Der Wahlkampf in der Moldau: Fernseh-Debatte platziert - Präsidentin fehlt
In der Republik Moldau ist der Wahlkampf in vollem Gange. Am vergangenen Freitag fand die erste Fernseh-Debatte zwischen den Kandidaten für das Präsidentenamt statt. Doch die gegenwärtige Staatschefin, Maia Sandu, war nicht anwesend. Dies hat für viel Kritik und Spekulationen gesorgt. Die Opposition wirft der Regierung autoritäre Tendenzen vor und behauptet, dass die Wahlmanipulationen stattfinden. Die Frage nach der Zukunft der Demokratie in der Moldau bleibt somit weiterhin offen.
Moldau-Präsidentschaftswahlen: Präsidentin Sandu boykottiert Fernsehdebatte
Gut zehn Tage vor den Präsidentschaftswahlen in der Republik Moldau spitzt sich der Wahlkampf weiter zu. Die pro-europäische Amtsinhaberin Maia Sandu erschien am Dienstag nicht zu einer geplanten Fernsehdebatte.
Ihre beiden wichtigsten Herausforderer, der ehemalige Generalstaatsanwalt Alexandr Stoianoglo, der von der russlandfreundlichen Oppositionspartei der Sozialisten unterstützt wird, und Renato Usatii, Bürgermeister der zweitgrößten Stadt Balti, standen hingegen im Studio bereit.
Stoianoglo und Usatii sprechen aus
„Ich habe alle meine Termine abgesagt, um hierher zu kommen und unseren Bürgern Respekt zu zollen“, sagte Stoianoglo. „Ich war bereit, auf alle Vorwürfe zu antworten, die diese Regierung und Frau Sandu gegen mich erhoben haben.“ Er verließ das Studio.
Usatii erklärte dem Moderator, er werde bleiben, um „zu den Menschen zu sprechen. Am 20. Oktober werden wir einen neuen Präsidenten wählen, ich wiederhole, einen neuen Präsidenten. Wir müssen nur die Ärmel hochkrempeln und uns an die Arbeit machen“.
Sandu boykottiert die Debatte
Sandu hatte ihre Teilnahme an der Debatte zuvor nicht bestätigt. Sie erklärte aber, sie wolle nicht neben „ungültigen“ Kandidaten auftreten. Damit zielte die moldauische Präsidentin offenbar auf Gegenkandidaten, denen sie Verbindungen zu Wirtschaftslobbys oder kriminellen Vereinigungen vorwirft.
Umfrageergebnisse
Nach der jüngsten Meinungsumfrage liegt Sandu mit 36 Prozent klar in Führung, gefolgt von Stoianoglo mit 10 Prozent und Usatii mit 7,5 Prozent.
Referendum über EU-Beitritt
Parallel zu den Präsidentschaftswahlen findet am 20. Oktober ein Referendum über eine Verfassungsänderung statt, die den Weg für einen EU-Beitritt Moldaus ebnen soll. Laut einer aktuellen Umfrage sprechen sich 63 Prozent der Wähler für einen EU-Beitritt aus.
geopolitische Ausrichtung
Aus Sicht der EU sind die Wahlen von großer Bedeutung, da sie über die weitere geopolitische Ausrichtung des Landes zwischen Ost und West entscheiden. Ein Sieg Sandus und ein positives Referendum würden den pro-europäischen Kurs Moldaus stärken, während ihre Gegner für engere Beziehungen zu Russland plädieren.
Schreibe einen Kommentar