Das Bergische Land: IHK fragt Unternehmen über Mindestlohnerhöhung aus
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) des Bergischen Landes hat erstmals eine umfassende Umfrage unter den lokalen Unternehmen durchgeführt, um die Auswirkungen einer möglichen Mindestlohnerhöhung auf die regionale Wirtschaft zu eruieren. Ziel der Befragung ist es, die Meinungen und Erfahrungen der Unternehmen im Bergischen Land zu sammeln, um eine fundierte Stellungnahme zur anstehenden Entscheidung über die Anhebung des Mindestlohns abgeben zu können. Die IHK möchte damit einen überzeugenden Beitrag zur Debatte leisten und die Interessen der regionalen Wirtschaft vertreten. Die Ergebnisse der Umfrage werden in Kürze veröffentlicht.
Bergisches Land: Unternehmen sprechen sich gegen Mindestlohnerhöhung auf 15 Euro aus
Laut einer Umfrage der Bergischen Industrie- und Handelskammer (IHK) sprechen sich 70 Prozent der befragten Unternehmen klar gegen eine Mindestlohnerhöhung auf 15 Euro pro Stunde aus. Grundlage für die Umfrage war eine Forderung von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, der den Mindestlohn in den kommenden zwei Jahren von den zurzeit gültigen 12,41 Euro auf 15 Euro anheben will.
Knapp 400 Betriebe diverser Branchen haben sich an der Blitzumfrage der IHK beteiligt. 70 Prozent der Befragten halten Heils Vorschlag für eine sehr schlechte oder schlechte Idee. 57 Prozent der Befragten erwarteten sogar konkrete negative Auswirkungen für ihr Unternehmen.
Viele der Befragten haben zudem darauf hingewiesen, dass sie befürchteten, dann auch die Gehälter der anderen Mitarbeiter erhöhen zu müssen, um den Lohnabstand zu wahren. Dies würde die Lohnkosten im zweistelligen Prozentbereich wachsen lassen, so die Befragten. Das ist nicht bezahlbar, heißt es.
Die Unternehmen befürchten durch dadurch erhöhte Produktpreise eine verringerte Wettbewerbsfähigkeit, vor allem international. Viele Betriebe haben in der Umfrage angegeben, dann Mitarbeiter entlassen zu müssen oder keine Hilfskräfte mehr zu beschäftigen. Einige haben sogar angegeben, im Falle einer Mindestlohnerhöhung das Geschäft aufgeben oder ins Ausland verlegen zu müssen.
74 Prozent der befragten Unternehmen halten es zudem generell für falsch, dass die Politik ständig Forderungen zur Höhe des Mindestlohns stellt. Denn dies sei per Gesetz eine Aufgabe der Tarifpartner im Rahmen der paritätisch besetzten Mindestlohnkommission. Deshalb sind ebenfalls 74 Prozent der Umfrageteilnehmer der Meinung, dass es sich bei dem Vorschlag um reine Wahltaktik und nicht um einen sachpolitisch gerechtfertigten Vorschlag handelt, heißt es weiter in der IHK-Pressemitteilung.
An der Umfrage haben der Handelskammer zufolge 396 Unternehmen teilgenommen. Sie verteilten sich auf die Bereiche Dienstleistungen (47 Prozent), Industrie (28 Prozent), Handel (20 Prozent) sowie Banken/Versicherungen und Verkehr (je 3 Prozent).
63 Prozent der Befragten, die die Umfrage ausgefüllt haben, seien kleine Betriebe mit bis zu 15 Beschäftigten.
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