Unterlassene Hilfeleistung: Wenn Zuschauer filmen statt helfen

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Unterlassene Hilfeleistung: Wenn Zuschauer filmen statt helfen

In unserer heutigen Gesellschaft, in der soziale Medien einen Großteil unseres Lebens bestimmen, ist es zu einer schockierenden Entwicklung gekommen. Immer häufiger werden Menschen bei Notsituationen nicht geholfen, sondern stattdessen von Zuschauern gefilmt. Dieses Phänomen wird als unterlassene Hilfeleistung bezeichnet und wirft Fragen über die Moral und das Verantwortungsbewusstsein der Menschen auf. Warum helfen die Menschen nicht, sondern filmen sie stattdessen? Was sind die Gründe für dieses Verhalten und wie können wir diesem Problem entgegentreten? In diesem Artikel werden wir tiefer in diese Fragestellung eindringen und mögliche Lösungen aufzeigen.

Unterlassene Hilfeleistung: Zuschauer filmen statt helfen - ein Schock in der Düsseldorfer Altstadt

Nach drei Jahren kehrt ein Opfer in die Düsseldorfer Altstadt zurück und besucht den Tatort, an dem er fast verblutet wäre. Philipp Dunkel wollte einen gewaltsamen Konflikt schlichten und wurde selbst von einem der beiden Streithähne lebensgefährlich mit einer abgebrochenen Flasche verletzt.

Als er auf dem Boden lag, half zunächst keiner der Umstehenden. Allerdings filmten einige der Gaffer den blutenden Mann mit ihrem Smartphone. Wie kann man so tief sinken? Einem Menschen, der lebensgefährlich verletzt ist, nicht zu helfen, und ihn dann noch sensationslüstern zu filmen?

Es tun sich menschliche Abgründe auf – mitten in der belebten Düsseldorfer Altstadt. Also um die Ecke, wo Menschen normalerweise feiern und lustig sind. Aber eben auch alkoholisiert gewalttätig werden können.

Hilflosigkeit in der Großstadt: Opfer blutend gefilmt, kein Helfer in Sicht

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Er wollte einen Streit schlichten – und hätte fast nicht überlebt. Neben der menschlichen Niedertracht und Feigheit ist so ein Verhalten auch strafbar. „Wer bei Unglücksfällen oder gemeiner Gefahr oder Not nicht Hilfe leistet, . wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.“ So steht es im Strafgesetzbuch.

Nur wer sich mit seiner Hilfeleistung einer eigenen drohenden Gefahr ausgesetzt sieht, muss andere Wege finden, um dem verletzten Menschen zu helfen. Etwa durch einen Ruf der Polizei oder des Notarztes. Das ist offenbar in der Düsseldorfer Altstadt zunächst nicht geschehen.

Der verletzte Streitschlichter dürfte aber für die Umstehenden wohl kaum eine Gefahr bedeutet haben. Statt dessen zückten einige Gaffer ihre Handys und filmten das Opfer. Auch das ist strafrechtlich relevant, wenn es sich um eine Situation der Hilflosigkeit handelt. Die verletzte Person könnte unwürdig zur Schau gestellt werden.

Die sozialen Medien und ihre asoziale Nutzung lassen grüßen. Hierauf können bis zu zwei Jahren Strafe stehen. Auch das Persönlichkeitsrecht der gefilmten Person ist betroffen. Das Opfer könnte also gegen den Gaffer klagen und Schadenersatz verlangen.

Nicht einmal zur Aufklärung der Tat taugten offenbar die Filmaufnahmen eines der Umstehenden. Sie zeigten lediglich den blutenden Mann, der die Schlichtung eines Streits fast mit dem Leben bezahlt hätte. Nicht die Tat.

Erst nach einigem Zögern hatte sich wohl einer der Passanten ein Herz gefasst und den Arm des Opfers abgebunden. Das war immerhin der Versuch einer Hilfe.

In einem anonymen Umfeld ist es immer schwer, aktiv einzugreifen. Was sagen die Opfer dazu, dass man sich als möglicherweise fachfremder Helfer betätigt? Aber der Versuch muss schon sein. Es gehört Mut dazu. Aber diese Zivilcourage macht eine humane und solidarische Gesellschaft aus.

Ist sie nicht vorhanden, läuft dort eine Menge falsch, auch wenn kluge Wissenschaftler ein solches Verhalten, das in einer bekannten Umgebung eher selten ist, gut erklären können. Etwa, weil in einer anonymen Großstadt das Schicksal anderer Personen uns nur wenig berührt, ganz anders als im Dorf oder in der Familie.

Von Menschenverachtung und völlig fehlender Empathie zeugt es aber, einen solchen Vorgang zu filmen. Hier stößt die Technologie des 21. Jahrhunderts auf ein menschliches Verhalten aus der Steinzeit.

Holger Peters

Ich bin Holger, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Durch meine fundierten Recherchen und mein Gespür für relevante Themen trage ich dazu bei, unseren Lesern stets aktuelle und informative Inhalte zu präsentieren. Mein Ziel ist es, die Vielfalt und Tiefe der deutschen Nachrichtenlandschaft abzubilden und unseren Lesern einen umfassenden Überblick über das Geschehen im Land zu bieten.

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