- Bundesreserve: US-Zentralbank senkt Zinssatz
- US-Notenbank senkt Zinssatz zum ersten Mal seit vier Jahren
- Zinssenkung signalisiert lockerere Geldpolitik
- Inflation sinkt im August auf 1,9 Prozent
- Fed hält Leitzins konstant – und Tür für Zinssenkung offen
- Zinswende eingeleitet
- Kampf gegen hohe Verbraucherpreise
- Balanceakt für Fed
- Geldpolitik spielt auch Rolle im Wahlkampf
- Neue Konjunkturdaten
Bundesreserve: US-Zentralbank senkt Zinssatz
In den Vereinigten Staaten hat die Federal Reserve, die US-amerikanische Zentralbank, einen wichtigen Schritt getan, um die wirtschaftliche Entwicklung des Landes zu stützen. Im Rahmen ihrer geldpolitischen Sitzung hat die Notenbank beschlossen, den Leitzinssatz zu senken. Dieser Entscheidung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die Wirtschaftsentwicklung in den USA schwächer als erwartet verläuft. Durch die Zinssenkung will die Federal Reserve den Kreditmarkt ankurbeln und Unternehmen sowie Privatpersonen zu Investitionen anregen. Die Auswirkungen dieser Entscheidung auf die Weltwirtschaft werden in den kommenden Wochen und Monaten genau beobachtet werden.
US-Notenbank senkt Zinssatz zum ersten Mal seit vier Jahren
Die US-Notenbank Federal Reserve reagiert auf die abflauende Inflation und senkt zum ersten Mal seit mehr als vier Jahren ihren Leitzins. Die Fed verringerte den Zinssatz am Mittwoch um 0,5 Prozentpunkte auf die Spanne von 4,75 bis 5,00 Prozent. Zu diesem Satz können sich Geschäftsbanken Zentralbankgeld leihen.
Zinssenkung signalisiert lockerere Geldpolitik
Es handelt sich um einen ungewöhnlich großen Zinsschritt - die Notenbank signalisiert außerdem weitere Zinssenkungen in diesem Jahr. Der Kurswechsel hin zu einer lockereren Geldpolitik an sich war erwartet worden - offen war aber, ob die Notenbank der größten Volkswirtschaft der Welt sich für diesen großen Zinssprung entscheiden würde - oder den vorsichtigeren Weg wählt und die Zinsen nur um 0,25 Prozentpunkte senkt.
Inflation sinkt im August auf 1,9 Prozent
In den USA hat sich der Preisauftrieb zuletzt abgeschwächt. Das gibt der Federal Reserve mehr Handlungsspielraum für Zinssenkungen. Die Europäische Zentralbank hatte bereits im Juni die Zinswende eingeleitet.
Fed hält Leitzins konstant – und Tür für Zinssenkung offen
Die Fed hatte den Leitzins zuletzt im März 2020 gesenkt - um die Wirtschaft in der beginnenden Corona-Pandemie anzukurbeln. Danach blieben die Zinsen zunächst an der Null-Marke - bis die Fed im März 2022 mit Erhöhungen in rekordverdächtigem Tempo begann und den Zinssatz vor einem Jahr auf das aktuelle Niveau hochschraubte.
Zinswende eingeleitet
Die neue Wirtschaftsprognose der Fed deutet nun darauf hin, dass die Zentralbank in diesem Jahr die Zinsen noch weiter senken dürfte. Die Entscheider der Fed rechnen für dieses Jahr im Mittel mit einem Leitzins von 4,4 Prozent (Juni: 5,1 Prozent). Für das kommende Jahr geht die Fed im Mittel von einem Leitzins von 3,4 Prozent aus (Juni: 4,1 Prozent.)
Kampf gegen hohe Verbraucherpreise
Die Notenbank hat auch neue Prognosen für die Teuerungsrate veröffentlicht. In diesem Jahr geht die Fed einer niedrigeren Teuerungsrate als im Juni prognostiziert aus - sie soll durchschnittlich bei 2,3 Prozent (Juni: 2,6 Prozent) liegen. Für das kommende Jahr rechnen die Notenbanker mit durchschnittlich 2,1 Prozent (Juni: 2,3 Prozent). Die US-Notenbank strebt auf mittlere Sicht eine Inflationsrate von 2 Prozent an.
Balanceakt für Fed
Die Geldpolitik der Fed wirkt erst mit Verzögerung - die Notenbanker dürften die Inflationsrate weiter genau im Blick behalten. Für die Fed ist der Kampf gegen die hohen Verbraucherpreise ein Balanceakt. Bei zu hohen Zinsen besteht die Gefahr einer Rezession. Werden die Zinsen zu früh gesenkt, könnte die Inflationsrate wieder ansteigen.
Geldpolitik spielt auch Rolle im Wahlkampf
Die Fed-Entscheidung kommt wenige Wochen vor der Präsidentenwahl am 5. November. Die rasante Teuerung, die durch den Anstieg der Energiepreise nach dem russischen Angriff auf die Ukraine und die Folgen der Corona-Pandemie ausgelöst wurde, hat die Präsidentschaft von US-Präsident Joe Biden belastet. Viele Alltagsprodukte sind teurer als während der Amtszeit von Donald Trump.
Neue Konjunkturdaten
Zuletzt war der Druck aus der Wirtschaft auf Powell gewachsen, an der Zinsschraube zu drehen. Ein Argument dafür ist der sich abkühlende Arbeitsmarkt. Gegner einer lockeren Geldpolitik sagen hingegen, Zinssenkungen seien angesichts einer robusten US-Wirtschaft zurzeit noch nicht notwendig. Die Notenbank veröffentlichte nun auch ihre neue Konjunkturprognose für die USA. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der weltgrößten Volkswirtschaft wird demnach 2024 um 2 Prozent wachsen (Juni: 2,1 Prozent). Für das kommende Jahr sagt die Fed ein Wachstum um ebenfalls 2 Prozent voraus, derselbe Wert wie bereits im Juni prognostiziert.
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