Lange Nacht der Kirchen 2024 in Neuss: Beleuchtung, Musik und Abschiedskonzert

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Lange Nacht der Kirchen 2024 in Neuss: Beleuchtung, Musik und Abschiedskonzert

Am 15. Juni 2024 wird die Stadt Neuss zum Schauplatz einer besonderen Veranstaltung: der Lange Nacht der Kirchen. In dieser Nacht öffnen sich die Türen der Kirchen in Neuss und laden die Besucher zu einer Reise durch die sakrale Architektur, die Musik und die Kultur ein. Die Besonderheit dieser Nacht liegt in der Beleuchtung der Kirchen, die einen einzigartigen Anblick bietet. Darüber hinaus erwartet die Gäste ein umfangreiches Programm mit Musik- und Kunstveranstaltungen, das die Vielfalt der Kirchen und ihrer Gemeinden präsentiert. Ein absoluter Höhepunkt wird das Abschiedskonzert in der St. Quirin-Kirche sein, das die Lange Nacht der Kirchen in Neuss 2024 zu einem unvergesslichen Erlebnis machen wird.

Lange Nacht der Kirchen in Neuss: Beleuchtung, Musik und Abschiedskonzert

An diesem regnerischen Abend sind nicht viele Menschen unterwegs, um sich auf die Reise durch die offenen Kirchen im Rhein-Kreis zu begeben. Doch an manchen Orten ist es brechend voll: der Gemeindesaal der Gnadentaler Kreuzkirche ist mit rund 140 Leuten bis auf die letzte Stuhlreihe voll besetzt.

Ein Abend voller Einzigartigkeit

Ein Abend voller Einzigartigkeit

Das hat einen Grund: der nicht nur in Neuss sehr bekannte Sänger, Liedermacher und Marionettenspieler Horst Bischoff (HOBI) ist zu Gast. Er holt einen April-Termin an diesem Abend nach und das Publikum ist völlig aus dem Häuschen. Neben Pop-Rock- und Folksongs singen viele beim Segenslied: „Möge die Straße uns zusammenführen“ und dem beliebten „Hallelujah“ von Cohen mit.

Pfarrer Sebastian Appelfeller ist begeistert: „Ich finde das ganz großartig: wir haben in Reuschenberg das Lichter-Labyrinth mit meditativer Stille, in Norf das Orgelkonzert und hier nun HOBI.“ Das sieht das altersmäßig bunt gemischte Publikum ganz genauso und spendet riesigen Applaus für das Lebenswerk des Neusser Musikers, der betont, dass dies sein letzter Auftritt gewesen sei.

Horst Bischoff bekommt für sein Abschiedskonzert standing ovations. Foto: Andrea Hanisch

Musik und Begegnungen

Musik und Begegnungen

Auch in der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche fetzt die Musik an diesem Abend. Nur wenige haben den Weg zu: „Le Chaim – auf das Leben“, einer jüdisch-christlichen Veranstaltung, gefunden. Pastor Jörg Zimmermann und seine Frau Ute lesen abwechselnd Texte aus dem Alten Testament und jüdische Statements zur aktuellen Lage im Nahen Osten vor.

Zwischen den Lesungen spielt und singt Zimmermann gemeinsam mit dem ukrainischen Musiker Dima Sirota jüdische und christliche Lieder auf der Gitarre. „Was mich am Judentum ganz besonders fasziniert, ist die Fähigkeit in so vielen Situationen zur Freude zu finden, die äußerlich betrachtet kaum dazu Anlass geben“, sagt Zimmermann.

Diese Freude und auch Leidenschaft für das Leben und den Frieden spürt man am Spiel und Gesang der beiden und auch die Besucher lassen sich zum Mitsingen anstecken.

Im Quirinus-Münster

Im Quirinus-Münster

Im Quirinus-Münster ist es dagegen an diesem Abend fast leer. Die Veranstalter vom Gemeindeteam lesen in einer Nische neben dem Altar Bibelstellen aus dem aktuellen Kirchenjahr vor.

Die Neusser Hauptkirche strahlt im warmen, meditativen Licht: die Emporen werden hell erleuchtet und auf dem Altar ist ein Kreuz ausgestellt, das aus dem ehemaligen Hochaltar stammt und normalerweise in der Sakristei aufbewahrt wird. Im Eingang servieren Anneli Breidenbach und Marie Bünzel Tee und Glühwein.

„Es waren bislang vielleicht 40 Menschen heute da“, sagt Therese Kaluza vom Pastoralrat. Dabei gab es am Anfang des Abends eine Kirchenführung mit Rolf Lüpertz und von Kaluza gesungene meditative Lieder mit Gitarrenbegleitung.

Ein besonderer Abschluss

Weiter geht’s zum letzten Kirchenbesuch nach St. Peter in Hoisten. Hier strahlt die Kirche innen wie außen, denn Siegfried Schaffrinski hat ganze Arbeit geleistet. Außen am Turm laufen in Schleife verschiedene Botschaften. Drinnen hat er an den Kirchenbänken Scheinwerfer installiert, die er sich von der „Kleinen Bühne“, bei der er als Beleuchter beschäftigt ist, ausgeliehen hat.

Sie tauchen den Innenraum der Kirche in ein wunderschönes, rosa-buntes Licht. Mitten in der Kirche ist ein Maltisch aufgebaut. „Was uns sehr gefreut hat, ist, dass so viele Kinder gekommen sind,“ erzählt Mitorganisatorin Andrea Bülow-Höller.

„Sie sind hinter den Hochaltar gelaufen, sie haben alles begutachtet, die haben das gefeiert. Die haben gemalt und dann die Resonanz in der Kirche, in diesem Raum, genossen. Sie haben die Kirche im Sturm erobert.“

Gemeinderatsmitglied Markus Baumgart resümiert den Abend gefühlvoll: „Ich habe mich heute nochmal in unsere Kirche verliebt. Es war einfach so schlicht und schön.“

Oberpfarrer Andreas Süß hat zehn Kirchorte besucht und freute sich vor allem über die Begegnungen auch mit kirchenfernen Menschen, gute Gespräche und das Engagement der Gemeindeteams und Ehrenamtler.

Heidi Schulze

Ich bin Heidi, eine Journalistin bei der Webseite Real Raw News. Unsere digitale Generalistenzeitung konzentriert sich auf nationale Nachrichten in Deutschland, sowie auf Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Berichterstattung zu liefern, um unsere Leser stets auf dem neuesten Stand zu halten. Mit meiner Erfahrung und meinem Engagement für Qualitätsjournalismus strebe ich danach, die Vielfalt der Nachrichtenlandschaft in Deutschland abzubilden und wichtige Themen zu beleuchten.

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