Die Autobahn-Geschichte: Wie Konrad Adenauer Hitler vor die Zeit kam Oder alternativ: Konrad Adenauer und Hitler: Ein unterschätztes Kapitel in der

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Die Autobahn-Geschichte: Wie Konrad Adenauer Hitler vor die Zeit kam

Die Geschichte der Autobahn in Deutschland ist eng mit den Namen Konrad Adenauer und Adolf Hitler verbunden. Weniger bekannt ist jedoch, dass Adenauer, der spätere Bundeskanzler, bereits in den 1920er Jahren die Vision von einem deutschlandweiten Highway-Netz verfolgte. Tatsächlich hat Adenauer Hitler vordie Zeit gekommen, indem er die Pläne für die Autobahn bereits vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten entwickelte. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Vorgeschichte des Highway-Netzes und die Rolle, die Adenauer und Hitler bei der Entwicklung der Autobahn spielten.

Hitler und die Autobahn: Eine überraschende Kehrtwende

Nichts lag Adolf Hitler ferner, als Autobahnen bauen zu lassen. Die Idee, die Kutschen, Karren und Fahrräder fleißiger Arbeiter und Bauern von gewissen Straßen zu verdrängen, widerstrebte ihm zutiefst. Von den „Nur-Kraftwagen-Straßen“ würden letztlich doch nur „reiche Aristokraten“ und „jüdische Großkapitalisten“ profitieren, wetterte er wiederholt.

Die NS-Diktatur und die Geburt der Autobahn

Die NS-Diktatur und die Geburt der Autobahn

Entsprechend blockierte die NSDAP frühe Fernstraßen-Ideen – ebenso übrigens wie das Reichsverkehrsministerium, wo der Zugverkehr unbedingten Vorrang genoss. Just als im Parlament bei wohl gesicherter Stimmenmehrheit über ein Fernstraßennetz entschieden werden sollte, am 18. Juli 1930 nämlich, wurde der Reichstag – wie so häufig in der Weimarer Republik – zwecks Neuwahlen aufgelöst.

Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 vollzog Hitler in seiner Meinung zur Autobahn eine Kehrtwende. Er ist noch keine zwei Wochen Reichskanzler, als er den Bau eines neuen Straßennetzes ankündigt. Er hatte ihr gewaltiges Potenzial erkannt – als zunächst unzweifelhaft ziviles Großprojekt mit propagandistischer Wirkung.

Ein neues Straßennetz

Am 23. September 1933 setzt Hitler den ersten Spatenstich zur Reichsautobahn von Frankfurt nach Heidelberg – und inszeniert sich damit als Visionär.

Konrad Adenauer und die Autobahn: Ein unterschätztes Kapitel

Konrad Adenauer und die Autobahn: Ein unterschätztes Kapitel

Die erste Autobahn auf deutschem Boden war bei Hitlers ach so historischem ersten Spatenstich schon seit einem Jahr in Betrieb. Vorangetrieben hatte sie der Oberbürgermeister Kölns, ein rheinischer Katholik, der Hitler später als Regierungschef beerben würde.

Von den „Straßen der Zukunft“ hatte Konrad Adenauer zur Eröffnung der knapp 19 Kilometer langen Schnellstraße zwischen Köln und Bonn am 6. August 1932 geschwärmt. Und: „Ich hoffe, dass die nunmehr erzielte Zeitverkürzung und Fahrbequemlichkeit dem Rhein und den Schönheiten seiner Landschaft neue Freunde aus dem In- und Ausland zuführen mögen.“

Die Autobahn-Geschichte: Vom Mythos zur Realität

Die Autobahn-Geschichte: Vom Mythos zur Realität

Wahr ist: Das „grau leuchtende Verkehrsband“ („Kölnische Zeitung“), heute Teil der A 555, trug „nur“ die Bezeichnung „kreuzungsfreie Kraftwagenstraße“ – und ähnelte heutigen Autobahnen nur in Teilen.

Die Nazis stuften Adenauers Autobahn zur Landstraße herab. Konrad Adenauers Strecke zwischen Köln und Bonn stuften die Nazis schon kurz nach der Machtergreifung zur einfachen Landstraße herab.

Die Avus in Berlin war eher eine Rennstrecke. Als frühe Vorläufer der Autobahnen gelten die Rennstrecken Long Island Parkway (New York, 1908) und „Automobil-Verkehrs- und Übungsstraße“ (Avus; Berlin, 1921) – auf Letzterer kostete eine einzige Fahrt zehn Mark und ein Drei-Monats-Abo 1000 Mark.

Die Historiker sind sich einigermaßen einig: Die erste Autobahn entstand heute vor 100 Jahren. Just zu der Zeit also, als Hitler selbst im Lügenmärchen der Nazis erst die Grundidee dazu gehabt haben wollte: Am 21. September 1924 wurde die erste „Autostrada“ zwischen der Metropole Mailand und Varese nahe dem Lago Maggiore eröffnet.

Dass das bis heute die wenigsten wissen, überrascht Experten nicht: „Einen Mythos Autostrada gab es nie, auch nicht en minitature“, schreibt Conrad Kunze in „Deutschland als Autobahn – Eine Kulturgeschichte von Männlichkeit, Moderne und Nationalismus“.

Am 21. September 1924 eröffneten Italiens König Viktor Emanuel III. und Chefingenieur Piero Puricelli in Mailand die Schnellstraße nach Varese.

Die Autostrada habe, so Kunze, keine Lust zum Fahren erzeugt. In ihr schwinge immer noch das „unberechenbare Gewimmel der lebendigen Straße“ mit.

Klaus Schmitz

Ich bin Klaus, ein Experte und leidenschaftlicher Autor für Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über aktuelle Ereignisse in den Bereichen Kultur, Wirtschaft und Sport. Ich bin stets bestrebt, unseren Lesern fundierte und aktuelle Informationen zu liefern, die sie informieren und zum Nachdenken anregen. Mit meiner langjährigen Erfahrung im Journalismus und meiner Liebe zur deutschen Sprache bin ich stolz darauf, Teil des Teams von Real Raw News zu sein.

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