Buchprojekt Hückeswagen: Auf den Spuren alter Gasthöfe
In der charmanten Stadt Hückeswagen im Bergischen Land wird ein spannendes Buchprojekt ins Leben gerufen. Unter dem Titel Auf den Spuren alter Gasthöfe widmet sich das Projekt der Erforschung und Dokumentation der historischen Gasthöfe der Region. Ziel ist es, die Geschichte und Bedeutung dieser einstigen Treffpunkte der Bevölkerung zu eruieren und für nachfolgende Generationen zu bewahren. Durch umfassende Recherchen und Interviews mit Zeitzeugen soll ein umfassendes Bild der Vergangenheit entstehen, das die Bedeutung der Gasthöfe für die Entwicklung der Stadt und ihrer Bewohner aufzeigt.
Auf den Spuren alter Gasthöfe: Buchprojekt Hückeswagen erinnert an die Jazz- und Rockszene der 70er und 80er Jahre
Manchmal wirkt es, als sei es gestern gewesen, dass Stefan Leppak und Knut Reinhardt die Tür im Audiminimum öffneten und ihnen Rauchschwaden entgegenkamen. Da waren wir jung, sagen die beiden Männer und grinsen. Verrauchte Kneipenräume, Musik und Geselligkeit. Wir haben dort gemeinsam Pläne geschmiedet, erzählt Stefan Leppak. Und viele Projekte seien an der Theke im Audi entstanden – hier habe sich die Musikgruppe Sun gefunden. Von hier aus hätten die jungen Erwachsenen ihre Ideen in die Stadt getragen.
„Das war Jugendkultur“, erklärt Knut Reinhardt. Aber die Spuren dieser lieben, vertrauten Zeit würden in Hückeswagen immer mehr verblassen. Heute ist das Audiminimum ein Wohnhaus, es verschwindet alles, stellt Knut Reinhardt fest.
Ein Buchprojekt zur Erinnerung an die Jugendkultur in Hückeswagen
Um die Spuren ihrer Jugend und der damit verbundenen Heimatgeschichte zu erhalten, haben die Ehrenamtlichen des Vereins Bergische Zeitgeschichte (BZG) in Hückeswagen nun ein neues Projekt auf den Weg gebracht: Sie arbeiten an einem Buch über alte Hückeswagener Kneipen und Gasthäuser. Dabei geht es uns aber vor allem um genau jene Jugendkultur ab den 1970er und 1980er Jahren, sagt Iris Metzler, BZG-Vorsitzende.
Seit einigen Wochen sind die Geschichtsfreunde schon auf der Suche. Sie haben Archive in Hückeswagen und Radevormwald durchforstet, mit Zeitzeugen gesprochen und beim Altstadtkulturfest um Erinnerungen geworben. Und es gab schon einige Aha-Effekte, verrät Stefan Leppak. Menschen erkannten sich auf Bildern. Ein alter Wirt, der gleich in mehreren der alten Gaststätten im Einsatz gewesen ist, steuerte Anekdoten und Bilder bei.
Die Gaststätte Wichsdose an der Bachstraße hatte ihren Namen von den Gästen erhalten, weil sie sie so klein wie ein Schuhcremedose war. Mehr als 100 Kneipen habe es über die Jahre in der Schloss-Stadt gegeben, fanden die Ehrenamtlichen heraus. Das Ergebnis haben sie mit kleinen roten Nadeln auf einer Stadtkarte festgehalten.
Aufruf an die Hückeswagener
Auch die dazugehörigen Anekdoten seien willkommen. Deswegen laden wir die Hückeswagener ein, in ihren Fotoalben nachzuschauen, sagt Iris Metzler. Wer Fotos oder Erinnerungen beisteuern kann, ist jeden ersten Samstag im Monat von 10 bis 12 Uhr in den BZG-Vereinsräumen an der Islandstraße 1 willkommen. Einsendungen per E-Mail an [email protected].
Das Buch soll in zwei Jahren erscheinen, auch ein Film speziell über das Audiminimum ist geplant – um die Erinnerungen lebendig zu halten.
Quelle: Archiv Edith Gerhards
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