Brüssel: Kiew kündigt Verzögerung bei Militärhilfen an
In einer überraschenden Wendung hat die Ukraine Verzögerungen bei der Lieferung von Militärhilfen an die ukrainischen Streitkräfte bekannt gegeben. Laut Angaben aus Regierungskreisen in Kiew wird die Lieferung von militärischen Gütern und Ausrüstung für die ukrainischen Soldaten verspätet sein. Die Gründe für diese Verzögerung sind noch nicht bekannt. Die Nachricht kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Spannungen zwischen der Ukraine und Russland erneut eskaliert sind. Die internationale Gemeinschaft hat die Ukraine wiederholt militärisch unterstützt, um die territoriale Integrität des Landes zu sichern.
Kiew fordert schnelle Waffenlieferungen bei Treffen mit EU-Staaten
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat bei einem Treffen mit den Außenministern der EU-Staaten mehr Zuverlässigkeit und Tempo bei versprochenen Waffenlieferungen gefordert. Es gibt eine Kluft zwischen der Ankündigung militärischer Hilfe und der tatsächlichen Lieferung der Hilfe, sagte Kuleba in Brüssel.
Kuleba kritisierte Verzögerungen bei der Bereitstellung von Luftverteidigungssystemen. Erneut wurden einige Patriot-Systeme angekündigt und noch nicht geliefert, kritisierte er. Man stehe kurz vor dem Beginn eines Schuljahres und müsse die Städte und Kinder schützen.
Ukraine-Streitkräfte fordern mehr Tempo bei Waffenlieferungen aus der EU
Kuleba forderte zudem eindringlich ein Aufheben aller Beschränkungen für den Einsatz westlicher Waffen gegen Russland. Sie verbieten den ukrainischen Streitkräften zum Beispiel, mit weitreichenden Marschflugkörpern und Raketen Ziele im russischen Hinterland anzugreifen. Hintergrund ist die Sorge vor einer Ausweitung des Krieges.
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell stellte sich hinter die Forderungen Kulebas und verwies auf die anhaltende Intensität der Angriffe Russlands auf die Ukraine. Seit Beginn des Krieges im Februar 2022 hat Russland mehr als 14.000 Drohnen auf die Ukraine abgefeuert, sagte er. Hinzu kämen rund 10.000 Raketen und viele weitere Gleitbomben.
Zu Spekulationen, dass wegen Sparzwängen in Deutschland künftig weniger Waffenlieferungen in der Ukraine ankommen könnten, sagte Kuleba, er werde am Rande des Treffens mit seiner deutschen Kollegin Annalena Baerbock reden. Man habe bereits Versicherungen gehört, dass die Versprechungen für dieses Jahr gehalten würden. Unter den aktuellen Umständen könne die Unterstützung der Ukraine nicht Gegenstand finanzieller Diskussionen sein, warnte Kuleba. Es gehe um die Zukunft Europas.
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