In Krefeld: Wie Schule und Leistungssport harmonieren können

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In Krefeld: Wie Schule und Leistungssport harmonieren können

In der Stadt Krefeld hat sich ein innovatives Konzept etabliert, das Schule und Leistungssport miteinander verbindet. Die Frage, wie es gelingen kann, dass Talente ihre akademische Ausbildung mit einer leistungssportlichen Karriere zu verbinden, wird hiermit beantwortet. Die Vorteile dieser Kombination liegen auf der Hand: bessere Zeitplanung, individuelle Förderung und eine umfassende Betreuung der jungen Sportlerinnen und Sportler. Doch wie genau funktioniert dieses Konzept in der Praxis? Wir werfen einen Blick auf die erfolgreiche Umsetzung in Krefeld und zeigen, wie Schule und Leistungssport in Harmonie miteinander existieren können.

Schule und Leistungssport: Wie Eltern und Kinder das Gleichzeitige Erreichen von Zielen meistern

Viele Menschen kennen das Problem, Hobbys und ehrenamtliche Aktivitäten mit Schule oder Beruf zu verbinden. Besonders herausfordernd wird das, wenn es nicht um Breiten-, sondern um Leistungssport geht.

Ein Beispiel aus Krefeld: Der KEV 81 kooperiert hauptsächlich mit Vera Beckers, Horkesgath, Marienschule und Gesamtschule Kaiserplatz sowie weiteren Schulen bei einzelnen Schülern. Das Kooperationsprogramm zwischen Schule und Sport wird heute vom Stadtsportbund (SSB) unterstützt.

Ein Fünf-Sterne-Programm für Leistungssportler

Ein Fünf-Sterne-Programm für Leistungssportler

Der KEV bietet als einer von wenigen Vereinen ein Fünf-Sterne-Programm und bekommt damit Förderungen vom Verband DEB. Entsprechend wichtig ist die Fortführung für den Verein, der auch schon Nationalspieler wie Christian Ehrhoff, Daniel Pietta oder Philipp Gogulla herausgebracht oder zumindest streckenweise im Verein hatte.

Den Jugendlichen eine gute Schulbildung zu ermöglichen, sei dabei ein zentraler Punkt. „Elmar ist da auch jemand, der sehr großes Verständnis dafür mitbringt, dass die Schulbildung vorgeht. Es ist sehr unwahrscheinlich, später einmal vom Sport leben zu können. Eine gute Bildung ist darum elementar und geht für uns immer vor“, erzählt der Koordinator für das Leistungssportprogramm am Berufskolleg Vera Beckers, Heiko Möhring.

Kooperation zwischen Schule und Verein

Das unmittelbar neben den Eishallen gelegene Vera Beckers kooperiert seit rund 20 Jahren mit dem KEV. „Heute arbeiten wir aber auch mit anderen Vereinen zusammen. Zum Beispiel dem CHTC, der HSG, dem SVK im Wasserball, den Cheerleadern der Dolpins oder auch Breitensportvereinen wie Hülser SV oder Inrather TV. Wichtig ist bei solchen Dingen, wie dem Frühtraining des KEV, immer die Abwägung: Passt das individuell?

Wir schauen auf den einzelnen Schüler: Wie ist er leistungsmäßig in dem Kurs, um den es geht, aufgestellt. Wer sehr gut ist, der kann vielleicht dreimal im Monat gehen, andere zwei- oder einmal“, erläutert der verantwortliche Lehrer.

Großer Aufwand für die Jugendlichen

Für Vereine und Schulen ist es also vor allem ein erhöhter organisatorischer und Betreuungsaufwand. Aber wie sieht es für die Jugendlichen aus? Simon Pfeil ist Verteidiger im DNL-Team des KEV.

„Es ist schon sehr fordernd“, erklärt er. „Freizeit kenne ich nicht wirklich. Ich muss den Sport mit Training jeden Tag, die Schule, das Lernen und Auswärtsfahrten unter einen Hut kriegen. Es sieht meist so aus, dass ich mich wirklich zum Lernen zwingen muss“, sagt er.

Vor Klausuren säßen die Spieler dann stundenlang lernend da. „Natürlich gibt es Phasen, in denen das leichter ist, aber auch welche, in denen es schwerer fällt. Wenn wir beispielsweise einen wichtigen Sieg geholt haben und noch total aufgekratzt sind, dann ist es schwer, sich auf der Rückfahrt zu disziplinieren statt mit den Jungs zu feiern. Meist ist es dann so, dass wir eine Stunde oder so etwas gemeinsam machen und ich mich dann zurückziehe“, beschreibt er.

Koordination und Kommunikation sind entscheidend

Tatsächlich sei das Verpassen von Unterricht auch eher die Ausnahme. „Unsere Auswärtsspiele finden ja am Wochenende statt. Da gibt es dann nur die Regelung, dass wir, wenn wir Sonntags nach 12 oder ein Uhr, genau weiß ich es grad gar nicht, zurück sind, die ersten zwei Stunden frei bekommen“, erklärt er.

Zentral für alles sei am Ende Koordination und Kommunikation. „Am Ende wollen wir den Betroffenen die ideale sportliche Entwicklung ermöglichen. Aber ich kann nur betonen: Zentral ist für uns immer die schulische Bildung. Wir können fast alles darstellen und sind immer hilfsbereit. Aber wenn die Leistungen nicht stimmen, gibt es einen Punkt, an dem wir Nein sagen müssen“, sagt Möhring.

Uwe Köhler

Ich bin Uwe, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns findest du Artikel zu Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Inhalte für unsere Leser zu erstellen und sie stets über die neuesten Entwicklungen in Deutschland informiert zu halten.

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