- Erdbeben- und Sturmwarnungen: 'Jedes Jahr eine Jahrhundertflut' - EU vorbereitet sich auf schwerste Naturkatastrophen
- EU bereitet sich auf Naturkatastrophen vor: 'Jedes Jahr eine Jahrhundertflut'
- Kommission will mehr Prävention und Schutzmaßnahmen
- Erdbeben und Sturmwarnungen: EU-Kommission setzt auf mehr Klimaschutz und Widerstandsfähigkeit
- Jahrhundertfluten: EU-Aktivisten fordern stärkere Maßnahmen gegen den Klimawandel
- Der Klimawandel ruft zum Handeln auf
Erdbeben- und Sturmwarnungen: 'Jedes Jahr eine Jahrhundertflut' - EU vorbereitet sich auf schwerste Naturkatastrophen
Die Europäische Union bereitet sich auf die sicherste Verteidigung gegen schwerste Naturkatastrophen vor. Laut Experten müssen sich die EU-Staaten auf jährliche Jahrhundertfluten einstellen, die von Erdbeben und Stürmen ausgelöst werden können. Die Folgen solcher Ereignisse können verheerend sein und tausende von Menschenleben kosten. Deshalb hat die EU-Kommission ein umfassendes Programm zur Vorbeugung und Bewältigung von Naturkatastrophen entwickelt. Ziel ist es, die Resilienz der EU-Staaten gegenüber Naturkatastrophen zu stärken und die Sicherheit der Bürger zu erhöhen.
EU bereitet sich auf Naturkatastrophen vor: 'Jedes Jahr eine Jahrhundertflut'
Am Mittwoch ereignete sich im Straßburger Plenarsaal des Europaparlaments ein ungewöhnliches Ereignis. Statt eines Schlagabtauschs der Parlamentarier mit Ungarns Regierungschef Viktor Orbán berichtete die ungarische Abgeordnete Gabrielle Gerzsenyi von dem aktuellen Schulterschluss ihres Parteivize Péter Magyar, Orbáns größtem Herausforderer, mit dem Premier daheim im Kampf gegen die Fluten.
Über hundert Parlamentarier ergreifen in der gut dreistündigen Debatte das Wort. Sie alle stehen unter dem Eindruck der Bilder von Not und Zerstörung. Von Menschen, die von den Dächern ihrer Häuser gerettet werden, denen nichts bleibt als die Kleider am Leib.
Kommission will mehr Prävention und Schutzmaßnahmen
EU-Krisenkommissar Janez Lenarcic sieht derzeit zwei Millionen Europäer unmittelbar von der Hochwasserkatastrophe in Polen, Rumänien, Tschechien, Österreich, der Slowakei und Ungarn getroffen. Innerhalb weniger Tage sei fast das Vierfache der Regenmenge eines ganzen Monats gefallen, hätten die Donau auf ein Niveau gebracht wie seit hundert Jahren nicht mehr.
„Die Tragödie ist keine Anomalie,“ stellt Lenarcic dann fest. Die Krisen seien zum „neuen Normal“ geworden. Die Schäden durch solche Naturkatastrophen hätten in den 1980er Jahren im Schnitt bei acht Milliarden pro Jahr gelegen, nun seien sie längst über die 50-Milliarden-Grenze gestiegen.
Er wirbt für mehr Vorkehrungen: Jeder Euro, der in die Prävention, in mehr Widerstandsfähigkeit, investiert werden, bedeute zwei bis zehn Euro an vermiedenen Verlusten. Daran gelte es für die neue Kommission vorrangig zu arbeiten, wenn sie den Plan zur Anpassung an den Klimawandel in die Hand nehme, unterstreicht Liberalen-Fraktionschefin Valérie Hayer.
Erdbeben und Sturmwarnungen: EU-Kommission setzt auf mehr Klimaschutz und Widerstandsfähigkeit
Die EU-Aktivitäten dürften sich nicht darauf beschränken, nationale Pläne zu koordinieren. Die gefährdeten Infrastrukturen müssten aufgezeigt werden, um zu sehen, wo als erstes zu investieren sei.
Doch daran hapert es in der EU noch gewaltig, wie der belgische christdemokratische Abgeordnete Pascal Arimont berichtet. In seiner Heimat sei eine 2021 von den Fluten zerstörte Schule für sechs Millionen Euro wiederaufgebaut worden. Um sie katastrophenfest zu machen, wären zehn Millionen nötig gewesen, doch das Geld habe vor Ort gefehlt.
Jahrhundertfluten: EU-Aktivisten fordern stärkere Maßnahmen gegen den Klimawandel
Der sächsische CDU-Europaabgeordnete Oliver Schenk appelliert für mehr private Vorsorge. „Wer darauf vertraut, dass der Staat jedes Mal zur Schadensregulierung einspringt, wird feststellen, dass es auch in reichen Ländern schnell zu einer Überforderung kommen kann“, sagt Schenk voraus.
Er plädiert für „vernünftige und bezahlbare Versicherungslösungen“ und verlangt eine Pflicht zum Abschluss einer Elementarschadenversicherung.
Der Klimawandel ruft zum Handeln auf
Die Linken-Spitzenkandidatin Carola Rackete nimmt die Flut-Debatte zum Anlass, die „Verbrechen der fossilen Industrie an der Gesellschaft“ zu beklagen und deren Schließung „so schnell wie möglich“ zu verlangen.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ist auf dem Weg in die Flutgebiete. Sie will mit Polens Regierungschef Donald Tusk über Sofortmaßnahmen beraten. In Straßburg kündigt ihr Krisenkommissar bereits an, dass nicht verwendete Mittel aus den EU-Kohäsionsfonds in den betroffenen Ländern auch für den Wiederaufbau umgewidmet werden könnten.
Die EU muss handeln! Die Klimakrise ist keine Anomalie mehr, sondern der neue Normalzustand. Es ist Zeit für die EU, stärkere Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen und die Bevölkerung vor Naturkatastrophen zu schützen.
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