Zahl der Empfänger von Asylbewerberleistungen steigt erneut an

Zahl der Empfänger von Asylbewerberleistungen steigt erneut an

Die Zahl der Empfänger von Asylbewerberleistungen hat sich im letzten Quartal erneut erhöht. Laut aktuellen Daten des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) haben im vergangenen Jahr mehr Menschen als je zuvor Asylbewerberleistungen erhalten. Die Zahl der Empfänger stieg um 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und erreichte damit einen neuen Höchststand. Die Fluchtbewegungen aus Krisenregionen wie Syrien, Afghanistan und dem Irak tragen maßgeblich zu diesem Anstieg bei. Experten warnen vor einer Überlastung des Asylsystems und fordern eine umfassende Reform der Asylpolitik.

Zahl der Asylbewerberleistungsempfänger steigt erneut an: Über 522.700 Menschen in Deutschland

Das Statistische Bundesamt hat am Donnerstag in Wiesbaden bekannt gegeben, dass die Zahl der Empfänger von Regelleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz Ende des letzten Jahres um rund acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist. Im Jahr 2022 hatte der Anstieg noch 22 Prozent betragen.

Über 27.500 Ukrainer erhalten Regelleistungen

Ende 2023 erhielten rund 27.500 Menschen aus der Ukraine Regelleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Obwohl hilfebedürftige Geflüchtete aus der Ukraine seit spätestens Ende August 2022 Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch in Deutschland erhalten, bekommen Neuankömmlinge zunächst noch für einige Zeit Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz, bis die erforderliche Aufenthaltserlaubnis erteilt und die Einordnung geklärt ist.

Demografische Zusammensetzung der Leistungsberechtigten

66 Prozent der Bezieherinnen und Bezieher der Regelleistungen am Jahresende 2023 waren männlich und 34 Prozent weiblich. 28 Prozent waren minderjährig. Die meisten Leistungsberechtigten stammten aus Asien (49 Prozent), gefolgt von Europa (31 Prozent) und Afrika (15 Prozent). Die häufigsten Herkunftsländer waren Syrien und die Türkei mit jeweils 15 Prozent aller Leistungsberechtigten, Afghanistan (11 Prozent) und der Irak (8 Prozent). 5 Prozent aller Leistungsberechtigten zum Jahresende 2023 stammten aus der Ukraine.

Asylbewerberleistungen in Deutschland

Asylbewerber und geflüchtete Menschen mit einer Aufenthaltserlaubnis erhalten in Deutschland Leistungen, die deutlich unterhalb der Höhe des Bürgergelds liegen. Der Regelsatz für Alleinstehende liegt aktuell bei 460 Euro, bei Unterbringung in einer Sammelunterkunft bei 413 Euro pro Monat. Bund und Länder haben sich in diesem Jahr darauf verständigt, dass der Großteil der Leistungen künftig über eine Geldkarte abgewickelt werden und Bargeld nur noch sehr begrenzt ausgezahlt werden soll.

Durch diese Maßnahme soll Schutzsuchenden die Möglichkeit genommen werden, das Geld an Angehörige und Freunde im Herkunftsland zu senden. Mit der Karte können keine Überweisungen getätigt und nicht im Ausland bezahlt werden. Die Bezahlkarte soll ein Mittel sein, um die illegale Migration nach Deutschland zu senken und die Schlepperkriminalität zu verringern.