Krefeld: Erstes Mal auf der Bühne in der Heeder Fabrik (Literal translation: Krefeld: First time on stage at Heeder Factory)

Index

Krefeld: Erstes Mal auf der Bühne in der Heeder Fabrik

Am 25. Oktober 2022 wird ein großer Tag für Krefeld sein, wenn die Türen der Heeder Fabrik erstmals für eine großartige Bühnenshow geöffnet werden. Die ehemalige Fabrikhalle, die in den letzten Jahren zu einem kulturellen Hotspot der Stadt entwickelt wurde, wird zum ersten Mal als Veranstaltungsort für eine Live-Veranstaltung genutzt. Die Erwartungen sind groß, denn die Krefelder Bevölkerung hat sich lange auf dieses Ereignis gefreut. Die Vorfreude ist groß, um endlich die Heeder Fabrik in einem neuen Licht zu erleben.

Neue Erzählungen aus Afghanistan: Ohne Tee kann man nicht kämpfen feiert Premiere in Krefeld

Das afghanische Sprichwort Ohne Tee kann man nicht kämpfen ist der Titel des ersten Theaterstücks des Schriftstellers Taqi Akhlaqi. Geschrieben auf Farsi, der Sprache Persiens, wurde es von Jutta Himmelreich ins Deutsche übersetzt. Die Uraufführung fand am Samstagabend in der Fabrik Heeder statt.

Ein Stück über Integration und Identität

Ein Stück über Integration und Identität

In diesem Stück prallen verschiedene Welten aufeinander. Mit einer Lebensgeschichte, die im asiatischen Afghanistan und im Iran angesiedelt ist, kommt eine kleine Flüchtlingsfamilie nach Deutschland. Omid Rahimi, gespielt von Cornelius Gebert, sagt: Ich bin durch 13 Länder gereist. Bei ihm ist seine Frau Sahar, die er nach alter Väter Sitte in arrangierter Ehe geheiratet hat.

Der Autor und seine Geschichte

Taqi Akhlaqi wurde 1986 in Afghanistan geboren, wuchs im Iran auf und ging später wieder nach Afghanistan zurück. Seit September 2021 lebt er mit seiner Familie in Berlin. Das Theaterstück Ohne Tee kann man nicht kämpfen schrieb Akhlaqi zuerst in seiner Muttersprache, einer Mischung aus Farsi und Dari. Anschließend wurde es ins Deutsche übersetzt.

Die Geschichte auf der Bühne

Die Geschichte auf der Bühne

Das Ehepaar ist mit den beiden Kindern in Deutschland, und Omid erweist sich pedantischer als so mancher Deutsche. Seine Frau sagt immer wieder mal: Ich bin so müde, ich möchte Farsi sprechen. Aber er besteht auf dem Gebrauch der deutschen Sprache und verbietet ihr sogar die Musik aus der früheren Heimat.

Das Klischee vom deutschen Kleinbürgeridyll

Die Organisatoren des Integrationskurses haben für Sahar einen Tandempartner gefunden, mit dem sie anfangs nur die Sprache lernen soll. Hans, gespielt von Bruno Winzen, will mit ihr kochen, bringt Blumen mit, schlägt Selbstständigkeit mit eigenem Konto und einen Kursus für Standard-Tänze wie Walzer vor. – und nachher sagt sie: Ich habe noch nie so einen Mann kennengelernt.

Kritik und Hoffnung

Kritik und Hoffnung

Die Menschen bei der Flüchtlingshilfe, das sind für sie die guten Deutschen. Allerdings: Beim ach so guten Hans fragt sich der Zuschauer die ganze Zeit, ob er nun eigennützig oder uneigennützig agiert. Omids Motivation hingegen scheint am Anfang sehr eindeutig. Er verpasst keinen Termin des Integrationskurses, spricht nur Deutsch mit seiner Familie, trinkt nur noch Kaffee und verdrängt die Träume, die von früher erzählen.

Aber dann geschieht die absurde Geschichte mit der Bananenschale. Sparsam hat Omid ein Kilo Bananen für 85 Cent gekauft und eine Schale auf den Boden fallen lassen. Darauf rutscht ein Jugendlicher aus und stößt mit seinem Kopf an den Bauch einer Schwangeren. Dieses Missgeschick, das Stoff für Slapstick bietet, verwandelt sich in eine Farce auf die deutsche Rechtsprechung.

Ein Fazit

Das Stück Ohne Tee kann man nicht kämpfen ist eine Momentaufnahme unserer Gegenwart. Die einzelnen Schicksale, die des Ehepaars und der Anwältin, ihre Verzweiflung und ihre Hoffnungen prallen auf einen deutschen Rechtsstaat mit zahlreichen Regulierungen. Omid und seine Frau Sahar haben beide ihre eigenen Geschichten. Omid ist stark in seiner familiären Vergangenheit verhaftet, träumt vom Schatten seines Großvaters und kehrt schließlich zur Sprache seiner Väter zurück. Sahar strebt in eine Zukunft mit Freiheit.

Die Figur Hans bleibt äußerst blass, er hat eigentlich gar keine Geschichte. Die deutschen Behörden und auch die deutsche Gesellschaft werden pauschalisierend beschrieben als preußisch-obrigkeitshörig. Und so schwindet mit dem Fortlauf des Stücks der Humor, die Bitterkeit nimmt zu – und überall herrscht große Betroffenheit. Als Zuschauer hätte man gern ein glückliches Ende. Was es gibt, ist ein kleines bisschen Hoffnung auf eine neue Freiheit.

Nächste Termine: 13. Oktober, 10. und 19. November, 22. Dezember, 11. Januar

Klaus Schmitz

Ich bin Klaus, ein Experte und leidenschaftlicher Autor für Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über aktuelle Ereignisse in den Bereichen Kultur, Wirtschaft und Sport. Ich bin stets bestrebt, unseren Lesern fundierte und aktuelle Informationen zu liefern, die sie informieren und zum Nachdenken anregen. Mit meiner langjährigen Erfahrung im Journalismus und meiner Liebe zur deutschen Sprache bin ich stolz darauf, Teil des Teams von Real Raw News zu sein.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up