Das Wohnort kann den Autoversicherungspreis beeinflussen
Bei der Kalkulation des Autoversicherungspreises spielen viele Faktoren eine Rolle. Neben dem Fahrzeugtyp, der Fahrerfahrung und der jährlichen Fahrleistung kann auch der Wohnort einen entscheidenden Einfluss auf die Versicherungsprämie haben. Dieser Umstand wird von vielen Autobesitzern oft übersehen, obwohl er erhebliche Auswirkungen auf die Kosten der Kfz-Versicherung haben kann. In diesem Artikel werden wir untersuchen, wie der Wohnort den Autoversicherungspreis beeinflusst und wie sich dies auf die Versicherungsprämie auswirkt.
Regionalklasse beeinflusst Autoversicherungspreis: Wer zahlt mehr, wer weniger
Im Spätherbst bekommen die mehr als 30 Millionen Autofahrer in Deutschland in der Regel ihre Kfz-Versicherungsrechnung für das kommende Jahr präsentiert. Dann stellt sich heraus, ob das Autofahren an der Stelle für sie teurer oder günstiger wird. Ein Faktor, der darüber mit entscheidet, ist die Regionalklasse.
Die Regionalklassen bilden die Schadensbilanz der einzelnen Bezirke ab und sind somit ein wichtiges Kriterium für die Höhe der Versicherungsprämie. In Nordrhein-Westfalen heißt das laut Verband beispielsweise: Jeder sechste der insgesamt 8,2 Millionen Autofahrer im Land wird für das kommende Jahr in der Haftpflichtversicherung in eine höhere Regionalklasse gruppiert. Die Einstufungen steigen demnach in acht der 53 Bezirke in NRW: Aachen, im Ennepe-Ruhr-Kreis, Hagen, Herne, Höxter, Minden-Lübbecke, Recklinghausen und Viersen. Bessere Einstufungen gelten künftig in Paderborn und Olpe.
Regionale Unterschiede
In der Kaskoversicherung profitierten etwa 650.000 Fahrzeug-Eigentümer von einer besseren Regionalklasse, rund 200.000 rutschen in eine höhere Klasse, teilte der GDV mit. In der Vollkaskoversicherung werden Duisburg und Düsseldorf eine Stufe angehoben, in der Teilkasko wird es für Autohalter aus Duisburg dagegen eine Stufe günstiger, genauso wie beispielsweise für jene aus Kleve, Krefeld oder Viersen.
„Hohe Regionalklassen gelten hingegen insbesondere in Großstädten“, hat der GDV erklärt. Dort kracht es auch gemessen an der Zahl der Fahrzeuge offensichtlich häufiger als auf dem Land. Wobei auch das in NRW nicht uneingeschränkt gilt: In der Haftpflichtversicherung mit ihren zwölf Regionalklassen liegen zwar Essen, Gelsenkirchen, Aachen, Dortmund, Düsseldorf und Köln mit ganz oben in den Stufen 11 und 10. Aber zu den günstigen Regionalklassen in der Stufe 4 gehört neben Kleve unter anderem auch Münster. Ziemlich in der Mitte liegt Bonn (Stufe 7). Die schlechteste Schadensbilanz bundesweit hat Offenbach, dicht gefolgt von Berlin. In beiden Städten liegen die Schäden fast 40 Prozent über dem Bundesschnitt, wie der GDV mitgeteilt hat.
Haftpflicht- und Kaskoversicherung
Die Haftpflichtversicherung deckt nach einem Unfall Schäden am fremden Fahrzeug und von dessen Insassen ab, die Kaskoversicherung bietet Schutz gegen Beschädigung, Zerstörung, Totalschaden oder Verlust des eigenen Fahrzeugs. In diesem Bereich gibt es auch mehr Veränderungen wegen der Hagelschäden aus dem vergangenen Jahr, die die Versicherer regulieren mussten.
Der GDV betont, dass sich „über eine Veränderung bei der Regionalklasse keine Aussage über die Entwicklung des gesamten Kfz-Versicherungsbeitrages treffen lässt“: Tendenziell gilt aber natürlich: Je besser die Einstufung in der Regionalklasse, desto besser ist das für die Gesamtprämie. Auf die wirken gleichzeitig auch die Typklasse des Fahrzeugs, das Alter des Fahrers, die Tatsache, ob das Auto regelmäßig in einer Garage oder draußen steht und die Frage, ob man im abgelaufenen Jahr selbst einen Unfall hatte. Wenn nicht, wird der Schadenfreiheitsrabatt größer.
Also kann es durchaus sein, dass man trotz Hochstufung in der Regionalklasse weniger zahlen muss, aber auch, dass es bei einer niedrigeren Regionalklasse am Ende unter dem Strich teurer wird. Tendenziell könnten Autoversicherungen aber wegen der teurer gewordenen Ersatzteile und gestiegener Reparaturkosten in den Werkstätten teurer werden. Das hatte der GDV bereits zu Jahresbeginn in Aussicht gestellt.
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