Potsdam: Polizei überprüft Abschiebungsgesang – AfD mahnt Abstand
In der brandenburgischen Hauptstadt Potsdam hat die Polizei Ermittlungen aufgenommen, um den sogenannten Abschiebungsgesang zu überprüfen. Der Vorfall hatte sich bei einer Kundgebung der rechtspopulistischen Partei AfD ereignet. In diesem Zusammenhang appelliert die AfD an ihre Anhänger, einen Abstand zu extremistischen Kräften zu wahren. Die Geschehnisse haben in der Öffentlichkeit für Empörung und Kritik gesorgt. Die Polizei prüft nun, ob bei dem Gesang gegen das Verbotsgesetz verstoßen wurde.
Polizei untersucht AfD-Lied über Abschiebungen - Kritik an Volksverhetzung
Die Polizei in Potsdam prüft den Verdacht der Volksverhetzung, nachdem Anhänger der Alternative für Deutschland (AfD) auf der Wahlparty der Brandenburger AfD in Potsdam ein Lied zum Thema Abschiebungen angestimmt hatten.
Hintergrund sei eine entsprechende Anzeige, teilte die Polizei in Potsdam mit. Der Polizei sei das Lied durch ein veröffentlichtes Video bekannt geworden. „Daraufhin wurde eine entsprechende Anzeige aufgenommen und der Sachverhalt wird nun geprüft.“
Grünen-Politiker Volker Beck hatte im Portal X geschrieben, er habe Anzeige wegen des Vorwurfs der Volksverhetzung erstattet.
Bei dem Lied handelt es sich um eine Abwandlung des Songs „Das geht ab. Wir feiern die ganze Nacht“ der Band Die Atzen. Die AfD-Anhänger sangen: „Hey das geht ab, wir schieben sie alle ab, sie alle ab“. Dazu hielten sie eine Tafel mit der Aufschrift „Millionenfach abschieben“ hoch.
Die Band Die Atzen reagierte mit einem Post auf Instagram auf den Fall. „Die Einzigen, die unseren Song umdichten dürfen, sind die Hertha BSC Ostkurve und Spongebob.“
Reaktionen der AfD-Spitze
Der Vorsitzende der AfD-Brandenburg, René Springer, sagte, dieses Verhalten von Mitgliedern der Jungen Alternative sei relativ harmlos im Vergleich zu Forderungen der SPD-Parteijugend zu Abtreibungen. Das Lied sei Teil der Wahlkampfkampagne der Jugendorganisation Junge Alternative gewesen.
Der Bundesvorsitzende Tino Chrupalla sagte: „Wir reden hier über die Jugend. (.) Und auch sie hat ein Recht, ausgelassen zu feiern.“
Der brandenburgische AfD-Spitzenkandidat Hans-Christoph Berndt sagte: „Der wirkliche Skandal ist die alltägliche Kriminalität und Gewalt in Deutschland und nicht das Singen eines Liedes.“
Die AfD-Spitze bewertet das Abschiebe-Lied als unproblematisch.
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