gegen die Fluten
- Deutschland sucht nach Lösungen für den Hochwasserschutz
Schwierige Wasserlage in Mittel-Europa - Deutschland bereitet sich auf Überschwemmungen vor.
Die Wasserlage in Mittel-Europa wird immer kritischer. Durch die anhaltende Hitze und den daraus resultierenden Niederschlagsmangel sinkt der Wasserstand in vielen Flüssen und Seen kontinuierlich. Experten warnen vor einer möglichen Überschwemmungskatastrophe, wenn es in den kommenden Wochen zu starken Regenfällen kommt. In Deutschland laufen bereits die Vorbereitungen auf eine mögliche Flutkatastrophe. Die Bundesregierung und die Länderregierungen haben bereits Notfallpläne aktiviert, um sich auf die möglichen Folgen vorzubereiten.
Deutschland vor Hochwassergefahr: Schutzmaßnahmen in Vollzug
Hochwasserwarnungen in Polen, Tschechien und Österreich
Tausende Einsatzkräfte kämpfen in den Hochwassergebieten von Polen über Tschechien bis Österreich gegen die Fluten - eine Entspannung der Lage ist in vielen Regionen nicht in Sicht. In Polen drohen in der Kleinstadt Nysa rund 90 Kilometer südlich von Breslau (Wroclaw) die Wassermassen der Glatzer Neiße einen Deich zu durchbrechen, der das Stadtzentrum schützt.
Auch in Österreich ist die Gefahr von Dammbrüchen und Erdrutschen nicht gebannt. In einem überfluteten Haus entdeckten Feuerwehrleute ein fünftes Todesopfer. Damit kamen bei den Überschwemmungen in Österreich, Tschechien, Polen und Rumänien insgesamt 19 Menschen ums Leben.
Deutschland rüstet sich vor den Fluten aus den Nachbarländern
Der Pegelstand der Elbe in Sachsen steigt bereits seit Tagen. In der Elbe in Dresden nähert sich der Pegelstand in langsamen Schritten der Sechs-Meter-Marke. Das Wasser stand am Pegel Dresden am Vormittag bei knapp 5,90 Metern, wie aus Daten des sächsischen Hochwasserzentrums hervorging. Demnach könnte noch die Alarmstufe 3 erreicht werden, die an dem Pegel ab gut sechs Metern Wasserstand gilt - normal sind 1,42 Meter.
Bei der Jahrhundertflut 2002 waren es 9,40 Meter. In Bayern sollten am Mittag die Dauerregenfälle langsam aufhören.
Brandenburg rechnet mit Hochwasser
Ab Mitte der Woche mache ein Anstieg des Wassers in der Oder die größte Sorge, sagte Sebastian Gold vom Technischen Hilfswerk dem Sender RBB-Inforadio. Die Lage sei aber noch unklar, man richte sich auf alles ein. Nach Angaben des Landesamtes für Umwelt wird für einige Oder-Regionen wie in Ratzdorf, Eisenhüttenstadt und Frankfurt (Oder) ab Mittwoch oder Donnerstag voraussichtlich die Hochwasser-Alarmstufe 1 ausgerufen. Das bedeutet, dass Gewässer über ihre Ufer treten.
Höchste Alarmstufe in Tschechien
In Tschechien gilt an zahlreichen Pegel-Messstationen immer noch die höchste Hochwasser-Alarmstufe, bei der Gefahr für Menschen oder Eigentum besteht.
Schon 18 Tote bei Hochwasserkatastrophe in Osteuropa Polen, Rumänien, Tschechien Im nordböhmischen Usti nad Labem (Aussig an der Elbe) nahe der Grenze zu Sachsen wird die Scheitelwelle der Elbe erst am Dienstagabend erwartet. In Südböhmen droht der rund sechs Quadratkilometer große Rosenberg-Fischteich überzulaufen, was die Lage entlang der Luznice (Lainsitz) dramatisch zuspitzen würde.
Polen und Rumänien kämpfen gegen die Fluten
Im Südwesten Polens stehen immer noch ganze Landstriche unter Wasser. Nach den neuesten Prognosen wird erwartet, dass die Flutwelle in der Oder am Donnerstag oder Freitag Breslau erreichen wird. Die Stadt war beim Oderhochwasser 1997 zu einem Drittel überschwemmt worden.
In den Überschwemmungsgebieten im Osten Rumäniens sind mittlerweile Aufräumarbeiten im Gange. Etwa 6.000 Häuser in zumeist abgelegenen Dörfern waren von den Fluten erfasst worden, viele wurden völlig zerstört. Tausende Menschen haben all ihren Besitz verloren.
Deutschland sucht nach Lösungen für den Hochwasserschutz
Indes wird in Deutschland darüber diskutiert, wie Dörfer und Städte besser vor Hochwasser geschützt werden können. Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, André Berghegger, forderte Bund und Länder auf, die Kommunen beim Ausbau des technischen Hochwasserschutzes finanziell stärker zu unterstützen: „Die Starkregen- und Hochwasserereignisse der letzten Tage machen einmal mehr deutlich, dass dem vorbeugenden Hochwasserschutz weiterhin hohe Priorität eingeräumt werden muss“, sagte Berghegger der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Dienstag). „Hier bleiben insbesondere Bund und Länder, aber auch die Kommunen gefordert.“
Der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) kritisierte, dass in Überschwemmungsgebieten nach wie vor Bauland ausgewiesen werde und Neubauten entstehen dürften. Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: „Wir brauchen jetzt ein klares gesetzliches Bauverbot in Überschwemmungsgebieten.“
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