Regierungschef Olaf Scholz ruft zum 7. Oktober zu Solidarität mit den Jüdinnen und Juden in Deutschland auf

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Regierungschef Olaf Scholz ruft zum 7. Oktober zu Solidarität mit den Jüdinnen und Juden in Deutschland auf

Am 7. Oktober findet in Deutschland der jüdische Feiertag Jom Kippur statt. Anlässlich dieses wichtigen Datums appelliert Bundeskanzler Olaf Scholz an die deutsche Bevölkerung, sich solidarisch mit den Jüdinnen und Juden in Deutschland zu zeigen. In Zeiten von Antisemitismus und Hasskriminalität gegen jüdische Menschen ist es wichtig, dass die deutsche Gesellschaft ein Zeichen der Verbundenheit setzt. Der Aufruf des Regierungschefs richtet sich an alle Deutsche, sich am 7. Oktober aktiv für die Vielfalt und Toleranz in Deutschland einzusetzen und gegen jede Form von Diskriminierung und Gewalt zu kämpfen.

Bundeskanzler Olaf Scholz ruft Deutschland zu Solidarität mit Jüdinnen und Juden auf

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat zum ersten Jahrestag des Hamas-Terrorangriffs auf Israel zur Solidarität mit allen Jüdinnen und Juden in Deutschland aufgerufen. „Es darf niemals sein, dass Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens hier in Deutschland in Angst und Schrecken leben müssen“, sagte er am Sonntag in einer Videobotschaft.

„Es darf nicht passieren, dass Juden sich nicht mehr trauen können, mit ihrer Kippa aus dem Haus zu gehen. Dass Jüdinnen und Juden an deutschen Hochschulen lieber nicht mehr sagen, dass sie jüdisch sind.“ Antisemitismus und blinden Israel-Hass dürfe man niemals hinnehmen, fügte er hinzu: „Den Jüdinnen und Juden hier in Deutschland gilt die volle Solidarität unseres Staates - und die Solidarität aller Anständigen in diesem Land!“

Scholz warnt vor Eskalation im Nahen Osten

Scholz warnt vor Eskalation im Nahen Osten

Scholz warnte vor einer „vollständigen Eskalation“ im Nahen Osten und erinnerte an die Reisen nach Israel seit dem 7. Oktober und an Begegnungen mit Angehörigen der Geiseln. „Mit ihrem abscheulichen Angriff auf Israel hat die Hamas zugleich eine Katastrophe für das palästinensische Volk ausgelöst“, ergänzte er: „So viel Zerstörung, so viel Leid, so viele Tote und Verletzte.“

Die Bundesregierung setze sich deshalb weiterhin beharrlich für einen Waffenstillstand ein, „der jetzt endlich zustande kommen muss - damit die Zivilbevölkerung im Gazastreifen besser geschützt wird und natürlich auch besser versorgt werden kann. Und damit endlich die israelischen Geiseln freikommen!“

Für eine nachhaltige Befriedung des Konfliktes, so Scholz weiter, sei „ein glaubwürdiger Weg hin zu einer verhandelten Zwei-Staaten-Lösung unabdingbar. Deutschland wird nichts unversucht lassen, dazu beizutragen.“

Baerbock: Solidarität mit Israel - Gegen Judenhass

Baerbock: Solidarität mit Israel - Gegen Judenhass

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sagte Israel zum Jahrestag des Terrorüberfalls die weitere Unterstützung Deutschlands zu: „Eure Sicherheit ist Teil unserer Staatsräson“, schreibt sie in einem Beitrag für die „Bild am Sonntag“. Israel habe ein Recht auf Selbstverteidigung. „Gegen die Gewalt der Hamas genauso wie gegen den Raketen-Terror des Iran und der Hisbollah.“

„Es beschämt mich, dass seitdem Jüdinnen und Juden sich auch bei uns unsicherer fühlen, antisemitische Angriffe in unserem Land zugenommen haben, dass Männer Angst haben, mit Kippa über die Straße zu gehen und Kinder in der U-Bahn Hebräisch zu sprechen. Dass iranische Raketen gegen den Staat Israel auf deutschen Straßen gefeiert werden“, so Baerbock weiter.

Dem stelle sich Deutschland mit der ganzen Härte des Gesetzes entgegen. „Und mit der klaren Botschaft an unsere israelischen Freundinnen und Freunde: Wir stehen an Eurer Seite.“

Antisemitismus in Deutschland: Zahlen und Fakten

Laut einem Bericht von RIAS wurden im Jahr 2022 2.480 Antisemitismusfälle in Deutschland gemeldet. Damit ging die Zahl der Vorfälle im Vergleich zu 2021 zurück. Es gab 72 Bedrohungen, 186 gezielte Sachbeschädigungen und 56 Angriffe. Die Fälle der antisemitisch motivierten, extremen Gewalttaten sind 2022 auf neun gestiegen.

34 % aller Vorfälle sind antisemitisches Othering. Beim Othering hebt man sich selbst hervor, in dem man andere Menschen als „fremd“ beschreibt und stereotypisiert. 31 % fallen unter die Klassifizierung des modernen Antisemitismus. Diese Form des Antisemitismus ist ein grundlegendes Weltbild, in dem Menschen alles, was sie nicht verstehen können oder wollen, durch einen angeblichen jüdischen Einfluss erklären. Die Mehrheit aller Vorfälle fällt unter den Post-Schoah-Antisemitismus mit 51 % (1.256 Fälle). Hierbei werden Juden wegen der Schoah und israel-bezogenen Antisemitismus diskriminiert.

Holger Peters

Ich bin Holger, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Durch meine fundierten Recherchen und mein Gespür für relevante Themen trage ich dazu bei, unseren Lesern stets aktuelle und informative Inhalte zu präsentieren. Mein Ziel ist es, die Vielfalt und Tiefe der deutschen Nachrichtenlandschaft abzubilden und unseren Lesern einen umfassenden Überblick über das Geschehen im Land zu bieten.

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