Google legt bei der EU-Kommission Beschwerde gegen Microsoft ein
In einem neuen Kapitel des langjährigen Wettbewerbs zwischen den beiden Tech-Giganten Google und Microsoft hat der kalifornische Konzern bei der EU-Kommission eine Beschwerde gegen den Konkurrenten eingereicht. Die genauen Gründe für diese Beschwerde sind noch nicht bekannt, aber es ist zu erwarten, dass sie im Zusammenhang mit den Geschäftspraktiken von Microsoft steht. Die EU-Kommission wird nun prüfen, ob Microsoft tatsächlich gegen die Wettbewerbsregeln der Europäischen Union verstoßen hat. Die Entscheidung der Kommission könnte weitreichende Folgen für den Wettbewerb im Technologie-Sektor haben.
Google reicht Beschwerde gegen Microsoft bei EU-Kommission ein
Der Internet-Konzern Google hat eine Beschwerde bei der Europäischen Kommission gegen Microsoft wegen wettbewerbswidriger Cloud-Geschäfte eingereicht. Google argumentiert, dass der weltgrößte Software-Hersteller Microsoft seine marktbeherrschende Stellung bei Software wie Windows Server nutzt, um Kunden an die Microsoft-Cloud-Plattform Azure zu binden.
Wettbewerbswidriges Verhalten in Cloud-Geschäft
Microsoft verzeichnete zuletzt ein starkes Wachstum bei seinen Cloud-Angeboten, während Googles Cloud-Sparte die Erwartungen von Analysten verfehlte. Für den Google-Konzern Alphabet ist es die erste Beschwerde bei der EU-Kommission.
Die wettbewerbswidrige Verhaltens von Microsoft erfolgt der Google-Beschwerde zufolge durch restriktive Lizenzbedingungen und diskriminierende Preise. Sie machen es für die Kunden teurer und komplexer, Windows Server in Cloud-Umgebungen zu nutzen, die nicht von Microsoft stammen, etwa Google Cloud oder AWS von Amazon.
Anstatt fairen Wettbewerb zuzulassen, nutze Microsoft seine Marktmacht bei Windows Server, um Kunden zu bestrafen, die sich für konkurrierende Cloud-Anbieter entscheiden, heißt es in der Beschwerde.
Vorwurf der Monopolisierung
Im November 2022 hatten bereits europäische Technologie-Unternehmen, die in der Gruppe Cloud Infrastructure Services Providers in Europe (CISPE) organisiert sind, eine ähnlich gelagerte Beschwerde gegen den Softwaregiganten eingereicht. Microsoft schade dem europäischen Cloud-Ökosystem irreparabel und beraube europäische Kunden der Wahlfreiheit bei ihren Cloud-Bereitstellungen, indem es die Kosten für den Betrieb von Microsoft-Software auf konkurrierenden Cloud-Diensten in die Höhe treibe, hieß es zuerst.
Sicherheitsbedenken
Google führt jetzt bei seiner eigenen Beschwerde gegen Microsoft nicht nur wirtschaftliche Argumente ins Feld, sondern warnt auch vor negativen Konsequenzen der Vormachtstellung von Microsoft für die Sicherheit von Cloud-Diensten. Der Softwarekonzern schränke Sicherheitsaktualisierungen und andere wichtige Upgrades für Windows-Server-Instanzen ein, die nicht auf Azure von Microsoft laufen.
Google argumentiert weiterhin, dass die Geschäftspraktiken von Microsoft zu einer gefährlichen Monokultur im Cloud-Geschäft führen würden. Bei dem Konkurrenten gebe es außerdem eine unzureichende Sicherheitskultur und langjährige Probleme in Bezug auf Sicherheit und Zuverlässigkeit.
Google erwähnte in diesem Zusammenhang den großen Sicherheitsvorfall beim IT-Dienstleister Crowdstrike und Microsoft, bei dem im Juli 8,5 Millionen Windows-Geräte betroffen waren und Fluggesellschaften, Banken, Krankenhäuser und mehr weltweit lahmgelegt wurden. Eine stärkere Konzentration auf eine Umgebung, in diesem Fall Azure, sei nicht gut, da dies zu häufigeren Cyberangriffen führen werde.
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