Anschlag auf Trump: Warum das Foto nach den Schüssen zu einem Ikone wird

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Anschlag auf Trump: Warum das Foto nach den Schüssen zu einem Ikone wird

Am 18. Januar 2017 schockierte die Nachricht von einem Anschlag auf Donald Trump, den damaligen Präsidentschaftskandidaten der Vereinigten Staaten, die Welt. Als Trump in Las Vegas, Nevada, auf einer Wahlkampfveranstaltung auftrat, eröffnete ein Mann das Feuer auf ihn. Zwei Schüsse fielen, doch Trump blieb unverletzt. Ein Foto, das Augenblicke nach dem Anschlag aufgenommen wurde, ging um die Welt und wurde zu einem Ikone der politischen Geschichte. Doch warum genau dieses Foto zu einem solchen Symbol wurde, erfahren Sie in diesem Artikel.

Das Foto, das Trump zum Präsidenten macht

Es gibt Bilder, die muss niemand sehen, um sie doch ganz klar vor dem inneren Auge zu haben. Ein paar Stichworte reichen aus: Der erschossene US-Präsident John F. Kennedy im offenen Cabriolet neben seiner Frau Jackie, aufgenommen am 22. November 1963 in Dallas. Das nackte vietnamesische Mädchen Kim Phuc, das im Juni 1972 auf offener Straße vor einem Napalm-Angriff flieht. Oder der wohl berühmteste Kniefall der Welt – von Bundeskanzler Willy Brandt am Warschauer Ghetto-Ehrenmal, 25 Jahre nach Ende der Naziherrschaft.

Die Aufnahmen zählen zu den bedeutsamsten der jüngeren Menschheitsgeschichte. Sie haben sich in das Weltgedächtnis eingebrannt. Diese drei historischen Momente entfalten ihre Wirkung aber nicht nur durch die extrem inhaltlich aufgeladene Symbolik: Der getötete mächtigste Mann der Welt, ein unschuldiges Mädchen als Opfer eines grausamen Krieges, die tiefe Demut eines Tätervolk-Oberhauptes gegenüber den Holocaust-Opfern.

Warum das Bild des Attentats auf Trump ikonisch wird

Warum das Bild des Attentats auf Trump ikonisch wird

Die Fotos sind auch deshalb so wirkmächtig, weil sie etwas nicht Vorhersehbares festhalten, etwas unverstellt Wahrhaftiges, dessen Strahlkraft im selben Moment niemand begreifen konnte. Die Fotografen nicht, die übrigen Beteiligten vor Ort wohl noch viel weniger. An jenem Sommertag vor 61 Jahren in Dallas hatte es – nach allem was man bis heute weiß – keinerlei Hinweis auf ein Mordkomplott gegen den US-Präsidenten gegeben.

JFK war keine Hassfigur, im Gegenteil, zusammen mit seiner Frau verkörperte er für die Amerikaner eine neue Ära, war ein Liebling des Volkes. Dass die Hintergründe zum Mord nie ganz geklärt werden konnten, machen die Aufnahmen der Schockminuten umso bedeutsamer, bieten immer neue Blickwinkel für weitere Verschwörungstheorien rund um seinen Tod.

Das ikonische Moment, das Trumps Leben verändert

Aus vielen verschiedenen Winkeln ist das andere ikonische Bild eines Staatsoberhauptes aufgenommen worden: Beim Kniefall Willy Brandts waren schließlich mehr als ein Dutzend Fotografen anwesend, die eigentlich nur eine Kranzniederlegung am Denkmal des Warschauer Ghettos festhalten wollten.

Dass aus diesem Kanzler-Standardtermin ein Moment für die Ewigkeit würde, konnten sie kaum ahnen, wohl nicht einmal Brandt selbst. Er zitierte später die Sätze eines anwesenden Journalisten über sich, in denen er sich offenbar wiederfand: „Dann kniet er, der das nicht nötig hat, da für alle, die es nötig haben, aber nicht da knien – weil sie es nicht wagen oder nicht können oder nicht wagen können“.

Genau das wird Brandt in der Zeit des Kalten Krieges als Wirkung gewollt haben. Für seine Entspannungspolitik erhielt er ein Jahr später den Friedensnobelpreis – auch dem Foto sei Dank.

Evan Vucci, Profifotograf und Pulitzer-Preisträger, gelingt das Foto, das Trump zum Präsidenten machen könnte. Das sich einreiht in die ikonischen Augenblicke der politischen Zeitgeschichte. Dass es dazu kommt, liegt allerdings an Trump selbst, und das unterscheidet diese Situation von anderen der Geschichte.

Trump erkennt in einem Moment, in dem bei anderen Panik und Fluchtinstinkt einsetzten, dessen zukünftige Wirkung. Entgegen aller Vernunft sagt er seinen Personenschützern „wait, wait, wait“ (Wartet, wartet, wartet!) – und reckt sich, am Ohr blutend, zur Kampfgeste empor.

In Sekundenschnelle muss er begriffen haben, was er schon am Morgen darauf im Interview mit der „New York Post“ erklärt: „Normalerweise musst Du sterben, um ein ikonisches Foto zu haben. Durch Glück oder durch Gott – und viele Leute sagen, es war Gottes Werk – bin ich noch hier.“

Trump ist insofern kein John F. Kennedy, schon allein dadurch, dass er lebt. Aber auch, weil er das Momentum der symbolischen Bildmöglichkeit erkannt und bewusst für sich genutzt hat.

Uwe Köhler

Ich bin Uwe, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns findest du Artikel zu Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Inhalte für unsere Leser zu erstellen und sie stets über die neuesten Entwicklungen in Deutschland informiert zu halten.

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