Wassenberg: Versteckte Strukturen als Benefiz-Aktion
In der Stadt Wassenberg hat eine einzigartige Benefiz-Aktion stattgefunden, die Aufmerksamkeit auf die versteckten Strukturen in der Region gelenkt hat. Die Aktion, die von einer Gruppe engagierter Bürger initiiert wurde, zielt darauf ab, die sozialen und kulturellen Einrichtungen in Wassenberg zu unterstützen. Durch die Entdeckung versteckter Strukturen soll ein Bewusstsein für die Bedeutung dieser Einrichtungen geschaffen werden, um sie langfristig zu sichern. Die Aktion hat bereits großes Interesse in der Bevölkerung geweckt und soll in Zukunft weitere Initiativen dieser Art inspirieren.
Versteckte Strukturen: Wassenberg präsentiert einzigartige Kunstaktion für die SpielplatzBande
Ein riesiges, sich über drei Wände im Obergeschoss des Bergfrieds erstreckendes Wandbild, 22,5 Quadratmeter groß und zusammengesetzt aus 1000 kleinen, 15 mal 15 Zentimeter großen Einzelbildern wie Puzzleteilchen, steht im Mittelpunkt der jüngsten Ausstellung. „Hidden Structures“, verborgene Strukturen, hat der in einer Werkshalle in Eulenbusch arbeitende Heinsberger Designer und Künstler Markus M. Sommer sein Werk genannt.
Was sich auf den ersten Blick wie ein abstraktes bewegtes Liniengeflecht darstellt, ist in vielfacher Vergrößerung eine Darstellung der Zellstruktur unserer Knochen. In Sommers Gemälden, Skulpturen und Design-Objekten finden sich oft stilisierte Strukturen der Natur – vom kleinsten Zellhaufen bis zur lebensgroßen Knochenstruktur-Wand.
Das zeigen auch einige Bilder und Skulpturen im Erdgeschoss. Woher dieses Interesse kommt, wird schnell klar, wenn Sommer erzählt, dass er Sohn eines Mediziners ist. Strukturen der Natur und des menschlichen Körpers faszinieren ihn und sind ein bevorzugtes Thema seiner Arbeiten.
CharityAktion im Bergfried: Wassenberg zeigt die Schönheit der Zellstruktur in einem riesigen Wandbild
Bis 29. September geöffnet: Die Ausstellung „Hidden Structures“ mit Verkauf der Bilder der Charity Wall zugunsten des Vereins „Die Spielplatz Bande“ für Inklusion auf Spielplätzen im Kreis ist an diesem und kommenden Wochenende bis einschließlich 29. September jeweils samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr im Bergfried geöffnet. Kunstaktionen für Kinder sind geplant. Künstler Markus M. Sommer ist anwesend.
Der Künstler Markus M. Sommer, aufgewachsen in Stolberg, ist gelernter Schreiner und Diplom-Designer nach Studium des Produktdesign der FH Aachen. 2016 gründete er die Firma „Tenniedesign“, die sich u.a. auch mit nachhaltiger Möbel- und Wohnraumgestaltung beschäftigt.
Aber das allein ist es nicht, was die aktuelle Schau so besonders macht. Vielmehr ist es die Tatsache, dass die Kunstwand zur Charity Wall wird, die sich noch in der kommenden Woche gleichsam Stück für Stück auflösen soll, weil erst einzelne, und später (idealerweise) immer mehr Kacheln herausgelöst werden: und zwar für Menschen, die sie für 25 Euro pro Stück erwerben, um damit das Projekt des jungen Vereins „Die Spielplatz Bande“ zu unterstützen.
Einige der Kunststücke – geschaffen in Weiß- und Grautönen auf kleinen Leinwänden in Sprüh-, Acryl- und Kreidetechnik – wurden schon am Eröffnungswochenende verkauft. Markus Sommer war spontan bereit gewesen, auf seine kreative Weise das Anliegen seiner Lebenspartnerin Claudia Franzen und ihrer Mitstreiterin Kathi Mobers zu unterstützen.
Beide sind die Initiatorinnen und heutigen Vorstände der „Spielplatz Bande“, der sich für die Gestaltung inklusiver Spielräume im Kreis Heinsberg engagiert. Mehrfach berichtete die RP über die Aktionen von Kathi Mobers und der als „Spielplatz-Testerin“ bekannt gewordenen Claudia Franzen: etwa ihre Umfrage zu den Spielplatz-Bedürfnissen von Eltern und Kindern mit Beeinträchtigungen, die Schatzsucher-Sommeraktion auf Spielplätzen oder die Übergabe von Kommunikationstafeln für Spielplätze mit Symbolen, die die nonverbale Kommunikation für Kinder wie auch für Menschen mit geringen Deutschkenntnissen erleichtern.
Großes Ziel der „Spielplatz Bande“ ist es, in Zusammenarbeit mit einer Stadt oder Gemeinde im Kreis einen komplett inklusiven Spielplatz zu bauen. „Dafür aber brauchen wir mindestens 300.000 Euro“, rechnet Claudia Franzen vor. Ein Baustein dazu soll nun die Charity-Kunst-Aktion im Bergfried werden.
Bürgermeister Marcel Maurer freute sich über diese Idee, ging aber bei seiner Begrüßung auch auf das Anliegen des Künstlers in seinen Arbeiten ein: „Einen Moment innezuhalten und das wahrzunehmen, was oftmals im Verborgenen liegt: die Knochenstruktur als Fundament unseres Körpers.” Sie spiegele Verwundbarkeit und Stärke wider, ermögliche neue Blickwinkel auf das eigene Sein.
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