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Wuppertaler Teenager soll Anschläge auf Festivals und jüdische Gemeinden geplant haben
Die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf hat bekannt gegeben, dass ein 15-jähriger Jugendlicher aus Wuppertal verdächtigt wird, Anschläge auf Festivals oder jüdische Gemeinden geplant zu haben.
Nach Informationen des Nachrichtenmagazins Spiegel stand der Jugendliche nach dem Anschlag von Solingen mutmaßlich per Chat mit einem Islamisten im Ausland in Kontakt, der ihn zu einem Attentat mit einem Messer anstacheln wollte und mit dem er sich über mögliche Anschlagsziele austauschte.
Die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf hat den mutmaßlichen Islamisten verhaften lassen. Die bei der Behörde angesiedelte Zentralstelle Terrorismusverfolgung Nordrhein-Westfalen ermittelt gegen den Teenager aus Wuppertal wegen des Verdachts der Verabredung zu einem Verbrechen.
Die Polizei hat ihn als Gefährder eingestuft. Ehemaliger islamistischer Gefährder warnt Jugendliche vor Radikalisierung
Polizei verstärkt Schutz für jüdische Einrichtungen
NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) hat alle Kreispolizeibehörden des Landes angewiesen, alle jüdischen Einrichtungen noch stärker zu schützen als ohnehin schon. Hintergrund sind mögliche Auswirkungen des Kriegs im Nahen Osten.
„Damit sollen alle sensibilisiert werden, dass es zu Vorfällen kommen kann. Wir müssen uns noch intensiver um die Einrichtungen kümmern und noch öfter Streife fahren“, erklärte Reul. Der Minister plädierte generell zu mehr Achtsamkeit, etwa bei Demonstrationen. Auch die anstehenden jüdischen Feiertage würden von der Polizei sehr aufmerksam im Blick behalten.
Die Polizei hat bereits Ende August Hinweise auf den Wuppertaler Jugendlichen erhalten. Im sozialen Netzwerk TikTok soll der 15-Jährige Videos gepostet haben, in denen Flaggen der Terrormiliz Islamischer Staat zu sehen sind.
Das Gemeinsame Terrorismusabwehrzentrum von Bund und Ländern beschäftigte sich mit seinem Fall. Die Beamtinnen und Beamten befürchteten, dass er einen Anschlag begehen könnte. Bis zum Ende der Gedenkfeier am 1. September zum Messerattentat in Solingen nahm die Polizei den Jugendlichen vorsorglich in Gewahrsam, musste ihn später aber wieder freilassen.
Erst als die Ermittler auf seinem Handy die Chats mit dem mutmaßlichen Hintermann fanden, ordnete das Amtsgericht Wuppertal am 20. September Untersuchungshaft an.
Die neuen Zahlen des NRW-Innenministeriums zeigen, dass es im ersten Halbjahr 2024 einen deutlichen Anstieg antisemitischer Straftaten gab. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das ein Anstieg um mehr als 85 Prozent.
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