Bewegende Demonstration von Pflegekräften vor dem Rathaus Rheydt in Mönchengladbach

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Bewegende Demonstration von Pflegekräften vor dem Rathaus Rheydt in Mönchengladbach

Am vorigen Freitag fand vor dem Rathaus Rheydt in Mönchengladbach eine beeindruckende Demonstration statt, an der sich Hunderte von Pflegekräften beteiligten. Die Demonstranten forderten eine bessere Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen in der Pflegebranche. Die Veranstaltung war Teil einer landesweiten Aktionstagung, die von den Gewerkschaften und Berufsverbänden organisiert wurde. Die Pflegekräfte machten damit auf die schwierigen Bedingungen in der Branche aufmerksam und forderten die Politik auf, endlich Hilfe zu leisten. Die Veranstaltung war sehr emotional, viele Teilnehmer hielten Schilder mit persönlichen Nachrichten und Geschichten aus dem Pflegealltag hoch.

Pflegekräfte protestieren vor Rathaus Rheydt gegen mangelnde Wertschätzung

Am Donnerstagnachmittag haben etwa 100 Menschen dem Aufruf des Betriebsrats der Altenheime der Mönchengladbacher Sozial-Holding zur zweiten Pflegedemo gefolgt. Die Demonstrierenden wollen Aufmerksamkeit erreichen und fordern mehr Wertschätzung für ihre Arbeit.

„Es geht nicht um Tarifstreitigkeiten“, sagte die Betriebsratsvorsitzende Isabell Servos. „Wir wollen Aufmerksamkeit erreichen.“ Das Problem sei nämlich nicht das Geld, der Tarif mit einem Einstiegsgehalt von 3200 Euro plus Zuschläge für Nacht- und Schichtdienst stimme, genau wie die Zusatzversorgung im Rentenfall.

Die Demonstrierenden aus sieben städtischen Altenheimen, von der Caritas und aus den Städtischen Kliniken („Eli“) hatten sich in der Nähe des Rheydter Rathauses versammelt, um vor der anstehenden Ratssitzung kurz mit den Ratsmitgliedern zu diskutieren. Dafür hatten sie für jeden und jede einen Geschenkbeutel mitgebracht, der mit einem Schnabelbecher, einem Waschhandschuh und einer Windel für Erwachsene mit „Anleitung zum selber anziehen“ gefüllt war.

„Pflege ist mehr, als Waschen und Strümpfe anziehen“

„Pflege ist mehr, als Waschen und Strümpfe anziehen“

„Pflege ist mehr, als Waschen und Strümpfe anziehen“, betonte Alexandra Sanders, stellvertretende Betriebsratsvorsitzende, die im ständigen Nachtdienst arbeitet. Sie erklärte, dass es ein schöner Beruf sei; dies sollten die Menschen wissen, aber auch dass die Pflege mehr Personal benötige.

Helmut Wallrafen, Geschäftsführer der Sozial-Holding, unterstützte die Forderungen der Pflegekräfte. „Wir brauchen ausreichend und gut qualifiziertes Personal und gute Arbeitsbedingungen – aber es geht auch um Wertschätzung und Respekt für die Arbeit in den Einrichtungen“, sagte Wallrafen. „Trotz zu wenig Personals machen diese Mitarbeiter einen sehr guten Job. Sie alle pflegen gerne und gut. Aber die Rahmenbedingungen müssen eben stimmen.“

Wallrafen forderte auch die Flexibilisierung der Arbeitszeit unter Wahrung der Rechte und Bedürfnisse der Bewohner, den Einsatz von (Jahres-)Arbeitszeitkonten sowie die Variabilität der Verteilung der Teilzeitarbeit durch besondere Regelungen für Eltern, um Familienpflegezeiten oder Gratifikationen.

Die Sozial-Holding forscht aktuell gemeinsam mit Kooperationspartnern an neuen Wegen in der Arbeitszeitgestaltung, um die Bedürfnisse der Pflegekräfte besser zu erfüllen.

„Die aktuellen Zahlen des DAK-Pflegereports 2024 zeigen, dass wir keinen grundsätzlichen Personalrückgang und auch keine Personalflucht wegen und nach Corona haben, sondern sich der Anteil an pflegebedürftigen Menschen ganz einfach schneller als erwartet erhöht“, betonte Wallrafen. „Wer dies weiß und wer dies ernst nimmt, kann nicht so weitermachen wie bisher. Deshalb stehen wir hier!“

Dirk Werner

Als Redaktionsleiter von Real Raw News habe ich eine umfangreiche Erfahrung im Journalismus gesammelt. Mit einem starken Fokus auf nationale Nachrichten in Deutschland decke ich als digitaler Generalist Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse ab. Mein Ziel ist es, unseren Lesern stets fundierte und relevante Informationen zu liefern und sie mit spannenden Geschichten zu begeistern. Mit meiner langjährigen Expertise in der Branche stehe ich für eine professionelle und qualitativ hochwertige Berichterstattung.

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