Außendienstleisterin für Cum-Ex-Delikte spricht über Wirtschaftskriminalität

Index

Außendienstleisterin für Cum-Ex-Delikte spricht über Wirtschaftskriminalität

In einem exklusiven Interview gibt eine ehemalige Außendienstleisterin Einblicke in die Wirtschaftskriminalität, die hinter den Cum-Ex-Delikten steckt. Die Frau, die jahrelang für eine große Bank tätig war, berichtet über die verdeckten Machenschaften, die zu Milliardenverlusten für den Staat führten. Sie erzählt von der Korruption und der Kumpanei zwischen Bankern, Anwälten und Politikern, die die Cum-Ex-Deals ermöglichten. Ihre Aussagen werfen ein schlechtes Licht auf die Finanzbranche und lassen Fragen nach der Verantwortung der Beteiligten aufkommen.

Ex-Chefanklägerin deckt auf: Politik und Behörden halfen Betrügern aus

Mehr als 500 Menschen haben sich am Abend zu einem Auftritt der ehemaligen Cum-Ex-Chefanklägerin Anne Brorhilker im Hamburger Rathaus eingefunden. Die frühere Kölner Oberstaatsanwältin war auf Einladung der Linken in der Bürgerschaft nach Hamburg gekommen.

Die Ex-cum-ex-Ermittlerin kritisiert die Nähe zwischen Banken und Politik. Sie warf der Politik und den Behörden vor, den Tätern des Cum-Ex-Skandals geholfen zu haben. Die 51-jährige Juristin verurteilte die kriminelle Energie, mit der Banker und Finanzinstitute durch Cum-Ex- und Cum-Cum-Geschäfte den Staat um viele Milliarden Euro Steuergeld gebracht hätten.

Cum-Ex-Skandal: Ex-Staatsanwältin schlägt Alarm wegen Steuerbetrug

Cum-Ex-Skandal: Ex-Staatsanwältin schlägt Alarm wegen Steuerbetrug

Der Schaden durch Cum-Ex liegt allein in Deutschland bei etwa zehn Milliarden Euro. Durch Cum-Cum-Geschäfte sei der Staat um fast 30 Milliarden Euro betrogen worden, wovon bisher lediglich ein Prozent zurückgeholt worden sei. Bei beiden Geschäftsmodellen ließen sich Finanzakteure durch undurchsichtige Aktientransfers Steuern erstatten, die zuvor gar nicht gezahlt worden waren.

Behörden und Politik hätten es den Tätern leicht gemacht. Das Entdeckungsrisiko war sehr gering, der Tatanreiz sehr, sehr hoch, sagte Brorhilker. Auch komme den Tätern zugute, dass Wirtschaftskriminalität in der Gesellschaft häufig noch weniger geächtet sei als andere Verbrechen.

Cum-Ex-Fall Warburg: ein Beispiel für zu viel Nähe zwischen Banken und Politik

Cum-Ex-Fall Warburg: ein Beispiel für zu viel Nähe zwischen Banken und Politik

Den Cum-Ex-Fall bei der Hamburger Warburg Bank nannte sie ein sehr plastisches Beispiel für zu viel Nähe zwischen Banken und Politik. Aus den von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmten Tagebüchern des Warburg-Gesellschafters Christian Olearius war hervorgegangen, dass dieser 2016 und 2017 insgesamt dreimal vom späteren Bundeskanzler und damaligen Hamburger Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) im Rathaus empfangen wurde - obwohl damals bereits wegen schwerer Steuerhinterziehung im Zusammenhang mit Cum-Ex-Geschäften gegen Olearius ermittelt wurde.

Cum-Ex funktioniert laut Brorhilker nur über Netzwerke. Und deshalb glaube ich, dass der Hamburger Fall ein sehr typischer ist. Zu ihren früheren Ermittlungen als Staatsanwältin äußerte sie sich aufgrund der Verschwiegenheitspflicht nicht.

Holger Peters

Ich bin Holger, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Durch meine fundierten Recherchen und mein Gespür für relevante Themen trage ich dazu bei, unseren Lesern stets aktuelle und informative Inhalte zu präsentieren. Mein Ziel ist es, die Vielfalt und Tiefe der deutschen Nachrichtenlandschaft abzubilden und unseren Lesern einen umfassenden Überblick über das Geschehen im Land zu bieten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up