Albanischer Premier ärgert sich über Vorschlag für islamischen Ordensstaat

Index

Albanischer Premier ärgert sich über Vorschlag für islamischen Ordensstaat

Der albanische Premierminister Edi Rama hat sich äußerst kritisch über den Vorschlag eines islamischen Ordensstaates in Albanien geäußert. In einem Interview mit einem lokalen Fernsehsender wies er den Vorschlag zurück und bezeichnete ihn als absurd und gefährlich. Rama betonte, dass Albanien ein laizistischer Staat sei und dass die Verfassung den Schutz der Religionsfreiheit garantiere. Der Premierminister warnte davor, dass ein solcher Vorschlag die Stabilität des Landes gefährden könnte. Der Vorschlag eines islamischen Ordensstaates war von einigen religiösen Führern in Albanien vorgebracht worden und hatte eine breite Debatte in der albanischen Gesellschaft ausgelöst.

Albanischer Premier plädiert für Gründerung eines souveränen Mini-Staates nach dem Vatikan-Modell

Albaniens Ministerpräsident Edi Rama will innerhalb seines Landes einen souveränen Mini-Staat nach dem Vorbild des Vatikans gründen. Der neue Staat soll in der Hauptstadt Tirana entstehen und vom muslimischen Orden der Bektaschi geführt werden.

Rama will Bektaschi-Orden zu souveränem Mini-Staat in Tirana machen

Rama will Bektaschi-Orden zu souveränem Mini-Staat in Tirana machen

Der Anführer des Bektaschi-Ordens in Tirana, Edmond Brahimaj, äußerte sich begeistert über die Initiative. Die hervorragende Initiative werde eine neue Ära der religiösen Toleranz und der Förderung des Friedens einläuten. Der Vatikan der Bektaschi solle auf einer Fläche von gut zehn Hektar am derzeitigen Weltzentrum der Bektaschi in Tirana entstehen, mit eigenen Grenzen, Verwaltung und Reisepässen.

Der im 13. Jahrhundert entstandene sunnitische Derwisch-Orden war im Osmanischen Reich weit verbreitet und verlegte sein Zentrum nach seinem Verbot durch Kemal Atatürk 1925 nach Albanien. Derzeit bekennen sich etwa 50 Prozent der Albaner zum Islam - davon 10 Prozent zur Bektaschi-Richtung. Die Übrigen gaben bei der letzten Volkszählung 2023 an, römisch-katholische oder orthodoxe Christen zu sein.

Kritik von Muslimen und Konstitutionalisten

Der Dachverband der Muslime Albaniens, KMSH, kritisierte Ramas Idee scharf. Sie gefährde die religiöse Harmonie. Solche Initiativen können einen gefährlichen Präzedenzfall für die Zukunft des Landes darstellen, hieß es in einer Erklärung gegenüber albanischen Medien. Rama habe vorher weder den KMSH noch den Interreligiösen Rat Albaniens konsultiert.

Die Verfassung des NATO-Landes, das in die EU strebt, sieht zudem vor, dass das Land einig und unteilbar ist. Die Verfassung kann mit einer Zweidrittelmehrheit im Parlament geändert werden.

Rama schrieb auf X, das Vorhaben diene der Bewahrung und Bereicherung des unbezahlbaren Schatzes an Toleranz und religiöser Harmonie, für die der neben den anderen drei Glaubensrichtungen unersetzliche Bektaschi-Orden seine Verdienste und Rolle hat. Seinen Kritikern warf er höllische Ignoranz und brutale Nachlässigkeit vor.

Holger Peters

Ich bin Holger, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Durch meine fundierten Recherchen und mein Gespür für relevante Themen trage ich dazu bei, unseren Lesern stets aktuelle und informative Inhalte zu präsentieren. Mein Ziel ist es, die Vielfalt und Tiefe der deutschen Nachrichtenlandschaft abzubilden und unseren Lesern einen umfassenden Überblick über das Geschehen im Land zu bieten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up