- Moers: Warum die Niagarafälle doch nicht nach Kamp-Lintfort fahren
- Niag entscheidet sich gegen neuen Standort in Kamp-Lintfort
- Grund für die Entscheidung: Wegfall der Förderung
- Fördermittel sind entscheidend
- Auswirkungen auf den Ankauf von E-Bussen
- Ziele für die Zukunft
- Weiterhin auf der Suche nach Lösungen
Moers: Warum die Niagarafälle doch nicht nach Kamp-Lintfort fahren
In der Stadt Moers gibt es große Enttäuschung unter den Einwohnern und Touristen. Die Niagarafälle, ein beliebtes Veranstaltungszentrum, werden nicht nach Kamp-Lintfort umziehen. Dieser Beschluss wurde nach langen Verhandlungen und Spekulationen getroffen. Viele Menschen hatten sich auf den Umzug freuen können, da das Veranstaltungszentrum dadurch attraktiver für die Region werden sollte. Doch nun bleibt alles beim Alten. Die Gründe für diese Entscheidung sind viele und komplex. Wir werden in den nächsten Tagen genauer darauf eingehen und die Hintergründe recherchieren, um Ihnen genauere Informationen zu liefern.
Niag entscheidet sich gegen neuen Standort in Kamp-Lintfort
Die Ankündigung, dass die Niag möglicherweise ihre Zentrale von Moers nach Kamp-Lintfort verlegt, hatte Wellen geschlagen. Jetzt macht das Verkehrsunternehmen einen Rückzieher. „Der mögliche Aufbau eines zentralen Standortes für die E-Mobilität in Kamp-Lintfort wird so nicht realisiert“, teilte es am Dienstag mit.
Grund für die Entscheidung: Wegfall der Förderung
Hintergrund für die Entscheidung sei, dass die Bundesregierung beschlossen habe, die Förderprogramme für klimaschonende Nutzfahrzeuge und für alternative Antriebe von Bussen im Personenverkehr nicht über 2025 hinaus weiterzuführen. In der Folge müsse die Niag-Unternehmensgruppe ihren Weg zur Elektromobilität neu planen.
„Die neuen Rahmenbedingungen haben uns gezwungen, neue Berechnungen für die Investitionen rund um die E-Mobilität anzustellen“, erläuterte Niag-Vorstand Peter Giesen die aktuelle Situation.
Fördermittel sind entscheidend
Bei einer Veranstaltung am 24. Juni in Moers hatte Niag-Vorstand Hendrik Vonnegut in diesem Zusammenhang betont: „Bei einem Preis für einen Elektrobus, der mehr als doppelt so hoch liegt wie für einen Dieselbus, kann praktisch kein ÖPNV-Unternehmen die Kosten alleine stemmen. Wie alle anderen Unternehmen in der Branche auch, sind wir hier auf Fördermittel angewiesen, um die Verkehrswende im ÖPNV zu schaffen.“
Auswirkungen auf den Ankauf von E-Bussen
Angesichts der fehlenden Förderung ab dem übernächsten Jahr verzichte die Niag nun zunächst auf den Ankauf weiterer neuer E-Busse, bis sich alternative Fördermöglichkeiten in der geplanten Größenordnung ergeben. Das Unternehmen belässt es damit erst einmal bei den vorgesehenen 43 neuen Elektrobussen, davon zwölf Fahrzeuge mit 18 Metern Länge.
„Das bedeutet: Bis einschließlich 2025 übernimmt der Bund 80 Prozent der Mehrkosten im Vergleich zu neu angeschafften Dieselbussen“, so die Niag.
Ziele für die Zukunft
Die bereits bestellten, elektrisch angetriebenen Busse für Niag und Look sollen sukzessive im Laufe des Jahres 2025 in das Liniennetz integriert werden. Damit würde das Unternehmen seinen Teil am Ziel des Kreises Wesel ganz klar erreichen, bis 2025 die CO2-Emissionen im ÖPNV um 25 Prozent zu reduzieren.
„Busse stehen schon heute für nachhaltige Mobilität. Sie helfen, weniger Energie zu verbrauchen, im öffentlichen Raum Platz zu sparen und den Schadstoffausstoß zu verringern”, so Peter Giesen.
Das Auslaufen der Bundesförderung halte die Niag zudem nicht davon ab, zeitgemäße, klimafreundliche Angebote im ÖPNV zu entwickeln. Es gelte auch künftig, Umweltbelastungen weiter zu vermindern, um das allgemein steigende Verkehrsvolumen mit möglichst geringen Umweltauswirkungen bewältigen zu können.
Weiterhin auf der Suche nach Lösungen
Das Betriebsteam der Niag prüfe laufend die noch bessere Verknüpfung verschiedener Verkehrsträger. Giesen: „Wir wollen die unterschiedlichen Verkehrsträger noch besser miteinander verknüpfen: Busse, On-Demand-Verkehr, Car-Sharing, Bahn und Fahrrad sowie verbindende Mobility- und Fahrradstationen. Und dazu: moderne Mobilitäts-Apps für unsere Fahrgäste. So kann ein Angebot entstehen, mit dem Menschen der Umstieg vom Pkw auf den ÖPNV erleichtert wird.“
Schreibe einen Kommentar