Können einige Düsseldorfer Kirchen ihre Bestandssicherung erlangen?

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Können einige Düsseldorfer Kirchen ihre Bestandssicherung erlangen?

Infolge der sinkenden Kirchenmitgliederzahlen und der damit einhergehenden finanziellen Schwierigkeiten stehen einige Kirchengemeinden in Düsseldorf vor der Frage, wie sie ihre Bestandssicherung langfristig gewährleisten können. Die kirchliche Infrastruktur in der Landeshauptstadt ist vielfältig und umfasst zahlreiche historische Kirchen, die einen wichtigen Teil des städtischen Kulturerbes darstellen. Doch wie können diese Kirchen their Bestandssicherung erreichen, wenn die Kirchensteuereinnahmen sinken und die Unterhaltungskosten steigen? Dieser Frage gehen wir in diesem Artikel nach und untersuchen, welche Möglichkeiten und Herausforderungen sich für die Kirchengemeinden in Düsseldorf ergeben.

Kirchensterben in Düsseldorf: Wie viele Kirchen bleiben erhalten?

Die beiden großen Kirchen in Düsseldorf stehen vor einem tiefgreifenden Wandel. Schon jetzt steht fest: Kräfte und Aufgaben werden gebündelt, Pfarreien und Gemeinden größer und die Zahl der derzeit noch vorhandenen Kirchen wird reduziert.

Voraussichtlich bis Ende 2025 werden die Protestanten entscheiden, wie viele der 29 noch verbliebenen Kirchen erhalten bleiben können. Bis spätestens 2030 sollen die Würfel bei den Katholiken fallen. Superintendent Heinrich Fucks rechnet für die Protestanten damit, dass am Ende zwischen zehn und 15 Kirchen übrig bleiben. Zum Vergleich: 2000 waren es noch 50, aktuell sind es 29, 21 wurden profaniert.

StandortAufgabe: Düsseldorfer Kirchen müssen sich anpassen

StandortAufgabe: Düsseldorfer Kirchen müssen sich anpassen

Stadtdechant Frank Heidkamp geht davon aus, dass wir uns von etwa 40 Prozent des Immobilienbestandes verabschieden müssen. Damit seien aber nicht zwangsläufig Kirchen gemeint, sondern der gesamte Gebäudestand, ergänzt er.

Protestanten wollen Düsseldorfer Großgemeinde Vorreiter im Rheinland werden. Eine Prognose, wie viele der gut 60 katholischen Kirchen in Düsseldorf am Ende der 2020er-Jahre nicht mehr für Gottesdienste genutzt werden, wagt er nicht.

Krisenzeit für die Kirchen: Wie können sie ihre Bestandssicherung erlangen?

Krisenzeit für die Kirchen: Wie können sie ihre Bestandssicherung erlangen?

Die Debatten stehen in den Seelsorgebereichen ganz am Anfang, sagt der Pfarrer von St. Lambertus. Die Schließung eines Ortes, an dem Menschen getauft wurden, später geheiratet und ihre Angehörigen betrauert haben, ist mit Emotionen verbunden.

Joachim Decker, Pfarrer in Lierenfeld und Eller, weiß aus eigener Anschauung, dass die Schließung einer Kirche mit Emotionen verbunden ist. Am Gottesdienst in St. Michael nehmen seit der Schließung der evangelischen Lukaskirche auch einige Protestanten teil. Einigen ist der Weg zur Schlosskirche in Eller zu weit, außerdem hängen diese Christen an ihrem Viertel, sagt der Priester.

Die Rochuskirche hat noch eine Chance? Hat die Rochuskirche noch eine Chance?

Dass St. Michael als Kirche der Nachkriegszeit selbst ein Kandidat für eine mögliche Profanierung wäre, weiß der Seelsorger. Bereits vor Jahren wurde die Reparatur des kaputten Dachs genutzt, um das Gotteshaus zu verkleinern.

Wie soll angesichts solcher No-Gos das Ziel, bis zu 40 Prozent des Immobilienbestandes aufzugeben, überhaupt umgesetzt werden?

Man wird vor allem über baulich angeschlagene Nachkriegskirchen nachdenken, die weniger stark frequentiert sind, sowie über Standorte, die relativ nah an jenen Kirchen liegen, die eine übergeordnete Bedeutung für den gesamten Bezirk haben, sagt Decker.

Auch Oliver Boss, der als leitender Pfarrer einer neuen Pastoralen Einheit mit seinem Team rund 28.000 Katholiken zwischen Rath und Vennhausen betreut, stellt fest, dass sich in seinem Sprengel Fragen nach aufzugebenden Standorten derzeit noch nicht stellten.

Heinrich Fucks, der einen Prozess zur Bildung einer evangelischen Großgemeinde für ganz Düsseldorf mitinitiiert hat, geht von komplexen Abstimmungsprozessen aus. Das Ziel, möglichst bis Ende kommenden Jahres konkrete Standorte zu identifizieren, sei ambitioniert.

Heidi Schulze

Ich bin Heidi, eine Journalistin bei der Webseite Real Raw News. Unsere digitale Generalistenzeitung konzentriert sich auf nationale Nachrichten in Deutschland, sowie auf Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Berichterstattung zu liefern, um unsere Leser stets auf dem neuesten Stand zu halten. Mit meiner Erfahrung und meinem Engagement für Qualitätsjournalismus strebe ich danach, die Vielfalt der Nachrichtenlandschaft in Deutschland abzubilden und wichtige Themen zu beleuchten.

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