- MagicCo in Bonn: Was die Besucher in ihre Kostüme stecken
- Die Welt der Cosplayer: Eine Reise in Fantasiewelten
- Kostüme, Kostüme, Kostüme: Die MagicCon feiert das Kunst des Verkleidens
- In die Rolle geschlüpft: Besucher der MagicCon stecken ihr Herzblut in ihre Kostüme
- Ein Hobby wie jedes andere
- Die Gemeinschaft der Szene
- Über hundert Arbeitsstunden
MagicCo in Bonn: Was die Besucher in ihre Kostüme stecken
Die Magie von MagicCo in Bonn zieht jedes Jahr Tausende von Besuchern an, die sich in ihre Kostüme hineinstecken, um ein unvergessliches Erlebnis zu erleben. Doch was stecken die Besucher eigentlich in ihre Kostüme? Wie viel Zeit und Geld investieren sie, um ihre Lieblingscharaktere aus Film, Fernsehen und Literatur aufzutreten? In diesem Artikel erfahren Sie, was die Besucher von MagicCo in Bonn in ihre Kostüme stecken und was dahintersteckt.
Die Welt der Cosplayer: Eine Reise in Fantasiewelten
Fantastische Wesen und magische Gäste haben sich über das erste Oktoberwochenende im Bonner Maritim Hotel einquartiert. Denn noch bis zum kommenden Sonntag, 6. Oktober, findet hier einer der Höhepunkte des Jahres für Fantasy-Fans statt: Die MagicCon, eine der bekanntesten Fantasy-Conventions Europas.
Etwa 3500 Gäste haben drei Tage lang Zeit, in die Welt von „Der Herr der Ringe“, „Harry Potter“ und Co. einzutauchen – inklusive dem Hineinschlüpfen in Rollen fantastischer Charaktere.
Kostüme, Kostüme, Kostüme: Die MagicCon feiert das Kunst des Verkleidens
Die MagicCon ist nicht nur Fachmesse, sondern eine exzellente Möglichkeit für die Cosplay-Szene, die neuesten Kostüme auszuführen. So sind Besucher in Alltagskleidung die Ausnahme auf der Messe.
Stattdessen schauen sich Könige, Ritter, Elfen und allerhand schauerliche Bösewichte zwischen den gut 40 Händlerständen nach neuer Fantasy-Literatur, Fanartikeln und bedruckten T-Shirts um.
Auffällig ist der herzliche Umgang zwischen den Besuchern: Sofort ist man per Du, Neuankömmlinge huldigen scherzhaft einem König, Kostümierte beglückwünschen sich zum gelungenen Outfit und weniger opulent gekleidete fragen die Cosplay-Profis ehrfürchtig nach einem Foto.
In die Rolle geschlüpft: Besucher der MagicCon stecken ihr Herzblut in ihre Kostüme
Jedes Jahr ein neues Kostüm Genau dieses Gemeinschaftsgefühl auf der MagicCon lieben auch die Freundinnen Julia aus Stuttgart und Kathrin aus Essen.
Sie haben sich am Freitag dazu entschieden, als Prinzessin Anastasia aus dem gleichnamigen 1997 erschienenen Zeichentrickfilm und Imelda Riveira aus dem Disney-Pixar-Film „Coco“ die Messe zu besuchen.
An den beiden Folgetagen würden sie in eine andere Rolle schlüpfen, denn Kostüme haben sie seit ihrem ersten Besuch der MagicCon vor elf Jahren einige gesammelt.
„Man arbeitet gefühlt das ganze Jahr an einem Kostüm. Das dann bei so einer Veranstaltung auszuführen, ist einfach nur toll“, findet Julia.
Sie hat auf ihr Anastasia-Kleid 100 Glitzersteine einzeln eingenäht und ihre Krone aus drei aufgeschnittenen Ketten gebastelt.
Ein Hobby wie jedes andere
„Es ist ein Hobby wie jedes andere auch. Ob ich jetzt zweimal die Woche ins Kino gehe oder an Kostümen arbeite, kommt auf das Gleiche hinaus“, sagt Julia.
Beide hätten einfach Spaß daran und sind in ihrer Jugend durch die „Herr der Ringe“-Filme mit dem Fantasy-Virus infiziert worden.
Man könne sich so etwas vom inneren Kind beibehalten, findet Julia.
Die Gemeinschaft der Szene
Die Gemeinschaft der Szene heben auch andere Besucher hervor: „Ich freue mich auf die Con-Familie“, sagt Anja aus Sachsen, die mit ihrer Tochter Laureesa und Freundin Nadine aus Thüringen angereist ist.
Nach fünfjähriger Corona-Pause kehrt die langjährige MagicCon-Besucherin endlich zurück, um „ein realistisches Bild einer Zwergin“ abzugeben.
Das Anlegen des Kostüms habe zweieinhalb Stunden gedauert – allein eine halbe Stunde sei für den Bart draufgegangen.
Durch die Filme sei sie nämlich zu den Büchern gekommen und ein riesiger Fan der Reihe geworden.
„Sie kann wirklich drei Tage pausenlos darüber reden“, versichert Nadine.
Über hundert Arbeitsstunden
Die Kostüme schneidern beide selbst und kaufen Grundstoffe oft Secondhand: „Als alleinerziehende Mutter zweier Kinder muss ich aufs Geld achten. Upcycling heißt da das Zauberwort“, so könne kostengünstig, aber mit viel Zeitaufwand ein tolles Ergebnis herauskommen, so Anja.
Für den Schild des Turin, den sie am Samstag ausführt, habe sie selbst Holz geschnitzt, Leder angepasst und alles vergoldet.
„Nach hundert Arbeitsstunden habe ich da aufgehört zu zählen“, sagt sie.
Doch das lohnt sich, wie Nadine deutlich macht: „Als Informatikstudentin habe ich acht Stunden täglich nur mit Technik zu tun. Das Nähen ist dann ein Ausgleich“, sagt sie und ergänzt: „Wenn man ein Kostüm selbst macht, hat es auch einen emotionalen Wert.“
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