Remscheid: Solar-Park auf der Deponie rechnet sich nicht -> Remscheid: Solar-Park auf Deponie nicht rentabel
In der Stadt Remscheid hat sich ein Projekt als Fehlschlag erwiesen: Der geplante Solar-Park auf einer stillgelegten Deponie wird nicht wie erhofft rentabel sein. Die Stadtverwaltung hat nach sorgfältiger Prüfung entschieden, das Projekt nicht weiter zu verfolgen. Die Gründe dafür liegen in den hohen Kosten für die Umsetzung und den niedrigen Stromerträgen, die nicht ausreichend sind, um die Investitionen zu amortisieren. Somit wird der Solar-Park auf der Deponie in Remscheid nicht realisiert. Die Stadt wird nun nach anderen Möglichkeiten suchen, um ihre Klimaziele zu erreichen.
SolarPark auf Deponie: Machbarkeitsstudie bringt Ernüchterung
Die Stadt Remscheid hatte große Pläne, auf der Deponiefläche an der Solinger Straße einen großen Solarpark zu errichten. Doch eine Machbarkeitsstudie, die die Technischen Betriebe (TBR) in Auftrag gegeben haben, hat nun überraschende Ergebnisse geliefert: Eine Fotovoltaik-Anlage auf der Deponie ist nicht wirtschaftlich zu betreiben.
Rohkosten höher als bei herkömmlichen Anlagen
Die Gründe dafür sind vielfältig, erklärt TBR-Betriebsleiter Axel Raue auf Nachfrage der Redaktion. Die Rohkosten für die Stromherstellung auf der Deponie seien höher als bei herkömmlichen Anlagen, bei denen auf einfache Profile die Solar-Module aufgesetzt werden. Auf der Deponie sei das nicht möglich, weil eine Kunststoffbahn den Abfallkörper abdichtet, um zu verhindern, dass Wasser in die Masse eindringt. Über die Folie wird im Anschluss eine 1,50 Meter hohe Rekultivierungsschicht gelegt. Auf diesem Untergrund müsse auf der Deponie mit Betonauflage-Fundamenten gearbeitet werden. Und die machen es teurer, so Raue.
Eigenstrombedarf zu gering
Ein weiterer Grund dafür, dass die PV-Anlage nicht wirtschaftlich ist, sei, dass der Energiebedarf auf dem auf der Deponie geplanten neuen Wertstoffhof nicht sonderlich hoch sei. Eine Umrüstung der TBR-Fahrzeugflotte auf Batteriebetrieb sei auch nicht sinnvoll. Um den Sonnenstrom zu nutzen, müssten die Fahrzeuge dort lange Standzeiten haben. Ein zweiter Betriebshof zusätzlich zur Nordtraße wäre demnach nötig.
Fördermöglichkeiten brechen weg
Ein weiteres Problem sei, dass gerade die Fördermöglichkeiten wegbrechen für diese Fahrzeuge. Für die erste elektrische Kehrmaschine habe ich noch 80 Prozent bekommen, bei den beiden weiteren werden es nur noch 50 Prozent sein, rechnet Raue vor. Weitere Anschaffungen solcher Spezialfahrzeuge würden bei sinkenden Fördermitteln zu Kosten des Gebührenzahlers gehen.
Einspeisung ins öffentliche Netz nicht rentabel
Als Alternative bliebe noch die Einspeisung des Deponiestroms ins öffentliche Netz. Theoretisch sei das an der Solinger Straße möglich, sagt Raue. Rechnen würde es sich aber ebenfalls nicht, erklärt der Betriebsleiter. Einer Einspeisevergütung von aktuell 7,4 Cent pro Kilowatt stünden Gestehungskosten von neun Cent gegenüber.
Ergebnis der Machbarkeitsstudie: Ein Ankommen in der Realität
Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie seien ein Ankommen in der Realität, nennt Raue. Doch er will nicht aufgeben. Die Fläche hat Potenzial, ist er überzeugt, deshalb arbeite er weiter am Thema. Gespräche mit der Stadtwerketochter EWR sollen folgen – etwa über einen Ladepark an der Deponie. Das Thema ist noch nicht zu Ende. Wir müssen jetzt nur anders denken.
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