Moers: Schwierigkeiten bei der Kita – 'Die Situation ist nicht mehr erträglich'

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Moers: Schwierigkeiten bei der Kita – 'Die Situation ist nicht mehr erträglich'

In der Stadt Moers herrscht derzeit eine angespannte Lage im Bereich der Kindertagesstätten (Kitas). Die Situation ist so dramatisch, dass viele Eltern und Erzieherinnen das Wort unerträglich verwenden, um die aktuelle Lage zu beschreiben. Die Gründe für diese Krise sind vielfältig: Personalmangel, fehlende Kapazitäten und organisatorische Schwierigkeiten sind nur einige der Faktoren, die zu dieser kranken Lage beitragen. Im Folgenden werden wir die Hintergründe dieser Krise beleuchten und untersuchen, wie die Stadt Moers und die zuständigen Behörden reagieren, um die Situation zu verbessern.

Frust bei den Eltern: Schwierigkeiten in der Kita in Moers

Andreas Unger, Rechtsanwalt, und seine Frau, Lehrerin, waren froh, als sie einen Platz in der städtischen Kita an der Holderberger Straße in Moers-Kapellen für ihren zwei Jahre alten Sohn fanden. Doch zurzeit herrscht Frust statt Freude bei den Eltern. Trotz des Kindergartenplatzes müssen sie ihren Sohn häufig selbst betreuen, weil es in der Kita immer wieder zu Gruppenschließungen kommt.

Kitasituation in Moers eskaliert: Eltern fordern Lösungen

Kitasituation in Moers eskaliert: Eltern fordern Lösungen

„Die Situation ist nicht mehr tragbar“, sagt Andreas Unger. Auch viele andere Eltern fragen sich, wie sie in dieser Situation Beruf und Kind unter einen Hut bringen sollen. Eltern bringen körbeweise Briefe zum Rathaus. Zurzeit wenden sich Eltern mit Mails an Bürgermeister Christoph Fleischhauer. „Unter diesen Bedingungen ist es nicht möglich, zu arbeiten, deshalb habe ich und viele andere Eltern Existenzängste“, schreibt die Mutter von zwei Kindern.

Eine andere Frau berichtet, sie trete im Oktober eine neue Stelle an und wisse bereits, dass sie an einigen Tagen am Arbeitsplatz fehlen werde, weil sie sich um ihr Kind kümmern müsse: „Es ist nicht abzusehen, ob ich so meinen Job überhaupt behalten kann.“

Personalmangel in der Kita: Eltern in Moers protestieren

Personalmangel in der Kita: Eltern in Moers protestieren

Bis die Stadt etwas unternehme, kündigt Andreas Unger an. „Wir bringen körbeweise Briefe zum Rathaus.“ Die Eltern sind wütend und fordern Lösungen. Sie haben dokumentiert, dass zwischen dem 16. August und dem 30. September Gruppenschließungen an 13 Tagen stattfanden. Meist waren einzelne Gruppen betroffen, zweimal alle drei Gruppen der Kita. Als Grund wurde meist „Unterbesetzung“ angegeben.

Informiert wurden die Eltern in der Regel an den betreffenden Tagen morgens gegen 7.30 Uhr per Mail. Für Oktober habe die Kita bereits Gruppenschließungen an 14 Tagen angekündigt. Dabei sei den Eltern vor dem Start des Kita-Jahres gesagt worden, dass es zwar zu Gruppenschließungen kommen könne, aber höchstens ein- oder zweimal im Jahr.

Die Stadt investierte rund 3,3 Millionen Euro in die städtische Kita an der Holderberger Straße, die im Oktober 2023 in neuen Räumen eröffnet worden ist. Doch die Wärmepumpe mit Fußbodenheizung, der Holzrahmenbau und eine Dachbegrünung machen das Gebäude zu einem Vorzeigebau.

Grund für die Gruppenschließungen sind krankheitsbedingte Personalausfälle. Sie häufen sich im Herbst und Winter an allen Kitas, egal ob in städtischer oder anderer Trägerschaft. In der Kita an der Holderberger Straße, in der drei Gruppen untergebracht sind, arbeiten normalerweise sechs Fachkräfte und drei sogenannte Ergänzungskräfte. Zurzeit sind drei Fachkräfte und eine Ergänzungskraft erkrankt. Zwei der Mitarbeiterinnen fallen sogar längerfristig aus, sagt Stadtsprecher Thorsten Schröder.

Zwar verfüge die Stadt über einen Pool von zehn Springerkräften, die bei Bedarf in Kitas aushelfen können, aber diese seien anderweitig im Einsatz oder selbst erkrankt. Schließungen von Kitagruppen aufgrund fehlenden Personals sind kein ganz neues Phänomen. Verstärkt trete das Problem seit der Neufassung des Kinderbildungsgesetzes (Kibiz) 2020 auf, sagt Schröder.

Geprüfte Erzieherinnen sind auf dem Arbeitsmarkt begehrt. „Wir suchen auf allen Kanälen und werben für die Vorteile einer Anstellung bei der Stadt“, sagt Schröder. Dennoch sei es schwer, Erzieherinnen zu finden. Und: Wollte man sicherstellen, dass eventuelle Ausfälle durch Krankheiten immer sofort kompensiert werden, müsste die Stadt wohl sogar mehr Kita-Personal einstellen als laut Stellenplan nötig.

So war der Neustart in der Kita RegenbogenKita in Kamp-Lintfort. Laut Schröder muss aktuell in der Kita an der Holderberger Straße jeden Tag eine Gruppe geschlossen werden. Dies geschehe reihum, sodass bei drei Gruppen alle drei Tage eine Gruppe ausfalle. Dies bedeute, dass eine Gruppe auch zweimal wöchentlich betroffen sein kann.

Die Sorgen der Eltern könne die Stadt nachvollziehen. „Das Problem ist längst bei uns angekommen und erkannt“, sagt Schröder. Es werde an einer organisatorischen Lösung gearbeitet, die den Eltern noch in diesem Jahr vorgestellt werden solle.

Holger Peters

Ich bin Holger, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Durch meine fundierten Recherchen und mein Gespür für relevante Themen trage ich dazu bei, unseren Lesern stets aktuelle und informative Inhalte zu präsentieren. Mein Ziel ist es, die Vielfalt und Tiefe der deutschen Nachrichtenlandschaft abzubilden und unseren Lesern einen umfassenden Überblick über das Geschehen im Land zu bieten.

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