Kamp-Lintfort: Die SPD schreibt an die Kassenärztliche Vereinigung - Einladung zum Gesundheitspolitischen Dialog
Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) hat einen wichtigen Schritt in Richtung einer umfassenden Gesundheitsreform in Kamp-Lintfort unternommen. In einem Brief an die Kassenärztliche Vereinigung hat die SPD-Fraktion eine Einladung zum Gesundheitspolitischen Dialog ausgesprochen, um über die Zukunft der Gesundheitsversorgung in der Region zu diskutieren. Ziel des Dialogs ist es, eine zukunftsfähige und patientenorientierte Gesundheitspolitik zu entwickeln, die den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht wird. Wir berichten über die Hintergründe und Ziele dieser Initiative und ihre möglichen Auswirkungen auf die regionale Gesundheitslandschaft.
KampLintfort: SPD fordert Gesundheitspolitischer Dialog mit Kassenärztliche Vereinigung
Die Bürger aus Kamp-Lintfort bringen seit einiger Zeit Fragen zur ambulanten ärztlichen Versorgung an die SPD-Fraktion. Sie kritisieren, dass es zu wenige Haus- und Fachärzte gibt, wie SPD-Fraktionsvorsitzender Norbert Thiele in einem Brief an die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KV) schreibt.
Die Situation hat sich verschärft, seitdem eine Hausarztpraxis plötzlich schließen musste. Viele Patienten haben große Probleme, eine andere Praxis zu finden. Einige haben bis heute keine Alternative gefunden, andere müssen zukünftig in andere Städte fahren, um hausärztlich versorgt zu werden. Besonders schwierig ist die Lage bei den Kinderärzten, weil am Jahresende eine Praxis schließt und noch kein Nachfolger feststeht.
Thiele berichtet, dass man auf Facharzttermine monatelang warten muss und manche Fachärzte nur noch in anderen Städten erreichbar sind. Im Mai dieses Jahres hat er an einem Gespräch mit Mitarbeitern der kassenärztlichen Vereinigung teilgenommen. Schon damals haben sie sich über die gegenwärtige Situation ausgetauscht.
Thiele fordert Aufklärung über die aktuelle Situation in Kamp-Lintfort und die Beantwortung folgender Fragen:
- Wo besteht kurz-, mittel- und langfristig Handlungsbedarf?
- Warum ist die ärztliche Versorgung in Kamp-Lintfort so schlecht, wie von den Bürgerinnen und Bürgern beschrieben?
- Welche Unterstützung kann die KV Ärzten und der Stadt bieten, um die ambulante Versorgung zu verbessern?
- Wie können Ärzte, Kassenärztliche Vereinigung, Verwaltung und Politik besser zusammenarbeiten?
- Welche Synergien zu bestehenden Versorgungsstrukturen können genutzt werden (Krankenhaus, medizinische Versorgungszentren)?
Thiele schreibt in seinem offenen Brief: „Mir ist bewusst, dass die Sicherstellung der Gesundheitsversorgung für die kassenärztliche Vereinigung eine große Herausforderung ist, weil sich die hausärztliche Versorgung in einem Umbruch befindet.“ Die junge Ärztegeneration stelle andere Ansprüche an ihre Arbeitssituation als ihre Vorgänger.
Grundlegende Probleme wie der Ärztemangel aufgrund zu weniger Medizinstudienplätze und die Steigerung der Attraktivität des Hausärzteberufs ließen sich nur langfristig auf Bundesebene lösen. Auch wenn die ambulante ärztliche Versorgung weiterhin hauptsächlich von privatwirtschaftlich betriebenen Praxen und Gesundheitszentren übernommen werde, „halte ich es für notwendig, dass alle kommunalen Akteure künftig offen zusammenarbeiten, um die Situation in Kamp-Lintfort zu verbessern“, sagt Thiele.
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