Baerbock: Westafrika stabilisieren, um Europa zu sichern
Die Außenministerin Annalena Baerbock hat in einem Interview klargemacht, dass die Stabilisierung Westafrikas von entscheidender Bedeutung für die Sicherheit Europas ist. Laut Baerbock muss Deutschland und die Europäische Union mehr in die Regionale Sicherheit investieren, um die Gefahren durch Terrorismus und organisierte Kriminalität zu minimieren. Die Ministerin betonte, dass die Instabilität in Westafrika auch Folgen für Europa hat, wie die Zuwanderung und die Verbreitung von Waffen. Durch eine verstärkte Zusammenarbeit mit den Ländern Westafrikas kann Deutschland und die EU ihre Sicherheitsinteressen besser schützen und die Stabilität in Europa fördern.
Baerbock: Westafrika stabilisieren, um Europa zu sichern
Die Bundesaußenministerin Annalena Baerbock will die Zusammenarbeit mit Demokratien in Westafrika ausbauen, um ein Ausbreiten der Instabilität aus dem Sahel zu verhindern.
„Die Sicherheit hier in der Region, die Zukunftschancen dieser Region, sind eng auch mit unserer eigenen Sicherheit und unserer eigenen Entwicklung verbunden“, sagte die Grünen-Politikerin bei einem Besuch im Senegal. „Die Probleme und Herausforderungen der Region, Terror, Migration, organisierte Kriminalität, Armut betreffen uns unmittelbar auch in Europa.“
Baerbock warnte davor, dass wenn in Westafrika noch mehr Länder in die Instabilität kippen, dies nicht nur dramatische Konsequenzen für die Menschen vor Ort, sondern auch direkte Auswirkungen für unsere Sicherheit in Europa haben würde.
Als Zeitbomben gelten die brutalen Konflikte zwischen Islamisten und Militär in Mali, Burkina Faso und Niger. Dort sind mehr als drei Millionen Menschen auf der Flucht – etwa vier von fünf bislang in ihren Heimatländern. Die Terroristen bedrohen zunehmend auch die bislang stabilen Küstenstaaten.
Baerbock: Im Sahel nicht einfach so weitermachen wie bisher
Die Bundesaußenministerin machte sich keine Illusionen über den instabilen Zustand im Sahel. Die Putschisten in Mali, Niger und Burkina Faso hätten ihre Länder wirtschaftlich, politisch und auch in den Beziehungen zu Deutschland zurückgeworfen.
„Wir können nicht einfach weitermachen, als ob nichts geschehen wäre“, betonte Baerbock. Zugleich sei aber auch klar, dass der Sahel in mittelbaren Nachbarschaft Deutschlands und Europas liege. „Deshalb brechen wir nicht alle Zelte ab, sondern handeln pragmatisch innerhalb der verbliebenen Spielräume“, sagte die Bundesaußenministerin und fügte hinzu: „Bei all den Krisen, die uns derzeit im Atem halten, wissen wir, dass Europas Chancen und Herausforderungen untrennbar mit denen Afrikas verflochten sind.“
Europa muss sich in Westafrika engagieren
Die Binnenstaaten der Sahelzone, Mali, Burkina Faso und Niger, wenden sich nach Militärputschen von Europa ab und Russland zu. Die Küstenstaaten sind dagegen weiter an einer Zusammenarbeit interessiert.
Baerbock traf den neu gewählten Präsidenten Bassirou Diomaye Faye, der als Schlüsselfigur für Stabilisierungsversuche in der Region gilt. Der Senegal mit rund 18 Millionen Einwohnern ist eine der stabilsten Demokratien Afrikas.
„Die Senegalesen und Senegalesen haben es für alle sichtbar geschafft, einen politischen Wandel innerhalb des demokratischen Systems einzuleiten“, sagte Baerbock. „Überall dort, wo wir als Demokratien, wo wir als Europa nicht investieren, investieren andere, die dann Abhängigkeiten schaffen, die im Zweifel gegen uns und auch unser Sicherheitsinteresse eingesetzt werden.“
Es sei kein Zufall, dass insbesondere China und Russland auf dem afrikanischen Kontinent sehr große Investitionen tätigen würden.
Zusammenarbeit zwischen Demokratien in Westafrika
Baerbock fordert Zusammenarbeit zwischen Demokratien in Westafrika, um Europa vor Auswirkungen zu schützen. Die Europäische Union plant, in den nächsten Jahren bis zu 300 Milliarden Euro in die Infrastruktur von Schwellen- und Entwicklungsländern zu investieren - auch um der EU mehr globalen Einfluss zu sichern.
Deutschland, das aktuell den Vorsitz innehat, ist viertgrößter Geldgeber hinter der Weltbank, Frankreich und der EU. Die Bundesaußenministerin betonte, dass es hier gerade mit Blick auf den Ausbau von Infrastruktur ein wahnsinnig großes Potenzial gibt, gerade auch für deutsche Firmen.
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