Neues Hospiz-Projekt für Emmerich ist lanciert
Das wichtigste Ziel des neuen Hospiz-Projekts in Emmerich ist es, Menschen in ihrer letzten Lebensphase eine besondere Art der Betreuung und Zuneigung anzubieten. Mit der Lancierung dieses Projekts soll ein wichtiger Schritt in Richtung einer verbesserten Palliativversorgung in der Region gemacht werden. Das neue Hospiz wird als stationäre Einrichtung fungieren und Platz für zehn Bewohner bieten. Die Einrichtung wird von einem interdisziplinären Team betreut, das sich aus Ärzten, Pflegekräften und anderen Fachleuten zusammensetzt. Durch die Kombination von medizinischer und pflegerischer Betreuung mit sozialer und seelischer Unterstützung soll den Menschen in diesem Hospiz eine besondere Form der Haltung und Zärtlichkeit geboten werden.
Neues Hospiz-Projekt in Emmerich nimmt Gestalt an
„Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben“. Dieses Zitat der englischen Krankenschwester und Ärztin Cicely Saunders bringt den Leitgedanken der Hospizbewegung in einem Satz auf den Punkt. Saunders gründete 1967 in der Nähe von London das erste Hospiz und gilt als Begründerin der modernen Hospizidee.
Eine Idee, die 1991 engagierte Frauen und Männer in Emmerich aufgriffen, die erst die Hospizbewegung und 2008 dann den Hospizverein e.V. gründeten. Seitdem begleiten ehrenamtliche Mitglieder ambulant Menschen mit unheilbaren Krankheiten in ihrer letzten Lebensphase.
Bau von Emmerichs erstem stationären Hospiz nimmt Fahrt auf
Nach Jahren der Vorbereitung kann nun endlich der Bau des ersten stationären Hospiz in Emmerich beginnen. Durch den Kauf des Grundstücks am Bremer Weg 10 kann ein weiterer Erfolg verzeichnet werden. Die Christina-Kleintjes-Hospiz-Stiftung hat das Grundstück von Ingrid Neubert, der Erbin des ehemaligen Bauunternehmens von Jakob Eikeln, zu einem sehr günstigen Preis erworben.
„Dafür sind wir Frau Neubert sehr dankbar“, betont die Kuratoriumsvorsitzende Hildegard Kleintjes. Auf dem Grundstück befinden sich noch Gebäude, mit deren Abriß die Firma Wardthuysen-Schöttler am Donnerstag, 16. September, begonnen hat.
Die Stiftung hofft, dass die dafür notwendige Finanzierung durch Spenden gedeckt werden kann. Das Altlastensanierungsgutachten der Emmericher Firma Hydronik wurde bereits damit finanziert.
Sobald die fehlenden Flächenvorgaben von der Deutschen Bahn vorliegen, können Architekten mit der konkreten Planung für das stationäre Hospiz beginnen. Hier hat der CDU-Bundestagsabgeordnete Stefan Rouenhoff dafür gesorgt, dass die Bahn nach Jahren des Stillstands ihre Pläne aufgab, in unmittelbarer Nähe ein Baustellenfläche für die Betuwe einzurichten. Das hatte das Hospiz um Jahre verzögert.
Auf dem 5.000 Quadratmeter großen Grundstück ist ein Gebäude geplant, das Raum für 10 Hospiz-Zimmer mit je ca. 30 Quadratmetern, Gemeinschafts- und Funktionsräume sowie Übernachtungsmöglichkeiten für Angehörige, Büros etc. bietet. Bei der räumlichen Gestaltung wird Wert auf eine familiäre Atmosphäre gelegt. Außerdem werden die besonderen Belange kranker und sterbender Menschen im Fokus stehen.
Konkrete Vorgaben zur Ausstattung und der qualitativen Versorgung werden in einer Rahmenvereinbarung mit den Krankenkassen festgelegt. Für den Bau des Hospiz-Gebäudes zeichnet die Christina-Kleintjes-Hospiz-Stiftung verantwortlich.
Bereits während der Bauphase soll mit Blick auf schnellere Entscheidungsabläufe eine Betriebsgesellschaft gegründet werden, die speziell geschultes Pflegepersonal einstellen und die notwendige Ausstattung beschaffen wird. Die Kosten des laufenden stationären Betriebs werden zu einem Großteil von den Krankenkassen übernommen.
Die Christina-Kleintjes-Hospiz-Stiftung muss dauerhaft dafür sorgen, dass eine 100-prozentige Finanzierung gesichert ist. Darum ist die Stiftung nach wie vor dringend auf Spenden angewiesen. Spendenkonto: IBAN DE14 3245 0000 0030 0534 17.
Der Bau des Hospiz wird vier bis fünf Millionen Euro kosten. Die Stiftung hofft, dass viele Menschen diesem wichtigen Projekt unterstützen werden.
Schreibe einen Kommentar