Krähen & Co überqueren Nordrhein-Westfalen: Was man über den Vogelzug wissen sollte
In den nächsten Wochen werden Millionen von Vögeln, darunter Krähen, Stare und Schwalben, Nordrhein-Westfalen überqueren. Der Vogelzug, ein Naturphänomen von großer Bedeutung, bringt jedes Jahr eine Vielzahl von Vogelarten in Bewegung. Doch was wissen wir eigentlich über diesen jährlichen Zug der Vögel? Was sind die Gründe dafür, dass sie ihre Sommer- und Winterquartiere wechseln und welche Routen nehmen sie ein? In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte über den Vogelzug und was Sie bei der Beobachtung dieser beeindruckenden Tiere beachten sollten.
Krähen & Co überqueren NRW: Was man über den Vogelzug wissen sollte
In Deutschland verlassen rund 200 Millionen Vögel ihre Brutgebiete, um in wärmere Gefilde zu fliegen. Doch wie funktioniert der Vogelzug eigentlich?
Vogelzug über Nordrhein-Westfalen: Ein Blick auf die Zugvögel und ihre Wege
Legen alle Vögel vergleichbare Strecken zurück? Nein, Vogelkundler unterscheiden zwischen Langstreckenziehern, Kurzstreckenziehern und Teilziehern. Während erstere beispielsweise bis in den Süden der Sahara fliegen, steuern die Kurzstreckenzieher eher den Mittelmeerraum oder warme Gegenden in Westeuropa an.
Wieso fliegen die Vögel überhaupt ins Warme? In den kälteren Regionen des Nordens wird das Futterangebot zu knapp, deshalb treten die Vögel die oft beschwerliche Reise an. Zwar sind auch die niedrigen Temperaturen für einige Arten belastend, in erster Linie wird aber die Futtersuche bei Schnee und Eis erschwert.
Die langen Flüge: Was wir vom Vogelzug in NRW wissen sollten
Wie unterscheiden sich Herbst- und Frühjahrszug? Im Herbst sind deutlich mehr Vögel unterwegs. Das liegt daran, dass sich durch die Brutzeit der Bestand vergrößert hat und auch Jungvögel mit nach Süden fliegen. Außerdem rasten die Vögel auf ihrer Reise länger und sind dadurch sichtbarer.
Welche Vögel ziehen in den Süden? Von rund 250 Vogelarten, die hierzulande brüten, zieht es etwa die Hälfte in wärmere Gefilde. Zu den Langstreckenziehern zählen etwa Weißstorch, Kuckuck, Mauersegler, Rauchschwalbe, Neuntöter und Nachtigall.
Sind alle Zugvögel gut zu beobachten? Nein, denn viele ziehen nachts und nicht im Verbund. Gut beobachten lassen sich aber etwa Weißstörche oder Kraniche, weil sie tagsüber und in Formationen unterwegs sind.
Woran lassen sich Kraniche von Gänsen unterscheiden? Kraniche streifen auf ihrer Reise über NRW meist das östliche Ruhrgebiet und fliegen entlang des Rheins über Bonn weiter nach Südwesten. Manche Tiere fliegen auch auf einer westlicheren Route und sind damit über dem Niederrhein und der Eifel zu beobachten.
Warum fliegen viele Vögel in V-Formationen? Vermutet wird, dass die Tiere damit Energie sparen können. Besonders charakteristisch ist die V-Formation bei Kranichen.
Woran orientieren sich die Tiere? Zum einen sind die beste Abflugzeit, aber auch Entfernung und Richtung genetisch programmiert. Über Generationen hinweg kann sich dies aber durch Selektion verändern. Zum anderen steuern erfahrenere Tiere bestimmte Rast- und Überwinterungsplätze an, weil sie es dort gut angetroffen haben.
Welche Rolle spielt das Wetter beim Vogelzug? Generell kann ein kalter Frühherbst oder ein milder Spätwinter den Vogelzug beschleunigen beziehungsweise die Zeit in den Winterquartieren verkürzen. Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) hat der Kaltlufteinbruch in Mitteleuropa in diesem September zu einigen gestrandeten Schwalben geführt, die die Alpen wegen der tiefen Schneefallgrenze und Dauerregen nicht mehr überwinden konnten.
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