Remscheid: Oberbürgermeister fordert strenge Konsequenzen für Gülle-Bauern

Index

Remscheid: Oberbürgermeister fordert strenge Konsequenzen für Gülle-Bauern

In der Stadt Remscheid hat sich ein skandalöser Vorfall ereignet, der die gesamte Bevölkerung aufschrecken lässt. Der Oberbürgermeister der Stadt fordert strenge Konsequenzen für die beteiligten Gülle-Bauern, die für die massive Umweltverschmutzung verantwortlich sind. Die Gülle-Problematik ist in Remscheid kein neues Thema, jedoch hat sich die Situation in den letzten Tagen dramatisch zugespitzt. Die Bürger der Stadt fordern Sofortmaßnahmen, um die Umwelt und die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen. Der Oberbürgermeister will nicht länger zusehen, wie die Gülle-Bauern die Regeln ignorieren und die Umwelt schädigen.

Remscheid: Oberbürgermeister fordert strenge Konsequenzen für GülleBauern

„Wir haben gesagt, wir bleiben an dieser Sache dran, bis es ernst zu nehmende Konsequenzen gibt“, sagte Oberbürgermeister Burkhard-Mast-Weisz in einem Gespräch mit der Redaktion. Anlass war sein Besuch im Märkischen Kreis am Montagmorgen aufgrund des Gülle-Vorfalls Anfang September in Halver-Kotten.

Mehrere hundert Kubikmeter Gülle liefen in einen Nebenarm der Neye und von dort aus auch in die Neyetalsperre. Ein Fischsterben durch den hohen Ammoniak- und Nährstoffgehalt im Wasser war die Folge. Unterstützt wurde der OB von Dr. Thomas Hoffman, Chef der Energie und Wasser Remscheid (EWR), die unter anderem für die Talsperren zuständig ist.

Einige hundert Kubikmeter Gülle in die Neye

Einige hundert Kubikmeter Gülle in die Neye

„Wir sind erst mal nur hingefahren, um uns informieren zu lassen“, sagte der OB. Barbara Dienstel-Kümper, die Kreisdirektorin des Märkischen Kreis, sei zuerst besorgt gewesen, die Remscheider hätten ein Treffen arrangiert, nur um „direkt draufzuhauen“, so Mast-Weisz: „Aber das war nicht unsere Absicht. Wir wollten uns zeigen lassen, was der Kreis getan hat und was als nächstes getan wird.“

Er machte aber auch ganz deutlich: „Dieser Vorfall ist nun mal im märkischen Kreisgebiet geschehen.“ Durch einen Landwirt hervorgerufen, für den die Remscheider Verwaltung nicht zuständig ist. Die Folgen tragen müssen die Remscheider zum Teil aber dennoch.

Fortlaufende Proben sollen weitere Infos liefern

Fortlaufende Proben sollen weitere Infos liefern

Die Neye werde fortlaufend beprobt, um den Schaden durch die Gülle zu beobachten, wie Wupperverband und EWR in diversen Pressemeldungen mitteilten. Nach aktuellem Stand ist das Gewässer durch den Eintrag extrem belastet.

Das volle Ausmaß der Katastrophe wird den Zuständigen zufolge aber erst im kommenden Jahr sichtbar, wenn sich das Wasser wieder erwärmt. Die Neyetalsperre wird als Trinkwasserreservoir für Remscheid genutzt. Aufgrund der schnellen Reaktion der zuständigen Behörden besteht derzeit jedoch keine Gefahr für die Trinkwasserqualität.

Zuständigkeiten müssen geklärt werden

Zuständigkeiten müssen geklärt werden

„Frau Dienstel-Kümper hat uns dann sehr glaubhaft gezeigt, was alles im Zuge der Ermittlungen unternommen wurde. Ich habe dann gesagt, dass das leider dennoch unbefriedigend ist“, erklärte er. Denn ein besonderes Problem, dass den weiteren Umgang mit dem Gülle-Vorfall erschwere, sei die Klärung der Zuständigkeiten: „Man muss sich vor Augen halten, dass dies drei Kreise und uns als kreisfreie Stadt sowie zwei Regierungsbezirke betrifft. Und am Ende bleiben bisher zumindest ganz viele Fragezeichen.“

Der Landwirt, auf dessen Hof die Gülle ausgelaufen ist, ist zudem kein unbeschriebenes Blatt. 2014 und 2015 kam es bereits zu ähnlichen Fällen, ebenfalls ausgehend von seinem Betrieb. Obgleich er im damaligen Strafprozess freigesprochen wurde, befinde sich die EWR nach wie vor in einem Zivilprozess wegen Schadensersatz gegen den Landwirt, wie Hoffmann in einer früheren Pressemeldung mitteilte.

Konsequenzen müssen erörtert werden

Der Grund sei ein Loch in dem Behälter gewesen. Nach Gülle-Gau: Keine Entwarnung für die Neye. Der OB möchte das sehr vorsichtig ausdrücken, aber man könnte den Eindruck gewinnen, unterschiedliche Zuständigkeiten machen es einfacher für bestimmte Leute, Konsequenzen zu vermeiden.

„Ich möchte das sehr vorsichtig ausdrücken, aber man könnte den Eindruck gewinnen, unterschiedliche Zuständigkeiten machen es einfacher für bestimmte Leute, Konsequenzen zu vermeiden“, bemerkte Mast-Weisz.

Zur Klärung der Zuständigkeiten müsse auch das Land miteinbezogen werden, sagte der OB. „Ich werde auch den Umweltminister in dieser Sache kontaktieren“, kündigte er an. Davon abgesehen sei der nächste Schritt die bauordnungsrechtliche Prüfung auf dem Hof des Landwirts.

Wichtig sei auch, die Landwirtschaftskammer einzubeziehen. Denn die sei für die Gülle-Verordnung zuständig, so Mast-Weisz. In dieser Angelegenheit müsse so schnell wie möglich Klarheit herrschen, um dann auch die Konsequenzen zu erörtern.

Die wiederholten Vorfälle werfen dem OB zufolge zusätzlich zum Schaden an den Tieren und der Natur auch noch ein schlechtes Licht auf alle anderen Landwirte. „Das ist nicht nur eine Umwelt-, sondern auch eine Imagekatastrophe“, resümierte er.

Heidi Schulze

Ich bin Heidi, eine Journalistin bei der Webseite Real Raw News. Unsere digitale Generalistenzeitung konzentriert sich auf nationale Nachrichten in Deutschland, sowie auf Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Berichterstattung zu liefern, um unsere Leser stets auf dem neuesten Stand zu halten. Mit meiner Erfahrung und meinem Engagement für Qualitätsjournalismus strebe ich danach, die Vielfalt der Nachrichtenlandschaft in Deutschland abzubilden und wichtige Themen zu beleuchten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up