Amazon beendet Homeoffice-Modell, Vodafone, Telekom und Henkel folgen nicht

Index

Amazon beendet Homeoffice-Modell, Vodafone, Telekom und Henkel folgen nicht

Der Online-Riese Amazon hat überraschend sein Homeoffice-Modell eingestellt. Dies bedeutet, dass die Angestellten des Unternehmens wieder vollständig ins Büro zurückkehren müssen. Die Entscheidung ist Teil eines umfassenden Strategiewechsels, um die Zusammenarbeit und die Kommunikation innerhalb des Teams zu verbessern. Interessant ist, dass andere große Unternehmen wie Vodafone, Telekom und Henkel nicht diesem Beispiel folgen werden. Diese Unternehmen haben sich stattdessen für ein flexibles Arbeitsmodell entschieden, das den Mitarbeitern mehr Freiheit bei der Gestaltung ihres Arbeitsalltags bietet. Wir werden sehen, wie sich diese unterschiedlichen Strategien auf die Produktivität und die Zufriedenheit der Mitarbeiter auswirken werden.

Amazon beendet Homeoffice-Modell - andere Unternehmen folgen nicht

Ob Amazon ein besonders arbeitnehmerfreundliches Unternehmen ist, darüber kann man streiten. Der Konzern hebt zwar soeben die Löhne an, verweigert in Deutschland aber seit Jahren einen Tarifvertrag. Und für die Belegschaft in den Büros hat Konzernchef Andy Jassy eine unangenehme Nachricht: Nach der teilweisen Abschaffung des Homeoffice nach dem Ende der Pandemie, entfällt nun auch die Regelung, an zwei Tagen die Woche sei Homeoffice pauschal erlaubt.

Zum 1. Januar wird die Fünf-Tage-Woche im Büro wieder eingeführt. Es habe sich gezeigt, dass die Teams besser funktionierten, wenn es einen engeren Austausch gebe, schreibt Jassy in einer Mail: „Zusammenarbeiten, Brainstorming und Erfinden sind so einfacher und effektiver, Lernen und gegenseitiges Unterstützen ebenso.“

Homeoffice-Regelung wird abgeschafft: Amazon will Mitarbeiter wieder im Büro sehen

Homeoffice-Regelung wird abgeschafft: Amazon will Mitarbeiter wieder im Büro sehen

Andere Unternehmen wie Telekom, Bayer, Ergo und Vodafone setzen jedoch auf Flexibilität. „Es gibt keine Änderung an unserer Regelung“, sagt eine Sprecherin des Chemieriesen Henkel. Dies bedeutet, dass Beschäftigte bis zu 40 Prozent ihrer Arbeitstage von zu Hause aus aktiv sein dürfen, sofern die Vorgesetzte oder der Vorgetzte einverstanden ist.

„Damit signalisieren wir, dass uns die Anwesenheit im Betrieb wichtig ist, während die Kolleginnen und Kollegen zugleich Flexibilität haben“, erläuterte Vorstandschef Carsten Knobel unserer Redaktion. Allerdings versucht Henkel, die Beschäftigten anzuregen, häufiger ins Büro zu kommen, unter anderem durch eine exzellente Kantine.

Konzernchef Andy Jassy beendet Homeoffice-Modell - andere Unternehmen setzen auf Flexibilität

Bei den Telefonkonzernen Deutsche Telekom in Bonn sowie Vodafone Deutschland ist die Lage vergleichbar, wobei die Homeoffice-Regeln sich formal unterscheiden. Bei Vodafone gilt weiter die Regel, dass Beschäftigte rein theoretisch 100 Prozent der Arbeitszeit abseits des Campus verbringen können, doch tatsächlich sind die Büros zwischen Dienstag und Donnerstag auffällig voll.

„In der Kantine haben wir dann oft schon eine Warteschlange“, berichtet eine Mitarbeiterin. Natürlich spielt da auch ein gewisser Druck eine Rolle: Vodafone baut aktuell rund 1800 weitere Stellen ab, da überlegt sich so mancher Beschäftigte, ob er oder sie sich stärker auch in die internen Diskussionen einbringt.

Hinzu kommt, dass der im April gestartete neue Vorstandschef Marcel de Groot viel kommunikativer ist als sein Vorgänger, der Dialog lohnt also. Bei der Telekom galt Vorstandschef Tim Höttges von Anfang an als Gegner von zu viel Homeoffice - nun gelten drei Arbeitstage in der Firma als gewollt. Führungskräfte sollen mindestens vier Tage da sein.

Wie andere Unternehmen baut die Telekom die Etagen um, damit es mehr Austausch gibt. Einzelbüros sind passé, offene Bürolandschaften im Trend. Vodafone und Telekom erlauben, bis zu 20 Tage der Homeoffice-Zeit im EU-Ausland zu verbringen. Das soll viel Flexibilität bringen und Talente locken.

Etwas Flexibilität will Amazon auch: Wenn Beschäftigte gezielt zu Hause bleiben wollen, um ein IT-Programm zu bearbeiten oder weil ein Kind krank ist, soll dies möglich bleiben. Außerdem gelten Einzelvereinbarungen zum Homeoffice weiter. Begehrte Expertinnen oder Experten für Künstliche Intelligenz oder Software können also weiter in ihren Häusern in Colorado Springs oder San Francisco leben, während die breite Masse von Montags bis Freitag in die Amazon-Bürogebäude speziell in Seattle strömt.

Holger Peters

Ich bin Holger, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Durch meine fundierten Recherchen und mein Gespür für relevante Themen trage ich dazu bei, unseren Lesern stets aktuelle und informative Inhalte zu präsentieren. Mein Ziel ist es, die Vielfalt und Tiefe der deutschen Nachrichtenlandschaft abzubilden und unseren Lesern einen umfassenden Überblick über das Geschehen im Land zu bieten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up