Berufsausbildung: Freiberufliche Unternehmen suchen nach wie vor bis zu 40.000 Auszubildende

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Berufsausbildung: Freiberufliche Unternehmen suchen nach wie vor bis zu 40.000 Auszubildende

In Deutschland herrscht nach wie vor ein großer Bedarf an Auszubildenden in der freiberuflichen Berufsausbildung. Laut einer aktuellen Umfrage suchen freiberufliche Unternehmen derzeit nach bis zu 40.000 Auszubildenden. Dieser Bedarf ist insbesondere in Branchen wie der IT, dem Gesundheitswesen und der Zahlungsdienstleistung besonders hoch. Die freiberuflichen Unternehmen bieten damit jungen Menschen die Chance, einen attraktiven Berufseinstieg zu finden und sich in einem dynamischen Umfeld zu entwickeln. Insgesamt bieten freiberufliche Unternehmen eine Vielzahl von Vorteilen, um eine erfolgreiche Karriere zu starten.

Freiberufliche Unternehmen suchen nach Auszubildenden: Lücke von Ausbildungsstellen

Architekten, Ärzte, Anwälte, Notare, Steuerberater und andere Angehörige der Freien Berufe schlagen Alarm: „Wir schätzen, dass aktuell noch bis zu 40.000 Ausbildungsstellen bei den Freien Berufen unbesetzt sind“, sagte Stephan Hofmeister, Präsident des Bundesverbandes der Freien Berufe (BFB), unserer Redaktion.

Wenn man diese Summe zu den aktuell knapp 130.000 bereits besetzten Ausbildungsstellen addiert, ergebe sich ein Potenzial von 170.000 Ausbildungsstellen in den freiberuflichen Praxen, Kanzleien, Büros und Apotheken. „Aber eben auch eine beachtliche Lücke von knapp einem Viertel“, warnte Hofmeister.

Den Fachkräfte- und Nachwuchsmangel bekommen zunehmend auch die Freiberufler zu spüren. Viele Ärzte, Apotheker und Anwaltskanzleien vor allem in ländlicheren Regionen sorgen sich um ihre Zukunft, weil sie oft keine Auszubildenden mehr finden. Der Erhalt der Dienstleistungen auch in diesen Regionen ist jedoch unerlässlich – andernfalls hat die betroffene Region kaum Zukunft.

Einsteigen könne man auch noch nach dem Beginn des Ausbildungsjahrs am 1. August, so der BFB. „Arbeitgeber müssen sich auch mit geringer qualifizierten Jugendlichen befassen“, betonte Hofmeister. Das bedeutet, dass junge Menschen vor Vertragsabschluss oft sehr gute Verhandlungsmöglichkeiten haben.

„Die demografische Entwicklung schlägt auch auf dem Ausbildungsmarkt durch. Grundsätzlich dreht der Ausbildungsmarkt mehr und mehr in Richtung eines Bewerbermarktes“, sagte Hofmeister. Das bedeutet, dass junge Menschen vor Vertragsabschluss oft sehr gute Verhandlungsmöglichkeiten haben.

Alle Akteurinnen und Akteure sind gefordert, zukünftig noch mehr junge Menschen für eine Ausbildung zu gewinnen. Wir müssen etwa dafür sorgen, dass mehr junge Menschen überhaupt einen Schulabschluss machen und gemeinsam die Zahl der Ausbildungsabbrüche nach unten drücken“, mahnte der BFB-Präsident.

Beste Chancen hätten bei Freiberuflern junge Menschen mit ausländischen Wurzeln. „Sie bringen als Pluspunkt eine weitere Sprache und interkulturelle Kompetenz mit, dies ist sehr wertvoll gerade in unseren Berufen, die ,nah am Menschen´ sind“, so Hofmeister.

Ein Viertel der Bevölkerung in Deutschland hat heute ausländische Wurzeln und stellt großes Kundenpotenzial. Auch Frauen sind besonders häufig bei Freiberuflern tätig. Der Frauenanteil an neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen lag 2023 bei 89,7 Prozent, der höchste Wert aller Wirtschaftsbereiche.

„Um noch mehr junge Menschen für eine Ausbildung zu gewinnen, ist gerade eine frühzeitige und zwischen den beteiligten Institutionen – wie der Bundesagentur für Arbeit und den Unternehmen – koordinierte und gut abgestimmte praxisnahe Berufsorientierung an allen Schulformen unverzichtbar. Dies kann die Politik mit geeigneten Maßnahmen flankieren und sollten auch die Schulen als ihren Auftrag verstehen“, sagte der BFB-Präsident.

Beliebteste Ausbildungsberufe bei Freiberuflern

Beliebteste Ausbildungsberufe bei Freiberuflern

Zu den beliebtesten Ausbildungsberufen bei Freiberuflern zählen:

  • Medizinische Fachangestellte
  • Zahnmedizinische Fachangestellte
  • Tiermedizinische Fachangestellte
  • Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte
  • Rechtsanwaltsfachangestellte
  • Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte
  • Patentanwaltsfachangestellte
  • Notarfachangestellte
  • Steuerfachangestellte

Heidi Schulze

Ich bin Heidi, eine Journalistin bei der Webseite Real Raw News. Unsere digitale Generalistenzeitung konzentriert sich auf nationale Nachrichten in Deutschland, sowie auf Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Berichterstattung zu liefern, um unsere Leser stets auf dem neuesten Stand zu halten. Mit meiner Erfahrung und meinem Engagement für Qualitätsjournalismus strebe ich danach, die Vielfalt der Nachrichtenlandschaft in Deutschland abzubilden und wichtige Themen zu beleuchten.

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