Fünf Jahre nach Beginn des Projekts hat das Stadthaus Viersen jetzt den ersten selbst produzierten Strom in seinen Mauern verwendet.

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Fünf Jahre nach Beginn des Projekts hat das Stadthaus Viersen jetzt den ersten selbst produzierten Strom in seinen Mauern verwendet.

Ein wichtiger Meilenstein wurde erreicht: Nach fünf Jahren harter Arbeit und Vorbereitung hat das Stadthaus Viersen einen großen Erfolg zu vermelden. Zum ersten Mal wird in den Mauern des Stadthauses selbst produzierter Strom verwendet. Dieses ambitionierte Projekt, das vor fünf Jahren startete, hat endlich Früchte getragen. Die Stadt Viersen setzt damit ein Beispiel für nachhaltige Energiegewinnung und zeigt, dass es möglich ist, die Abhängigkeit von externen Energiequellen zu reduzieren. Wir freuen uns, Ihnen diese beeindruckende Leistung näher vorzustellen und die Hintergründe dieses Projektes zu erläutern.

Stadthaus Viersen produziert eigenen Strom: Neuer Anschluss an die Solarenergie

Ein grauer Himmel und erste Regentropfen sind schlechte Bedingungen für den Startschuss einer Photovoltaikanlage – könnte man meinen. Jürgen Stange, Leiter der technischen Abteilung der Viersener Aktien-Baugesellschaft (VAB), weiß es besser. Nach einem Blick in den Himmel sagte er am Mittwoch, 25. September, vor dem Stadthaus: „Die modernen Anlagen sind inzwischen auch bei Schwachlicht noch besser geworden.“

Die neu montierte Photovoltaikanlage auf 296 Quadratmetern des südlichen Flachdachs wird also unabhängig vom Wetter zu der Energieversorgung des Stadthauses beitragen. Die VAB hatte die Planung und Baubetreuung übernommen. 148 Paneele mit einer maximalen Leistung von 65 Kilowatt wurden installiert. Das Ganze hat 82.000 Euro gekostet.

Die neue Anlage liefert Strom für knapp 16 Vier-Personen-Haushalte

Die neue Anlage liefert Strom für knapp 16 Vier-Personen-Haushalte

Die Photovoltaik-Anlage auf dem Stadthaus hat eine Leistung von 62 Kilowatt-Peak (kWp). Grundsätzlich kann man pro kWp mit einer Stromerzeugung von 1.000 kWh pro Jahr rechnen. Dies würde in etwa 2,7 kWh/Tag und dem durchschnittlichen Verbrauch einer Person in einem Vier-Personen-Haushalt entsprechen. Damit liefert die neue Anlage Strom für knapp 16 Vier-Personen-Haushalte.

Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD) sagte: „Diese Anlage haben wir uns schon länger gewünscht.“ Sie räumte aber auch ein, dass Viersen noch am Anfang stehe, was Solarenergie auf bestehenden öffentlichen Gebäuden angeht: „Das ist der Einstieg in die Aufrüstung des Bestandes.“

Weitere städtische Gebäude sollen mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet werden

Weitere städtische Gebäude sollen mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet werden

Albert Becker, Vorstandsvorsitzender der VAB, merkte an: „Auf unseren Neubauten ist Photovoltaik inzwischen Standard.“ Bei bestehenden Gebäuden sei es schwieriger, außerdem sind Flachdächer kein leichter Untergrund, wie Stange erklärt: „Auf dem Stadthaus liegen zum Beispiel einige Versorgungsleitungen, was die Fläche begrenzt.“

Nächste Woche soll die Anlage angeschlossen werden. Im Foyer des Stadthauses sollen Besucher außerdem auf einer Anzeige ablesen können, wie viel Strom die Anlage klimaneutral produziert. Das Stadthaus hat die Stadt Viersen von der städtischen Tochter VAB gemietet, aber auch die Stromversorgung des eigenen Gebäudebestands soll nach einem Grundsatzbeschluss aus dem Jahr 2020 mehr und mehr auf selbstproduzierten Strom umgestellt werden.

Aktuell sind erst auf einem Dutzend städtischer Gebäude Photovoltaik-Anlagen installiert. Das Gros davon sind Schulen: Zuletzt erhielt im Zuge der Sanierung die Paul-Weyers-Schule am Standort Boisheim eine 28-Kilowatt-Peak-Anlage. Schon länger sorgt die Sonne für Elektrizität an der Anne-Frank-Gesamtschule an den Standorten Lindenstraße (28 kwp) und im Rahser (68 kwp), am Erasmus-von-Rotterdam-Gymnasium (40 kwp), an der Realschule an der Josefskirche (20 kwp), an der Primus-Schule (10 kwp), der Grundschule Dammstraße (21 kwp), der Brüder-Grimm-Schule (20 kwp), der Johannes-Kepler-Schule (40 kwp), der Max-von-der-Grün-Schule (39 kwp) und der Grundschule Rahser am Standort Regentenstraße (24 kwp).

Aber auch die Feuerwache Vieren produziert einen Gutteil ihres Stromes selbst mithilfe einer 40 kwp-Photovoltaik-Anlage. Die größte städtische Anlage befindet auf dem Bauhof an der Eichenstraße. Sie hat eine Leistung von 71 Kilowatt-Peak. Zusammen können die Anlagen grob etwa 450.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr produzieren – und entsprechend viel CO2 und Stromkosten einsparen.

„Aktuell laufen die Planungen, auch die Kita Hüsgesweg und das Clara-Schumann-Gymnasium mit Photovoltaik-Anlagen auszustatten“, teilte Stadtsprecher Frank Schliffke mit. Im kommenden Jahr sollen die Anlagen errichtet werden.

In den nächsten Jahren sollen acht weitere städtische Gebäude mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden. Geplant ist das für die Turnhalle Helenabrunn, das Feuerwehrgerätehaus Süchteln, die Kita Junkershütte, die Albert-Schweitzer-Grundschule, das Rathaus an der Bahnhofstraße, die Kita Robend, das Casino an der Krefelder Straße und die Remigiusschule. Zwei bestehende Anlagen sollen erweitert werden – an der Johannes-Kepler-Schule und an der Martinschule.

Heike Becker

Ich bin Heike, Journalistin bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Fokus auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns dreht sich alles um Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Nachrichten. Meine Leidenschaft gilt dem Schreiben und der Berichterstattung über relevante Themen, die unsere Leserinnen und Leser interessieren. Mit fundierten Recherchen und einem kritischen Blick auf aktuelle Geschehnisse möchte ich dazu beitragen, dass unsere Leserschaft stets bestens informiert ist und sich eine fundierte Meinung bilden kann.

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