Angriff auf Franziska Giffey in Berlin: Täter gesteht in Prozess
In einem spektakulären Prozessverlauf gestand der mutmaßliche Täter des Angriffs auf die Berliner Bildungssenatorin Franziska Giffey seine Tat. Im Berliner Landgericht erklärte der Angeklagte, dass er am 12. Mai 2022 den gewaltsamen Übergriff auf die Politikerin verübt habe. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 54-Jährigen vor, Giffey auf offener Straße niedergeschlagen und ihr Mobiltelefon entwendet zu haben. Der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter wird fortgesetzt, um die Hintergründe des Verbrechens aufzuklären und die Strafe zu bestimmen.
Jähriger gesteht Angriff auf Berliner Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey
Mehr als vier Monate nach dem Angriff auf die Berliner Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) hat ein 74-Jähriger die Tat gestanden. Er habe der SPD-Politikerin einen Denkzettel verpassen wollen, sagte der Berliner zu Prozessbeginn vor dem Landgericht Berlin.
Giffey habe 20 Jahre lang nicht auf Schreiben von ihm reagiert, erklärte der 74-Jährige. Als die Senatorin am 7. Mai die Gertrud-Haß-Bibliothek in Berlin-Rudow besucht habe, sei er auf sie zugegangen und habe ihr in seinem Frust seinen Einkaufsbeutel, in dem Zeitungen waren, um die Ohren gehauen.
Staatsanwaltschaft wirft gefährliche Körperverletzung vor
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 74-Jährigen gefährliche Körperverletzung vor. Der Mann soll Giffey zielgerichtet gegen den Kopf- und Nackenbereich geschlagen haben. Auch eine andere Frau sei am Arm getroffen worden.
Die Staatsanwaltschaft strebt in einem sogenannten Sicherungsverfahren eine dauerhafte Unterbringung des Mannes in einem psychiatrischen Krankenhaus an. Er leide unter einer wahnhaften Störung, so Staatsanwalt Tobias Dettmer. Es bestehe die Gefahr, dass der Beschuldigte weitere erhebliche Straftaten begehe.
Prozessbeginn und Zeugenaussage Giffeys
Die Wirtschaftssenatorin soll am ersten Prozesstag als Zeugin aussagen. Insgesamt hat das Gericht bislang vier Verhandlungstage bis zum 15. Oktober geplant.
Der deutsche Mann, der sich vor Gericht als Widerständler ohne Staatsangehörigkeit bezeichnete, war kurze Zeit nach dem Angriff auf Giffey gefasst worden und ist seitdem vorläufig in einem Krankenhaus des Maßregelvollzugs untergebracht. Er ist den Ermittlungsbehörden durch zahlreiche Strafverfahren unter anderem wegen Beleidigung bekannt, die wegen Schuldunfähigkeit eingestellt wurden.
Schreibe einen Kommentar