Anys Reimann präsentiert in Bilkers Bunker-Ausstellung
Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass die Bilker Bunker-Ausstellung ab sofort eine neue Attraktion bietet. Die künstlerische Vielfalt der renommierten Künstlerin Anys Reimann wird in dieser außergewöhnlichen Ausstellungsräumlichkeit präsentiert. In dieser einzigartigen Untergrund-Galerie wird eine Auswahl an Werken von Anys Reimann gezeigt, die die Besucher in eine Welt der Kunst und Kultur entführen werden. Die Ausstellung bietet einen Einblick in die kreative Vielfalt der Künstlerin und lädt die Besucher ein, sich auf eine Reise durch die Welt der Kunst einzulassen.
Anys Reimann präsentiert ihre monumentale Frau im Bilker Bunker
Ausstellung Dark Star Backyard im Bilker Bunker
Im Inneren des Bilker Bunkers schwebt eine Aktfigur unterhalb der Decke. „Big It“ hat Anys Reimann die monumentale Frau aus Polyester betitelt. Sie ist der Blickfang der Einzelausstellung „Dark Star Backyard“, mit der die Düsseldorfer Künstlerin ihre steile Karriere vorläufig krönt. Mehr als 30 Arbeiten der Senkrechtstarterin beherbergt der Bunker an der Aachener Straße.
Unter dem Motto „Vom Schutzraum zum Freiraum“ haben Christina von Plate und ihr Team hier einen Ort für Kunst, Kultur, Musik, Design und Sport geschaffen, dessen Bekanntheit über Düsseldorf hinaus reicht. In dem trutzigen Dark Cube, der 1942 als „Luftschutzbauwerk Nr. 25“ errichtet wurde und seit 2014 unter Denkmalschutz steht, werden seit dem Sommer 2023 Kunstausstellungen gezeigt. Anys Reimanns Soloshow ist die vierte Präsentation.
„Big It“ - ein Update der Venus von Willendorf
Und „Big It“, gesichtslos, gekennzeichnet durch pralle Brüste und kurvige Hüften, mutet an wie ein Update der „Venus von Willendorf“. Plastikzeitalter statt prähistorische Zeiten.
Künstlerin Anys Reimann - eine steile Karriere
Anys Reimann wurde 1965 geboren, wuchs in Duisburg und Düsseldorf auf und absolvierte nach verschiedenen beruflichen Stationen von 2012 bis 2020 ein Studium an der Kunstakademie Düsseldorf (bei Thomas Grünfeld und Ellen Gallagher). Renommierte Museen wie die Kunstsammlung NRW, der Kunstpalast oder das Kunstmuseum Bonn haben Arbeiten von ihr erworben.
Kunsthistorische Referenzen
Kunsthistorische Referenzen drängen sich ohnehin auf bei den ebenso sinnlichen wie kraftvollen weiblichen Aktfiguren, die Anys Reimann in Multimedia-Technik wiedergibt – vorherrschend sind Collagen mit Motiven aus Hochglanzmagazinen, die auf eine Leinwand aufgebracht und mit Ölfarben ergänzt oder übermalt werden. Berühmte Aktdarstellungen des 19. Jahrhunderts kommen in den Sinn. Beispielsweise „Die große Odaliske“ von Ingres. Oder Manets „Olympia“ – in dem Gemälde präsentiert sich eine nackte weiße Frau selbstbewusst auf einem Bett, während eine dunkelhäutige Dienerin ihr Blumen bringt.
Eine Künstlerin zwischen Identität und Individualität
Reimann, Tochter einer deutschen Mutter und eines westafrikanischen Vaters, weist die Rollen neu zu. Ihre „Olympia“-Inkarnationen sind schwarze Frauen der Kategorie „Black Venus“. Mit verführerischen Posen, überdimensionalen Lippen, greller Schminke und hochhackigen Schuhen gehen sie in die erotische Offensive. „Ich arbeite mich ab an Haut, an Körper, an Körperlichkeit, an Identität und an Individualität“, sagt die Künstlerin, die sich als „Afropäerin“ bezeichnet.
Plateau-Sohlen als Symbol der Macht
Besonders auffällig, dass ihre Powerfrauen häufig auf Plateau-Sohlen daherkommen. In der Leder-Skulptur „Big Plateau“ sind sie sogar das dominierende Sujet. Während klassische High Heels ihre Trägerinnen nicht nur erhöhen, sondern sie zudem filigraner erscheinen lassen, paaren Plateau-Sohlen den Absatzeffekt mit massiger Standfestigkeit. Kein Zufall wohl, dass die Künstlerin 2021 eine „Elephant Woman“ collagiert hat.
„Human Nature“ und die Hommage an James Baldwin
Das siebte Kapitel, Schlusspunkt der Ausstellung, handelt vom Thema „Human Nature“ und lädt ein in „Baldwin’s Black Garden“. Eine Hommage an den amerikanischen Schriftsteller und Bürgerrechtler James Baldwin, der bis zu seinem Tod im Jahr 1987 in Saint-Paul-de-Vence in Frankreich lebte. Dort diente ihm sein Garten als Inspirationsquelle und Zufluchtsort. Aus getrockneten Blumen und geschwärztem Holz hat Anys Reimann ein Environment geschaffen, das sich ausnimmt wie ein poetisches Monument der „Black Lives Matter“-Bewegung.
Die Schau ist bis zum 8. Januar zu erleben. Ausstellung „Anys Reimann. Dark Star Backyard“ läuft bis zum 8. Januar 2025. Gezeigt werden Collagen, Skulpturen, Installationen und Multimedia-Arbeiten.
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