NRW - Wirtschaft im Wandel: Start-up aus Duisburg plant umweltfreundliche Dämme

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NRW - Wirtschaft im Wandel: Start-up aus Duisburg plant umweltfreundliche Dämme

Die Wirtschaft des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen steht vor einer wichtigen Wendemarke. Im Zuge des strukturellen Wandels in der Region gewinnt die nachhaltige Entwicklung immer mehr an Bedeutung. In diesem Kontext setzt ein Start-up aus Duisburg ein wichtiges Zeichen. Die junge Firma plant die Entwicklung von umweltfreundlichen Dämmen, die den CO2-Fußabdruck der Region reduzieren sollen. Dieser innovative Ansatz könnte sich zu einer blühenden Zukunft für die Wirtschaft in NRW entwickeln und das Bundesland auf dem Weg zu einer klimaneutralen Zukunft unterstützen.

Duisburger Startup Aerolight entwickelt umweltfreundlichen Dämmputz

Als Christoph Dworatzyk 2023 sein Start-up Aerolight gründete, war das wie ein Sprung ins kalte Wasser: Es kostete Überwindung, aber danach fühlte er sich besser. Denn der 43-Jährige möchte nicht mehr nur über Klimaschutz sprechen. Er will sich nicht mehr bloß in seiner gut bezahlten Führungsposition bei einem Baustoff-Unternehmen darüber beklagen, dass man immer noch Styropor und Mineralwolle zum Dämmen benutzt – obwohl es umweltfreundliche und qualitativ hochwertigere Alternativen gibt.

Revolutionärer Dämmputz aus Duisburg: Gründer Christoph Dworatzyk will Klimaschutz verändern

Revolutionärer Dämmputz aus Duisburg: Gründer Christoph Dworatzyk will Klimaschutz verändern

Nein, er möchte etwas verändern. Und zwar mit einem recycelbaren Dämmputz, auf den er bereits ein Patent angemeldet hat. Der setzt sich aus sogenannten Aerogelen zusammen – das sind Festkörper mit extrem geringer Dichte, die größtenteils aus luftgefüllten Hohlräumen bestehen. Sie zählen zu den leichtesten Stoffen, die man herstellen kann und gelten mit einer hohen Wärmeleitfähigkeit als perfekte .

Kurz gesagt: Fürs Dämmen sind sie ideal. Hinzu kommt: Der Putz, den Dworatzyk aus ihnen gewinnt, ist nicht nur vollständig recycelbar, sondern auch noch rein mineralisch, nicht brennbar, frei von Bioziden und chemischen Zusatzstoffen. Und: Zum Dämmen benötigt man eine geringere Schicht als bei Styropor oder Mineralwolle, spart also Material ein.

Hergestellt werden Aerogele meistens aus Kieselsäure, die in Form von Gel unter extremer Hitze getrocknet wird. Und das ist teuer. „Deshalb werden sie auch noch nicht flächendeckend fürs Dämmen verwendet“, sagt Dworatzyk.

Doch der Energieanlagen-Elektroniker hat mit seinem vierköpfigen Team über zehn Jahre lang ein kostengünstigeres Verfahren entwickelt – und das in einer Führungsposition und als Vater von drei Kindern. „Es war nicht immer leicht, meine Familie musste viel zurückstecken und verzichten. Aber sie steht trotzdem immer hinter mir.“

Christoph Dworatzyk hat das Start-up Aerolight gemeinsam mit Armin Steiner gegründet. Foto: Aerolight

Über das Verfahren möchte er zwar nicht ins Detail gehen, aber so viel lässt sich sagen: Er und sein Mitgründer konnten bereits große Kunden wie die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, Vonovia und die Hamburger Hafen und Logistik AG von ihrem Produkt und seiner innovativen Herstellungsweise überzeugen.

Inzwischen arbeiten sie auch eng mit der Universität Stuttgart zusammen und sind an Reallaboren in Hamburg, Essen und Eutingen beteiligt, wo neue Technologien für einen klimafreundlicheren Gebäudebestand erprobt werden.

Ein weiterer schöner Erfolg: Aerolight konnte die Jury beim Wettbewerb „NRW – Wirtschaft im Wandel“ überzeugen, den die Rheinische Post alle zwei Jahre gemeinsam mit der Initiative „Land der Ideen“ und dem General-Anzeiger Bonn ausrichtet. Es ist eines von drei Unternehmen, das in der Kategorie Start-ups gewonnen hat. „Das ist eine große Ehre für uns“, sagt Dworatzyk.

Und wie geht es nun weiter? 2026 soll die erste Produktionsanlage in Duisburg in Betrieb gehen – bis dahin wird sich das vierköpfige Team wohl mindestens versechsfacht haben. Aber erst einmal suchen die Gründer nach geeigneten Vertrieblern. „Die sollen unsere Idee auf dem breiten Markt bekanntmachen“, so Dworatzyk. Vom Ruhrgebiet hinaus in die Welt.

Heidi Schulze

Ich bin Heidi, eine Journalistin bei der Webseite Real Raw News. Unsere digitale Generalistenzeitung konzentriert sich auf nationale Nachrichten in Deutschland, sowie auf Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Berichterstattung zu liefern, um unsere Leser stets auf dem neuesten Stand zu halten. Mit meiner Erfahrung und meinem Engagement für Qualitätsjournalismus strebe ich danach, die Vielfalt der Nachrichtenlandschaft in Deutschland abzubilden und wichtige Themen zu beleuchten.

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